Spiele-PC-Design in der Kritik - »Insektenfallen für 15-jährige Call-of-Duty-Süchtige« (Update)

Viele PC-Hersteller setzen auf neue Gaming-PCs, richten sich dabei aber vor allem anscheinend vor allem an ein jüngeres und männliches Publikum.

Spiele-PCs sehen laut The Verge alle irgendwie gleich aus und sprechen junge männliche Spieler an. Spiele-PCs sehen laut The Verge alle irgendwie gleich aus und sprechen junge männliche Spieler an.

Update: In einem Interview hat Dhilip Bhatia, der PC-Design- und Marketing-Chef von Lenovo, auch über den Einstieg des Unternehmens in den Gaming-PC-Bereich und zum Design der Spiele-PCs gesprochen. Der PC-Hardware-Markt wachse stark und wird laut Bhatia bis 2017 oder 2018 einen Umsatz von bis zu 30 Milliarden US-Dollar ausmachen. Also habe Lenovo mit Gamern gesprochen, um herauszufinden, was ihnen noch fehlt.

Demnach ist den Spielern wichtig, auch bei einem Komplett-PC ein offenes System mit Standard-Komponenten zu haben. Außerdem kaufen Spiele auch viel Peripherie, die »modisch« ausschauen soll. Ein Grund für transparente Fenster oder sogar lackierte Kabelführungen sei, dass Spieler ihre Rechner gerne anderen zeigen, ähnlich wie die Käufer eines Rennwagens, die Freunden auch den Motorraum präsentieren. Ein Spiele-PC müsse innen durch die Leistung und außen durch das Design attraktiv sein. Lenovos Gaming-PC Y900, um den sich ein Teil des Gespräches dreht, steckt übrigens auch in einem beleuchteten Gehäuse mit einer Schräge.

Quelle: Techradar

Originalmeldung: Auch The Verge schreibt über den Trend zu mehr Gaming-PCs, der auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin bei vielen Herstellern zu entdecken war. Asus, Acer, Lenovo und andere stellten neue Spiele-Rechner vor, die mit großen Kühlsystemen und beeindruckenden Spezifikationen Käufer finden sollen. Doch laut dem Bericht scheint es eine ganz spezielle Definition für Spiele-PCs zu geben, die nicht unbedingt etwas mit der verbauten Hardware zu tun hat.

Bei Gaming-Rechnern dürften anscheinend nur die Farben Rot, Grün, Schwarz und Silber beim Gehäuse verwendet werden, das außerdem unbedingt mindestens eine Schräge aufweisen muss. Außerdem muss irgendetwas am Rechner »aufleuchten können«, während das Gesamtergebnis dann so aussehen sollte, dass es sich problemlos in einem Terminator-Film verstecken könnte. Das sei einerseits verständlich, weil auch das Aussehen ein Grund sei, sich einen Komplett-PC zu kaufen und den Rechner nicht selbst zu bauen. Das beschriebene Design würde direkt signalisieren, dass beispielsweise eine schnelle Grafikkarte verbaut sei.

Andererseits entstehe so der Eindruck, Spiele-PCs seien nur für Leute gedacht, für die »alles wie ein Stealth-Bomber aussehen« soll. Außerdem werde eine Art Stammesverhalten angesprochen, bei dem man den »Real Gamer Lifestyle« kaufen könne. Bei Asus werde man Mitglied in der »Republic of Gamers«, bei Acer im »Predator-Stamm« und darum würden deren Rechner »wie Insektenfallen für 15-jährige Call-of-Duty-Süchtige« aussehen. Inzwischen würden aber nicht mehr nur »aggressive junge Männer« viel Geld für Computer und Zubehör ausgeben und es seien auch nicht mehr nur Shooter, die gute Hardware erfordern. Daher müssten Spiele-PCs heute auch nicht mehr unbedingt wie »Killer-Roboter« aussehen.

Quelle: The Verge

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