Irgendwas stimmt hier nicht. Wir sind in den USA. Der Präsident hat zu einer (Fake-)News-Pressekonferenz eingeladen, die Journalistenmeute hat sich im in Nationalfarben geschmückten Raum eingefunden und lauscht, was ihnen der Mann am Rednerpult in die Aufnahmegeräte diktiert. Ich sitze auf einem der Plätze in der Aula, sechste Reihe von vorne, Mitte links.
Mit bekannter Polemik poltert der Mann da vorne los: Dass es so viel Spaß mache, mit der Waffe in der Hand durch die Wildnis zu streifen und auf Jagd zu gehen. Dass das Sammeln materieller Besitztümer die erste Bürgerpflicht ist. Dass der Abwurf von Atombomben keine leere Drohung ist. Das gewohnte Bild aus den US-Medien also. Aber irgendetwas stimmt hier nicht ...
Jetzt weiß ich es: Das ist ja gar nicht Donald Trump da vorne, der seine US-Bürger auf den nächsten (Handels-)krieg einschwört! Dafür hat er zu wenige (blonde) Haare. Und wir sitzen auch nicht im Weißen Haus, die Pressekonferenz findet in West Virginia statt - unter der Erde! In einem ausgedienten Atombunker! Mit Bethesdas PR-Chef Pete Hines als Sprecher!
Ich erinnere mich wieder: Wir sind bei dem ersten Preview-Event zu Fallout 76, zusammen mit über 100 Pressevertretern aus aller Welt dürfen wir das Online-Rollenspiel zum allerersten Mal anspielen - noch vor dem PC-Betastart am 30. Oktober 2018. Und was haben wir bei unserem Ausflug ins neue Endzeit-Ödland nicht alles gesehen: doppelköpfige Opossums, wunderschöne Herbstlandschaften, mit Knarren herumfuchtelnde Ghule, einen ausgewachsenen Fledermausdrachen - Fallout 76 erweckt die Mythenwelt West Virginias zum Leben.
Aber fast noch spannender ist für viele Rollenspiel-Fans, was wir NICHT gesehen haben: menschliche NPCs zum Beispiel. Oder ein Dialogsystem. Quest-Entscheidungen. Oder Fraktionen. Denn auf all das verzichtet Entwickler Bethesda Game Studios bei Fallout 76, um sich und vielen Spielern einen Traum zu erfüllen: die Fallout-Welt im Koop-Modus zu erforschen. Welche Teile der mit Fallout 4 ohnehin schon arg geschundenen RPG-Seele der Serie dabei verloren gegangen sind, warum es dennoch auch für Einzelspieler-Fans Grund zur Hoffnung gibt und wieso Microsoft Bethesda einen Bärendienst erwiesen hat, lest ihr in der ausführlichen Plus-Prewiew zu Fallout 76.
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Postapokalyptisches Ruckeln
»Seid nachsichtig«, bittet Pete Hines zum Ende seiner Atombunker-Pressekonferenz mit Blick auf den Zustand von Fallout 76 - einen Monat vor dem Beta-Start befand sich das Spiel bei unserem Besuch in West Virginia noch in einem sehr frühen Stadium. Der Marketing-Chef wäre eigener Aussage zufolge sehr überrascht, wenn es bei unserem Anspielen nicht zu Bugs, Glitches und Performance-Problemen käme - und er hat Recht. Das liegt aber nicht nur am frühen Programmcode - sondern auch an Konsolenhersteller Microsoft.
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