Silicon Knights - Entwickler-Chef: »Gebrauchtspiele machen die Industrie kaputt«

Anders als vor 20 Jahren müssen Entwickler und Publisher laut dem Chef von Silicon Knights eigene Titel binnen weniger Monate so oft wie möglich verkaufen, weil danach der Absatz durch den Gebrauchtspielehandel abreist.

X-Men: Destiny, das letzte Projekt von Silicon Knights, erhielt im Test auf GamePro nur 54 von 100 möglichen Punkten. X-Men: Destiny, das letzte Projekt von Silicon Knights, erhielt im Test auf GamePro nur 54 von 100 möglichen Punkten.

Laut Denis Dyack,dem Chef des Entwicklers Silicon Knights, machen Gebrauchtwarenhändler die Spieleindustrie kaputt weil sie die Einnahmen der Entwickler und Publisher enorm schmälern.

»Ich bin der Meinung, dass Gebrauchtspiele die Höhe der Spielpreise beeinflussen. Vor 20 Jahren gab es in der Spieleindustrie so etwas wie einen Schweif, durch den sich Spiele wie zum Beispiel beim Echtzeit-Strategiespiel Warcraft 1 über einen Zeitraum von 10 Jahren verkaufen. Weil es damals keinen großen Gebrauchtspiele-Markt gab, erzeugte das Spiel einen immer wiederkehrenden Umsatz für einen langen Zeitraum«, erklärt Dyack im Interview mit der Branchen-Website GamesIndustry.biz.

Da es diesen »Schweif« nun nicht mehr gebe, werden die meisten Abverkäufe eines Spiels in den ersten drei Monaten erzeugt. Diese extrem kurze Zeitspanne sorge dafür, dass man sein Spiel sehr schnell verkaufen muss und nach einer gewissen Zeit nur noch durch DLC-Inhalte wirklich Geld machen kann.

Man sei nicht darauf aus, die Spieler durch höhere Preise und kleinteilige DLC-Packs zu verärgern. Dadurch versuche man einfach die Industrie am Leben zu erhalten. »Wenn Gebrauchtspiele so bleiben wie bisher, dann werden sie die Industrie zerstören«, so Dyack.

Würde man wieder längere Produktlebenszyklen eines Spiels erreichen, dann würden laut Dyack auch die Spielepreise fallen. Eine Lösung des Problems ist seiner Meinung nach der digitale Vertrieb von Spielen.

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