Steam sperrt 78 Bilder & ein Profil mit Nazi-Symbolen und rechten Parolen

Valve geht stärker gegen verfassungsfeindliche Symbole vor. Nach einem Hinweis der Hamburger Medienanstalt, wurde unter anderem die rechtsextremistische Gruppe „Reconquista Germania“ von Steam entfernt.

Valve will seine Community-Moderatoren künftig besser schulen, damit sie rechtswidrige Inhalte schneller löschen. Valve will seine Community-Moderatoren künftig besser schulen, damit sie rechtswidrige Inhalte schneller löschen.

Valve hat ein Profil wegen Volksverhetzung und insgesamt 78 weitere Inhalte mit verfassungsfeindlichen Symbolen von Steam entfernt. Nachdem bereits Anfang 2018 einige rechtswidrige Gruppierungen gelöscht worden waren, geht Valve nun also weiter gegen nationalsozialistische und rechte Nutzer und deren illegale Steam-Inhalte vor.

Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) hatte Valve auf insgesamt 28 Hintergrundbilder sowie 30 Profile mit circa 50 weiteren illegalen Bildern und User-Namen hingewiesen. In einer offiziellen Pressemitteilung erklärt die MA HSH, was sie bei ihren Recherchen gefunden hatten:

"Dabei ließen bereits die Pseudonyme der Nutzer wie "Führer", "Holocaust", "Dr. med. Hitler vergaßt" oder Gruppennamen wie "Reconquista Germania" eine Affinität zur NS-Zeit erkennen oder einen rechtsextremen Hintergrund vermuten. In den Profilen fanden sich Siegrunen, Abbildungen des SS-Totenkopfes oder einschlägige Zahlenkombinationen."

Auch Gruppe "Reconquista Germania" wurde entfernt

In Deutschland ist das Verwenden und Darstellen von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen laut Paragraph 86a des Strafgesetzbuches nicht erlaubt. Die einzigen Ausnahmen dieses Verbots gelten, wenn entsprechende Symbole und Parolen zur Forschung, Lehre, Kritik oder Satire verwendet wird.

Da die betroffenen Steam-Profile und -Inhalte aber nicht unter diese Ausnahmeregelungen fallen, hat die MA HSH mit Valve Kontakt aufgenommen. Nun hat der Steam-Betreiber also reagiert, wie die Pressemitteilung der MA HSH weiter darlegt:

"Steam entfernte bis auf wenige Ausnahmen alle Inhalte, auch die Gruppe "Reconquista Germania", die in ihrer Gruppenbeschreibung die Ausrottung des Weltjudentums forderte. Der Plattformbetreiber versicherte, die Community-Moderatoren stärker hinsichtlich rechtswidriger Inhalte zu schulen, um Verstöße in Zukunft zu verhindern."

34 Moderatoren für Millionen User

Ob die Community-Moderatoren das Problem in den Griff bekommen können, bleibt allerdings fraglich. Denn laut der offiziellen Steam-Moderatoren-Seite kümmern sich aktuell 13 Steam-Entwickler und Supportteam-Mitarbeiter sowie 21 ehrenamtliche Moderatoren darum, "Diskussionen sauber und zielgerichtet zu halten und gemeldete Nutzerinhalte aus der Steam Community zu entfernen."

Diesen 34 Leuten stehen allerdings Millionen von Usern und Profile gegenüber, laut aktuellen Steam-Statistiken sind rund um die Uhr zehn bis 14 Millionen Spieler gleichzeitig online.

Mehr zum Thema:

zu den Kommentaren (180)

Kommentare(138)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.