Star Control - Streit um Rechte, Spiele sollen nicht mehr verkauft werden

Aktuell streiten die Erfinder von Star Control und der Entwickler Stardock um die Rechte an der Marke. Die Originalspiele sollen bald nicht mehr auf GOG oder Steam verfügbar sein.

Streit um Star Control: Wem gehört die Marke? Streit um Star Control: Wem gehört die Marke?

Die Star-Control-Erfinder Fred Ford und Paul Reiche streiten gerade mit dem Entwickler Stardock um die Rechte zu Star Control. Sie wollen unter anderem erreichen, dass Stardock aufhört, ihre Spiele über GOG.com oder Steam zu vertreiben.

Ziemlich chaotisch: Beide behaupten, die Rechte am Spiel zu besitzen. Entwickler und Publisher Stardock hatte Teile der Rechte 2013 von Atari erworben. Der Entwickler von Spielen wie Sins of a Solar Empire oder Ashes of the Singularity vertreibt die Originalspiele Star Control 1 und Star Control 2 über Steam und GOG, angeblich ohne Erlaubnis. Außerdem arbeiten beide Studios gerade an eigenen Star-Control-Spielen.

In einem Blog-Post erklärten Ford und Reiche, dass Stardock keinerlei Recht habe, ihre Spiele zu verkaufen. Ataris Rechte an den Originalspielen seien ihrer Meinung nach schon zehn Jahre vor der Auktion erloschen. Stardock hätte sie also gar nicht erwerben können und dürfe ihre Spiele somit weder einzeln noch in Paketen online vertreiben. Auch jede Verbindung zum kommenden Star Control: Origins von Stardock lehnt man ab. Das hätte nichts mit ihrem Star-Control-Universum zu tun.

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Die Rechtslage ist kompliziert

Selbst arbeite man gerade mit Ghosts of the Precursors an einer eigenen Fortsetzung und zeigt sich sichtlich verärgert, dass Stardock hier ebenfalls Rechtsansprüche anmeldet. Der Entwickler dürfe ohne Erlaubnis des Publishers nicht an einem neuen Teil arbeiten.

Stardocks CEO, Brad Wardfell, hat sich aber ebenfalls zu Wort gemeldet. Demnach habe man beim Deal mit Atari viele Assets und zahlreiche Publisher-Vereinbarungen für Star Control erhalten. Stardock hätte die beiden Erfinder in jedem Fall unterstützt und wollte sie nicht von ihrem neuen Projekt abhalten.

Zur Kritik am Verkauf äußert man sich so, dass die Titel schon lange vor 2013 verkauft wurden. Wenn es ein Problem damit gibt, hätte man schon viel früher dagegen vorgehen müssen. Sein Verständnis ist so, dass Ford und Reiche dieinhaltlichen Rechte an der klassischen IP besitzen, sie aber neue Spiele im gleichen Universum entwickeln dürfen und seit dem Kauf von Atari über weltweite und exklusive Lizenz- und Verkaufsrechte verfügen. Aliens und andere bekannte Elemente aus den alten Teilen verwenden sie ihm zufolge im Gegensatz zur Aussage der Erfinder nicht eins zu eins.

Allerdings gesteht er ein, dass die Rechtslage bei der klassischen IP ein riesiges Durcheinander sei. Er schlägt deshalb vor, das Ganze neu zu verhandeln. Aktuell sieht die Lage laut Stardock so aus, dass Ford und Reiche auf ihre Bitte hin die Spiele von GOG.com entfernen lassen. Die Spiele sollen anschließend korrekt an Stardock übertragen werden. Der Entwickler zahlt bei weiteren Verkäufen dann Lizenzabgaben an die Erfinder.

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Durfte Atari die Rechte verkaufen?

Ford und Reiche reagierten mit einem weiteren Blog-Post. Demnach habe ursprünglich Atari die Spiele gegen ihren Willen vertrieben. Danach habe man zwei verschiedene Deals ausgehandelt: Sie besitzen die Rechte an den Spielen, während Atari über die Markenrechte verfügte. Bis der Streit mit Stardock beigelegt sei, will man die Star-Control-Spiele aus dem Verkauf über GOG.com nehmen.

Diesen Oktober hatte sich die Geschichte mit Atari gewissermaßen wiederholt, als Stardock anfing, Star Control über Steam und GOG zu vertreiben. Diesmal konnte man keinen passenden Deal aushandeln, weshalb man den Publisher um einen Verkaufsstopp bat. Als diese verneinten, beendete man den Vertrag mit GOG von sich aus. Davon, dass das auf Wunsch von Stardock geschah, sagen die beiden nichts. Stardock wiederum glaubt, dass der Rechtsstreit gerade jetzt vom Zaun gebrochen wird, weil die beiden Entwickler selbst an einem neuen Star-Control-Teil arbeiten.

Die Lage ist also nicht eindeutig. Da der Vertrag mit GOG beendet wurde, dürften die Spiele bald von der Plattform verschwinden, bis die Sache geklärt ist. Ebenso von Steam, wo sie angeblich ohnehin unrechtmäßig vertrieben wurden. Es wird zu klären sein, ob der Verkauf der Rechte durch Atari bindend ist, oder nicht. Hier liegt das Grundproblem: Stardock glaubt, etwas erworben zu haben, die Erfinder behaupten, dass das nicht der Fall sein kann. Stardock verfügt allerdings laut eigener Aussage über von den Erfindern unterschriebene Dokumente aus dem Verkauf, während die beiden ihnen zufolge noch keine Beweise vorlegen konnten, dass diese nicht gültig sind.

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