Das Millionengeheimnis von Star Citizen: So verdienen die Entwickler Geld

So wird Star Citizen finanziert: Wir analysieren Zahlen, sprechen mit Wissenschaftlern und fragen einen Backer, warum er über 7.000 Euro ins Spiel investiert hat.

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Bei fetten Raumschiffen wie der abgebildeten Reclaimer wird so mancher Fan von Star Citizen schwach und greift tief ins Portemonnaie. Der Geldsegen kommt nicht von ungefähr: Im Gespräch mit einem Backer und Wissenschaftlern deckt GameStar Plus die geschickte Crowdfunding-Strategie der Entwickler auf - und liefert Zahlen zum sagenhaften Erfolg des Weltraum-MMOs. Bei fetten Raumschiffen wie der abgebildeten Reclaimer wird so mancher Fan von Star Citizen schwach und greift tief ins Portemonnaie. Der Geldsegen kommt nicht von ungefähr: Im Gespräch mit einem Backer und Wissenschaftlern deckt GameStar Plus die geschickte Crowdfunding-Strategie der Entwickler auf - und liefert Zahlen zum sagenhaften Erfolg des Weltraum-MMOs.

»Ich würde nie im Leben 500 Euro spenden, wenn ich dafür nix bekommen würde [...] das wäre wahnsinnig.« Wenn man Benno Schmid so reden hört, klingt das im ersten Moment etwas paradox. Denn der 30-jährige Angestellte aus Österreich unterstützt die Entwicklung von Star Citizen mit echtem Geld und das nicht zu knapp.

Er hat »einen sehr großzügigen vierstelligen Betrag« investiert, »so um die 7.000 Euro [...] in vier Jahren«. Aber in seiner Vorstellung hat er für diese Summe einen angemessenen Gegenwert bekommen: 30 Raumschiffe sowie Fahrzeuge - und die Hoffnung, dass sein ultimatives Traumspiel schon bald Wirklichkeit wird.

Für ihn ist Star Citizen ein Hobby: Er spielt alle zwei Wochen mit anderen Enthusiasten aus dem GameStar-Forum die Alpha-Version, schaut sich die von Hersteller Cloud Imperium Games veröffentlichten Videos an und verfolgt die Ankündigungen neuer Features und Raumschiffe. »Klar, es ist viel Geld, 7.000, 7.500 Euro - aber wenn jemand ein Motorrad hat, ist das auch teuer. Ich habe sonst keine so teuren Hobbys. [...] Momentan kann ich es mir leisten.«

Für Dr. Jan-Philipp Ahrens ist Star Citizen mehr als ein Hobby: Er ist Teil eines Teams von Wirtschaftsakademikern an den Universitäten Mannheim, Augsburg und Düsseldorf (Heinrich-Heine-Universität). Sie haben den sagenhaften Crowdfunding-Erfolg des Weltraum-MMOs wissenschaftlich untersucht und ein Seminar darüber geleitet. Bis Ende 2019 wurden über 256 Millionen Dollar von Privatpersonen in das Spiel investiert. Dr. Ahrens sagt zum Ergebnis der Studie: »Das ist nichts, das durch einen Zufall entstanden ist, sondern dahinter steht auch sehr, sehr viel Geschick und eben auch Planung.«

Star Citizens Erfolg fußt auf einer durchgetakteten, professionell organisierten Marketing-Strategie, bei der Community-Nähe und Raumschiff-Sales perfekt ineinander greifen. Die Entwickler um CEO Chris Roberts sprechen gezielt die Träume und Wünsche der Fans und potenziellen Spender an, um immer mehr sogenanntes »Sozialkapital« anzuhäufen und Spieler zur Investition immer größerer Summen zu verleiten. »Ultimate Dream Management« nennt das Forscherteam diese Crowdfunding-Methode, die ultimative Traumverwaltung:

"Was dieser Traum ist, das muss auch vom Unternehmen immer wieder neu verstanden werden und auch neu gezeigt werden und auch neu begeistern."

Das Jahr 2019 war für Star Citizen das wirtschaftlich erfolgreichste überhaupt. Die Statistik verzeichnet Einnahmen über Pledges (Spenden, die mit dem Raumschiffkauf verbunden sind) von mehr als 43 Millionen Dollar. Dazu kommen noch Umsätze durch Merchandise und Abo-Gebühren. (Quelle: https://bit.ly/2PAS49q, Stand 19.12.2019) Das Jahr 2019 war für Star Citizen das wirtschaftlich erfolgreichste überhaupt. Die Statistik verzeichnet Einnahmen über Pledges (Spenden, die mit dem Raumschiffkauf verbunden sind) von mehr als 43 Millionen Dollar. Dazu kommen noch Umsätze durch Merchandise und Abo-Gebühren. (Quelle: https://bit.ly/2PAS49q, Stand 19.12.2019)

Für Star Citizen war Kickstarter nur der Anfang

»Das Interessante an Star Citizen ist, die sind ja damals auch auf Kickstarter gestartet - einfach, um überhaupt eine Reichweite zu haben. Die braucht man ja zum Start. Und dann haben sie die Leute aber quasi mitgenommen auf ihre eigene Plattform.«

Dr. Dennis M. Steininger ist Assistant Professor an der Universität Augsburg, er gehört zum vierköpfigen Team hinter der Studie, die im Dezember 2019 auf der renommierten Informations-Konferenz ICIS in München einem weltweiten Publikum vorgestellt wurde. Eine englische Zusammenfassung gibt es hier.

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