Seite 6: Stand der Spieleforschung - Welches Potential steckt in Spielen?

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GameStar: Muss man selbst spielen, um Spiele verstehen zu können?

Kaminski: »Ich bin ein sauschlechter Spieler. Bei mir ist bei Shootern meistens schon beim Anschalten Schluss. Aber man sollte zumindest die Lust haben, sich spielerisch zu beschäftigen. Ich wäre ja wahnsinnig, wenn ich behaupten würde, dass ich mich aus dem Stand in die Gedankenwelt eines 14jährigen versetzen könnte. Ich muss mich da auf Gespräche, Lektüren und Eindrücke verlassen.«

GameStar: Spieler beklagen, dass die Öffentlichkeit Urteile fällt, ohne den Gegenstand zu kennen. Ist der Vorwurf legitim?

Kaminski: »Ja. Wir sollten generell etwas demütiger sein und nicht immer mit einer Negativ- Erwartung an neue Themen herangehen. Es ist manchmal hilfreich, die eigenen Vorurteile zu hinterfragen.«

GameStar: Hat die »Killerspiele«-Debatte der letzten Jahre eher genutzt oder geschadet?

Kaminski: »Sie hat verhindert, dass wir in eine detailliertere Fachdiskussion hineinkommen. Man wurde da immer mit einer etwas hochgezogenen Augenbraue angeschaut: »Mit was für blutrünstigen Sachen beschäftigt ihr euch da?«

GameStar: Die Debatte hat auch gezeigt, dass sich Medien und Öffentlichkeit auf der Suche nach Antworten an die Wissenschaft wenden. Warum dominieren harsche Kritiker wie Christian Pfeiffer das Feld und nicht Sie und Ihre Kollegen?

Kaminski: »Herr Pfeiffer liefert mit Begriffen wie »Medienverwahrlosung « sehr medientaugliche Schlagzeilen. Sobald man als Forscher weiter ausholen möchte zu einem »Ja, aber ...«, stellt man fest: Das ist nicht griffig genug. Inzwischen beobachte ich aber, dass sich in der Öffentlichkeit die Erkenntnis durchsetzt, dass diese schnellen, kurzschlüssigen Antworten so nicht funktionieren.«

GameStar: Ist das Interesse an Computerspielen abgeflaut?

Kaminski: »Nein, das würde ich nicht sagen. Aber es gibt eine größere Gelassenheit im Umgang mit dem Thema. Nehmen Sie den Vorschlag des Kulturrats letztes Jahr, Spiele als Kulturgut anzuerkennen. Das wäre ein halbes Jahr vorher gar nicht denkbar gewesen. Außerdem hat ein Ereignis den Kritikern richtig Wind aus den Segeln genommen, und das ist Nintendos Wii. Damit sind Computerspiele tatsächlich in der Familie angekommen.«

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