Was bieten sich da für hervorragende Möglichkeiten: immense Vielfalt an Dialogen! Unglaublich viel Raum für schmutzigen Witz und schmuddelige Kommentare! Ein gigantisches Potenzial für hinreißend geschmacklosen Chauvinismus! Ja, all das könnte ein Spiel bieten, das erstens So Blonde heißt und zweitens eine äußerst gutaussehende Blondine in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Die Chance verstreicht ungenutzt: Das Adventure So Blonde ist brav. Richtig lieb. Genau wie die harmlose Hauptheldin mit dem bezeichnenden Namen Sunny. Die 17-jährige plumpst – ungeschickt, ungeschickt – während einer Kreuzfahrt mitten in der Karibik vom Luxusdampfer. Mit nassen Haaren erwacht sie an einem traumhaften Strand, nur um festzustellen, dass der zu einer Insel ohne Hotel, Telefon und Designer- Shops gehört – für verwöhnte Großstadtgören also quasi die Hölle unter den Paradiesen.
Schwer von Begriff
Auf dem entlegenen Eiland ist die Zeit stehen geblieben: Piraten beherrschen das Bild, die Dublone ist Zahlungs- und Rum Hauptnahrungsmittel. Sunny versteht das nicht. Noch nach einem Drittel des Abenteuers wundert sie sich, dass ihre Kreditkarte nicht funktioniert und die Leute keinen elektrischen Strom haben. Doch darum geht es in So Blonde gar nicht. Worum es geht, wird das ganze Spiel lang nicht wirklich klar. Sunny ist weder versessen darauf, die Insel zu verlassen, noch den Oberbösewicht One-Eye zu erledigen. Sie sorgt sich stattdessen um die Einwohner, die sie glücklich zu machen versucht. Dabei gerät sie in diverse verzwickte Situationen – das war’s aber auch. Einen Spannungsbogen gibt es genauso wenig wie eine nennenswerte Dramaturgie. Was den erfahrenen Autor Steve Ince (Baphomets Fluch-Serie) geritten hat, eine so fade Geschichte zu schreiben, ist uns ein Rätsel.
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