Star Wars: Battlefront 2 - Entwickler wollten keine Glücksspiellotterie machen

Laut EAs Vizepräsidenten Patrick Söderlund sollte Battlefront 2 Spielern nie das Gefühl geben, ihnen das Geld aus den Taschen ziehen zu wollen. Es war eine Fehlentscheidung in der Entwicklung.

Star Wars: Battlefront 2 musste viel Kritik für seinen Umgang mit Mikrotransaktionen einstecken. Star Wars: Battlefront 2 musste viel Kritik für seinen Umgang mit Mikrotransaktionen einstecken.

In einem Interview mit The Guardian sprach Patrick Söderlund, EAs Vizepräsident und ehemaliger CEO von DICE, über Indie-Studios und die Herausforderungen der Spieleentwicklung. Dabei ging er auch auf Star Wars: Battlefront 2 als Beispiel für ein AAA-Spiel ein. Gerade bei solch riesigen Titeln mit Entwicklungskosten in Millionenhöhe sei es schwierig, die richtige Balance zu finden.

"Wenn man an einem großen AAA-Spiel arbeitet, bei dem jede Menge Geld auf dem Spiel steht, muss man immer ausbalancieren, wie viel Risiko man beim Konzept und der Umsetzung eingeht und wie sehr man in der sicheren Zone bleibt. Meine Aufgabe ist es, unsere Teams zu Innovation und neuen, brauchbaren Ideen aufzufordern. Das ist die Herausforderung: Wie balanciert man Innovation mit alten Gewohnheiten aus? Wir müssen ständig lernen, nach vorne zu denken. Wenn wir es nicht tun, tut es jemand anderes."

Auch bei Battlefront 2 gab es einige kreative Ideen und Umsetzungen, beispielsweise in Form des neuen Raumschiff-Spielmodus Sternenjäger-Angriff. Andere Ideen kamen hingegen ganz und gar nicht gut an, namentlich die Mikrotransaktionen und Lootboxen des Spiels, die eine ganze Debatte um Echtgeldkäufe losgetreten hat, die mehrere nationale Glücksspiel-Ermittlungen nach sich zog.

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Ein Beispiel: Um einzelne Helden wie etwa Darth Vader freizuspielen, brauchte man direkt zum Release rund 40 Stunden. Außerdem stört es die Balance, wenn man spielerische Vorteile in Form von Sternkarten durch zufällige Lootboxen ergattern kann. Söderlund sieht diese Entscheidung rückblickend als Fehler an.

"Wenn die Dinge nicht so laufen, wie man sie sich vorgestellt hast, musst man sehr bescheiden zu dem stehen, was passiert ist, ehrlich zu dir und dem Ergebnis sein und versuchen, das nächste Mal besser zu handeln. Das war ein Beispiel für eine Veränderung, die nicht funktioniert hat. Es gibt kein Herumkommen um die Tatsache, dass wir ein paar Entscheidungen getroffen haben, von denen ich im Nachhinein denke, dass wir sie nicht hätten treffen sollen. Weder die Entwickler noch [EA] hatten die Absicht, eine Slot-Maschine zu erschaffen oder Geld von Spielern zu nehmen, auch wenn das so gewirkt hat."

Nach anfänglicher Kritik hat EA die Mikrotransaktionen zunächst aus dem Spiel entfernt und vor kurzem erneut überarbeitet. Lootboxen gibt es künftig nur noch einmal am Tag als Login-Bonus, alle anderen Freischaltungen des Spiels werden über erspielte Levelaufstiege geregelt. Im Lauf des Aprils sollen außerdem kaufbare Skins inklusive eines rein kosmetischen Echtgeld-Shops ihren Weg ins Spiel finden.

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