Star Wars: The Old Republic - Alles richtig gemacht, EA!

Die Ankündigung der digitalen Erweiterung »Knights of the Eternal Throne« zu Star Wars: The Old Republic ist ein Zeichen dafür, dass EA und Bioware mit dem MMO zuletzt alles richtig gemacht haben, sagt Reiner.

Star Wars: The Old Republic bekommt mit »Knights of the Eternal Throne« im Herbst 2016 ein neues Addon. Star Wars: The Old Republic bekommt mit »Knights of the Eternal Throne« im Herbst 2016 ein neues Addon.

EA und Bioware haben im Rahmen der Star Wars Celebration »Knights of the Eternal Throne« angekündigt. Die digitale Erweiterung zum mittlerweile fast fünf Jahre alten MMO Star Wars: The Old Republic wird noch diesen Herbst an den Start gehen. Im Prinzip handelt es sich dabei um Season 2 der mit »Knights of the Fallen Empire« 2015 eingeführten, stark auf die Story fokussierten Neuausrichtung von SW:TOR.

Und diese Ankündigung finde ich großartig. Denn ich bin einer der großen Profiteure dieses Wandels hin zu einer packenden Singleplayer-Erfahrung im Korsett eines MMOs. Ich habe nie genügend Zeit und Muße, mich langfristig an eine große Gilde zu binden und stundenlange Operationen zu bestreiten. Schon klar, für viele Spieler besteht genau darin der Reiz eines MMOs - meine Vorlieben liegen aber eben woanders. Ganz im Gegensatz zu Kollege Benjamin Danneberg, der in einem MMO auch entsprechende Tugenden sehen möchte.

Star Wars: The Old Republic - Screenshots aus Knights of the Fallen Empire ansehen

Ich für meinen Teil genieße noch immer die umfangreichen Klassen-Storys, die komplette Vertonung und das herrliche Star-Wars-Flair. Alle paar Monate wieder ziehe ich daher zu jedem größeren Update mit meinem Kopfgeldjäger oder einem meiner Nebencharaktere los, um zu erleben, was aus meinem größten Star-Wars-Helden Revan (Lange lebe Knights of the Old Republic!) geworden ist, und welche Machenschaften der unsterbliche Imperator Vitiate neuerdings plant.

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Ich spiele SW:TOR also seit jeher mehr als persistentes Singleplayer-Spiel denn als MMO. Und genau diese meine Spielweise unterstützen EA und Bioware seit Release von Knights of the Fallen Empire im vergangenen Herbst in MMO-untypischer Manier. Das ist meiner Meinung nach genau der richtige Weg für Star Wars: The Old Republic Ein Weg, der offenbar auch von vielen Spielern honoriert wird, sonst gäbe es wohl kaum diese neu angekündigte Fortsetzung. Klassische Grinding-MMOs bekomme ich schon zur Genüge aus Asien. Es kann nicht schaden, wenn Bioware mit starker Story seine eigene Visitenkarte verteilt.

Die logische Konsequenz

Die neue Erweiterung zu SW:TOR legt den Fokus weiterhin auf die Story. Die neue Erweiterung zu SW:TOR legt den Fokus weiterhin auf die Story.

Für mich ist diese Ausrichtung zudem die logische Konsequenz aus den Stärken und Schwächen des Spiels. Schon zum Release war SW:TOR weder innovativ noch ein großer Grafikblender und konnte verständlicherweise nicht mit dem Umfang bereits seit Jahren bestehender MMOs mithalten. Die einzigen Alleinstellungsmerkmale entstanden schon damals durch die Vollvertonung und die zumeist spannende Story.

Und obwohl das Spiel über die Jahre an Umfang gewonnen hat, blieb es eines unter vielen Abo-MMOs und lief so enttäuschend, dass es EA nach einem Jahr auf Free2Play umstellte. Inzwischen allerdings gehört es laut der Marktforscher von Superdata Research alljährlich zu den fünf ertragreichsten Bezahl-MMOs der Welt. Ein Beleg dafür, dass Bioware das Pferd nicht etwa totgeritten, sondern in die richtige Richtung umgelenkt hat. Als Folge dessen bekommen wir nun seit einem dreiviertel Jahr in kurzen Abständen super inszenierte Story-Updates, die rein auf den Online-Singleplayer zugeschnitten sind.

Der Autor
Ob in der Beta, am Release-Tag oder bei beim Start jeder Erweiterung zu Star Wars: The Old Republic - Reiner Hauser war immer dabei. Warum? Weil er die Zeit der Alten Republik für die spannendste Epoche der erweiterten (nun aber »dank« Disney leider nicht mehr offiziellen) Star-Wars-Lore hält. Und weil die glücklichen Erinnerungen an die Vorgänger-Spiele Knights of the Old Republic und Knights of the Old Republic 2 noch immer in seinem Hirn präsent sind. Ein Zustand, der auf tatsächlich nützliches Wissen leider viel zu selten zutrifft.

Den Vielspielern, den eingefleischten Gilden-Veteranen bringt das natürlich eher wenig, weil die einzelnen Storykapitel nur Kost für wenige Stunden bieten. Für mich ist es aber perfekt. Und mir scheint, dass es auch für das Spiel eine perfekte Lösung ist. SW:TOR hat auch so genügend MMO-Inhalte und befreit sich gleichzeitig durch seinen neuen Story-Fokus von den lähmenden Fesseln der ewigen World-of-Warcraft-Vergleiche. Star Wars: The Old Republic ist damit endlich zu einem einzigartigen Spielerlebnis avanciert.

Das muss nicht jeder mögen, ermöglicht es dem Titel aber, eine eigene Identität auf dem großen Spielemarkt aufzubauen. Die angekündigte Erweiterung Knights of the Eternal Throne passt da ins Bild. SW:TOR scheint endlich sein Klientel gefunden und verstanden zu haben. In Anbetracht dieser erfolgreichen Entwicklung muss ich sagen: Chapeau, Bioware und EA. Star Wars: The Old Republic ist besser denn je - und hat offenbar weiterhin eine Zukunft.

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