Smartphone-Prozessoren - Daten, Fakten, Leistungsmerkmale

Welche Prozessoren gibt es für Smartphones, wie unterscheiden sie sich, was sind ihre Vor- und Nachteile? Wir erklären die Details.

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Als der Begriff „Pocket-PC“ geschaffen wurde, sollte damit nicht nur eine neue Ära mobiler Endgeräte eingeläutet werden, sondern auch gleichzeitig signalisiert werden, dass in jeder Tasche ein kompletter PC steckt. Diese Vision ist dank rechenstarker Prozessoren, die in den aktuellen Smartphones ihre Arbeit verrichten, ein gutes Stück mehr Wirklichkeit geworden. Nicht selten werden die Mobile-CPUs mit 1 GHz betrieben, was aus dem einfachen Handy eine leistungsfähige Rechenmaschine mit Telefonfunktion macht. PC-Welt hat sich die derzeit verfügbaren Prozessoren angesehen, nennt Vorzüge und Nachteile und zeigt auch, welche CPUs in den aktuellen Smartphones werkeln.

Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass nahezu alle mobilen Prozessoren für Smartphones und Co. eine gemeinsame Basis haben: den so genannten ARM-Prozessor (Advanced RISC Machine) des Herstellers ARM Limited. Dieser 32-Bit-RISC-Prozessor sorgt in 90 Prozent aller Handys und Smartphones für die zuverlässige und zügige Verarbeitung der anfallenden Daten (Stand: 2009). RISC steht übrigens für Reduced Instruction Set Computer und ist dank seiner reduzierten Befehlssätze und geringen Leistungsaufnahme ein optimaler Rechenbaustein für Smartphones und vergleichbare Geräte. ARM-Prozessoren werden von Herstellern wie Texas Instruments, Qualcomm, Samsung, Marvell, Freescale, Apple und anderen Herstellern lizensiert, die ihrerseits ARM-basierte Prozessoren auf den Markt bringen, die sich dann in zahlreichen Smartphones und Handys wiederfinden.

Handys sind aus dem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch kaum einer kennt die Prozessoren, die darin stecken. Handys sind aus dem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch kaum einer kennt die Prozessoren, die darin stecken.

Betrachtet man die aktuell verbauten Smartphone-Prozessoren, gibt es große Unterschiede in Sachen Leistung und mögliche Ausstattungsmerkmale. So setzt Nokia beispielsweise bei seinen Einsteigermodellen (N97, C6, E75) auf den eher lahmen Freescale-Prozessor MXC300-30, der sich mit bis zu 532 Megahertz takten lässt und auf der ARMv6-Architektur basiert. Der MXC300-30 unterstützt nicht den aktuellen WLAN-Standard IEEE 802.11n, beherrscht nur A-GPS und ist lediglich für Triband-Handys geeignet. Dafür beherrscht der Chipsatz den mobilen Fernsehstandard DVB-H. Seine Stärken spielt der Freescale-Chip in Sachen längere Akkulaufzeiten aus.

Mobile Mittelklasse

Im Mittelklassebereich tummeln sich diverse Mobile-Chips, wie sie beispielsweise von HTC oder RIM eingesetzt werden. So steckt in den Modellen HTC Touch Diamond, Touch Pro und Touch HD der Qualcomm-Chip MSM7201A, der sich mit maximal 528 Megahertz takten lässt, auf der ARMv6-Architektur basiert und bereits in der 65-Nanometer-Technik gefertigt wird. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Marvell PXA930, der beispielsweise im Blackberry Storm 2 seine Dienste verrichtet. Die Taktung kann hierbei maximal 800 Megahertz betragen.

In einer anderen Liga spielt Texas Instruments, die sich mit ihren OMAP-Prozessoren (Open Multimedia Application Platform) auf höherwertige und leistungsfähigere Endgeräte spezialisiert haben. OMAP-Chipsätze existieren derzeit in vier Ausprägungen, von OMAP1 bis OMAP4. Allerdings ist OMAP4 noch Zukunftsmusik: Es wird stattdessen der ARM-Cortex-A9-Dualcore-Prozessor eingesetzt sowie die GPU PowerVR SGX 540. OMAP1-Chips kommen wie im Falle von Freescale in den Low-End-Geräten von Nokia zum Einsatz (N70/80/90), aber auch in den Nokia-Modellen N93 und N95, die auf die zweite Generation OMAP2 setzen.

Die derzeitige High-End-Klasse von Texas Instruments, OMAP3, kann zwar mit den schnellsten Mobil-CPUs meist nicht ganz mithalten, bietet allerdings eine Reihe bemerkenswerter Features. So wird der OMAP 3430 mit bis zu 600 Megahertz getaktet, was eine gute Mixtur aus Leistungsaufnahme und Rechenleistung darstellt. Der TI-Chip kommt beispielsweise im Milestone von Motorola, im Omnia HD von Samsung, im Palm Pre und im Nokia N900 zum Einsatz. Diese Smartphones zeigen auch, wohin es geht: Dank der integrierten GPU PowerVR SGX 530 sind sogar leistungshungrige Spiele möglich, die OpenGL ES 2.0 erfordern. Aber auch integrierte 12-Megapixel-Kameras sind dank OMAP 3430 möglich sowie USB- und TV-out-Support. Das kommt der Vision des Pocket-PCs schon ziemlich nahe.

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