Kampfsystem
Glücklicherweise kommt es bei einem Prügelspiel weniger auf die Handlung als vielmehr auf ein durchdachtes Kampfsystem an. Hier überzeugt Street Fighter 4 auf ganzer Linie. Wie von den Vorgängern gewohnt teilen Sie mit sechs Tasten unterschiedlich starke Fausthiebe und Fußtritte aus, dürfen blocken und Ihren Gegner werfen oder teils knifflige Spezialattacken wie Kens Feuerball oder Chun Lis Blitzkick starten.
In Super Street Fighter 2 Turbo eingeführt und nun sinnvoll ausgebaut: Erfolgreiche Treffer sowie eingesteckter Schaden füllen je eine Leiste am unteren Bildschirmrand. Ist einer der beiden Balken voll, dürfen Sie besonders komplizierte, aber auch besonders mächtige Finisher (bis zu 21 Treffer!) ausführen. Die andere Möglichkeit: Sie investieren einen Teil der aufgeladenen Energie in starke Varianten normaler Spezialattacken.
Noch mehr taktische Tiefe bringen die aus Street Fighter 3 bekannten Fokus-Manöver. Wer im richtigen Moment die entsprechende Taste drückt, blockt gegnerische Attacken nicht nur ab, sondern schmettert diese auch kurzerhand zurück. Das alles klingt arg kompliziert, geht dank der eingängigen und frei konfigurierbaren Steuerung aber vorbildlich von der Hand. Zudem bietet Street Fighter 4 ein Trainingsprogramm, in dem Sie sich an einem ungefährlichen Sparringspartner mit dem Kampfsystem vertraut machen dürfen.
Einziger Wermutstropfen: Wie schon auf der Xbox 360 und Playstation 3 fehlt der Gamepad-Steuerung die für Prügelspiele wichtige punktgenaue Abfrage des Analogsticks. Nach einigen Spielstunden haben wir uns jedoch an das Manko gewöhnt und konnten selbst komplizierte Kombos gezielt ausführen. Das höchste der Gefühle ist dennoch der für Street Fighter 4 eigens vom Hersteller MadCatz entwickelte Arcade-Stick. Allerdings kostet das elitäre, an Spielhallenautomaten erinnernde Eingabegerät stolze 70 Euro.
Spielbalance
Auch bei der für die Street Fighter-Serie berühmten (und vor allem für Online-Gefechte wichtigen) Charakter-Balance gibt sich der vierte Teil keine Blöße. Wie gewohnt besitzt jeder der 25 Kämpfer einen mehr oder weniger individuellen Stil, angereichert mit sehr gut aufeinander abgestimmten Stärken und Schwächen. Während zum Beispiel der spanische Matador Vega blitzschnell durch die Gegend hüpft, aber kaum etwas aushält, teilt der Sumo-Ringer E. Honda zwar gewaltig aus, kommt wegen seiner Körpermasse aber kaum vom Fleck.
Allerdings: Wo die Serien-Urgesteine und berühmten Bossgegner wie M. Bison, Akuma oder Kens Meister Gouken unverwechselbare Unikate sind, wirken einige der PC-Neuzugänge in Street Fighter 4 wie abgekupferte Klone. Dan etwa eifert in Sachen Kampfstil und Spezialattacken seinem großen Vorbild Ryu nach, ohne aber dessen Coolness-Faktor zu erreichen. Auch bei den Fans stoßen viele der neuen Kämpfer bislang auf wenig Gegenliebe. In knapp 150 Online-Gefechten auf der Xbox 360 traten wir insgesamt nur sechsmal gegen den fetten Rufus, die italienische Nobeldame Rose, den wieselflinken El Fuerte oder eben Dan an. Halb so schlimm, denn die Auswahl an Kämpfern geht auch ohne die Außenseiter mehr als in Ordnung.
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