Steam - Privatsphäre-Update bedeutet wohl Ende von SteamSpy

Ein neues Update von Steam verbirgt nun standardmäßig die Bibliotheken der User. Für die beliebte Statistikseite Steam Spy bedeutet dies wohl das Aus.

Steam Spy wird wohl künftig keine Statistiken aus den Bibliotheken der Steam-Nutzer erstellen können. Steam Spy wird wohl künftig keine Statistiken aus den Bibliotheken der Steam-Nutzer erstellen können.

Es sieht schwer danach aus, als würde Steam Spy seine Pforten schließen müssen. Der populäre Datendienst nutzte bisher die öffentlich zugänglichen Daten der Steambibliotheken von dessen Usern, um Statistiken über die Verbreitung und die Nutzung von Spielen zu erstellen. Dies war bislang kein Problem, da Steam diese Daten nicht verschlüsselte und einfach einsehbar machte.

Doch nun hat die Valve-Plattform ein Privatsphäre-Update durchgeführt, welches - neben weiteren Änderungen - die Bibliotheken der User grundsätzlich verbirgt.

Laut dem Gründer und Betreiber von Steam Spy, Sergey Galyonkin, ist die Statistikwebseite dadurch nutzlos geworden. "Steam Spy war davon abhängig, dass diese Informationen standardmäßig sichtbar sind und wird deshalb nicht mehr in der Lage sein, seinen Zweck zu erfüllen", so Galyonkin.

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Steam Spy war ein nützliches Werkzeug

Auch die ähnlich gelagerte Statistik-Webseite AStats kann aus demselben Grund keine User-Informationen sammeln. Valve begründet den Schritt mit der Reaktion auf User-Feedback, Auf Twitter weist der User Nobody jedoch darauf hin, dass der Schritt höchst überraschend kam, da ein Valve-Sprecher erst auf der GDC 2018 betonte, dass Steam Spy ein nützliches Werkzeug für Entwickler sei.

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Die Daten, welche Steam Spy erhob, waren nicht 100 Prozent präzise, jedoch relativ exakte Annäherungswerte und bislang die beste Anlaufstelle für Infos zu Spielestatistiken, die Valve selbst nicht veröffentlicht. Zu den Daten, die auf der Webseite ersichtlich sind, gehören der Metascore, die Benutzerzahlen, die Spielstunden in einzelnen Spielen und mehr.

Daraus entstanden viele Einblicke in die Welt von Steam, wie beispielsweise der datengestützte Beweis, dass 2017 das bisher erfolgreichste Jahr für Steam war. Große Wellen schlug auch die Meldung, dass nur 100 Spiele die Hälfte der gesamten Einnahmen auf Steam generieren.

Diese Informationen können nun aber voraussichtlich nicht mehr aktualisiert werden. Zwar werden einige Spieler die Bibliothek wieder händisch auf öffentlich stellen, doch die erhobenen Daten wären kaum mehr repräsentativ und für die Analyse wertlos.

Galyonkin plant mindestens ein Archiv

Damit steht das 2015 gegründete Projekt von Galyonkin vor dem Aus. Sollte Steam, welches der Seite bisher eigentlich wohlgesonnen schien, Galyonkin nicht auf anderem Wege ermöglichen an die Daten zu kommen oder Steam Spy in seinen eigenen Dienst integrieren, könnte eine Menge an Informationen aus der Öffentlichkeit verschwinden.

Während die gesteigerte Privatsphäre grundsätzlich ein begrüßenswerter Schritt ist, ist durchaus anzumerken, dass eine Menge interessanter Vorträge auf großen Entwicklertreffen auf den Daten von Steam Spy basierten. Nicht zuletzt ermöglichten es die Daten von Steam Spy auch uns, einige interessante News zu bringen.

Möglich (wenn auch reine Spekulation) ist, dass Steam intern eine öffentlich zugängliche Datenplattform, ähnlich Steam Spy, vorbereitet, welche das Portal ersetzen könnte. Ebenso gut könnte der Dienst ersatzlos verschwinden, zumindest was aktuelle Daten angeht.

Immerhin hat Galyonkin bereits bestätigt, dass mindestens die bisherigen Daten als Archiv fortbestehen sollen. Zudem denke er über andere Methoden der Statistikerhebung nach. Diese seien dann weniger präzise aber besser als nichts.

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Dass Valve ihm Zugang zu den öffentlich gesperrten Daten gewährt, glaubt Galyonkin indes nicht. Somit schließt er ein Fortbestehen des Dienstes in seiner bisherigen, präzisen Form so gut wie aus.

"Ich denke nicht, dass es andere Optionen gibt, außer Valve macht diesen speziellen Teil des Updates [die nicht öffentlich einsehbare Bibliothek] wieder rückgängig."

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