Supraland im Test: Ein fantastischer Sandkasten!

In Supraland springt, rätselt und kämpft ihr euch als Dorfheld durch viele kreativ-knackige Levels einer vielfältigen Sandkasten-Landschaft.

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Supraland sieht vielleicht auf den ersten Blick befremdlich aus, ist aber ein hervorragendes Spiel. Supraland sieht vielleicht auf den ersten Blick befremdlich aus, ist aber ein hervorragendes Spiel.

Supraland beginnt mit einem Jungen und dessen fantasievoll bebautem Sandkasten. Gerade setzt er das letzte Element in sein Diorama, den Sohn des Herrscherpaares im Dorf der roten Männchen - und schon sind wir mitten im Spiel.

Das Königssohn-Männchen ist nämlich unser Alter Ego und bekommt flugs noch ein Schwert in die Hand gedrückt. Immerhin ist es echt gefährlich da draußen im Sandkasten!

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Simple Story, viele Details

Die Rahmenhandlung von Supraland ist so generisch wie simpel: Zunächst begleiten wir unsere Mutter zu einer Audienz mit dem König des blauen Volks, danach retten wir die detailliert in Szene gesetzte Spielewelt vor einer Katastrophe. Um in der Story weiter zu kommen, rätseln wir uns in der First-Person-Perspektive durch ein Areal und schalten damit den Zugang zum nächsten sowie Abkürzungen zu früheren Abschnitten frei.

In der gefährlichen Vulkan-Gegend warten neue Rätsel auf uns. In der gefährlichen Vulkan-Gegend warten neue Rätsel auf uns.

Einmannentwickler David Münnich serviert uns in Supraland eine Vielzahl genialer Rätsel: Mal wässern wir für eine Farmerin ihren Blumengarten, faken Goldnuggets oder mogeln einen Heiligenschein herbei. Richtig knackig wird es, wenn wir Teleportplattformen, Schalter, Rohre und Blasterschüsse kombinieren, um am Ende eine Tür zu öffnen.

Da hilft trotz hilfreicher Anmerkungen von Spielwelt-NPCs oft nur Ausprobieren und reichlich um-die-Ecke-denken. Fairerweise sind die richtig haarsträubenden Herausforderungen vor allem bei den optionalen Schatzkisten zu finden.

Ausführlich ausprobieren: Falls ihr euch nicht sicher seid, ob ihr mit dem Spielstil und dem Rätseldesign von Supraland zurecht kommt, legen wir euch die kostenfrei erhältliche Demo ans Herz. Diese umfasst den ersten großen Spielabschnitt und bietet locker drei bis fünf Stunden Rätselei. Richtig fair: Euer Spielfortschritt wird ins Hauptspiel übernommen, sobald ihr das kauft.

Die Welt ist der Tipp

Die wichtigsten Lösungshinweise vermittelt uns die Umgebung aber vor allem nonverbal: Blau angemalte Holzbretter zerstören wir mit unseren mit blauem Hintergrund im Icon markierten Stampfschuhen, leuchtende Schalter müssen mit Blasterschüssen der passenden Farbe ausgelöst werden.

Aufragende Metallstreben fordern uns geradezu heraus, an ihnen mit unserer magnetischen Gürtelschnalle entlang hinauf zu gleiten. Das stimmige Weltdesign lässt uns ganz im Stil von Metroidvania-Spielen in bereits erkundeten Arealen neue Möglichkeiten entdecken, sobald wir eine weitere Fähigkeit erhalten haben - Stöbern und Entdecken wird mit neuen Schatzkisten belohnt!

Das im Spiel vorkommende »Supraball« gibt es als kostenlose Mehrspieler-Fußball-Simulation mit reichlich Extras auf Steam. Das im Spiel vorkommende »Supraball« gibt es als kostenlose Mehrspieler-Fußball-Simulation mit reichlich Extras auf Steam.

Im Lauf der Hauptstory erhalten wir zudem neue Fähigkeiten, die uns das Rätsellösen deutlich erleichtern: Mit unserem Blaster schießen wir beispielsweise aus weiter Entfernung auf Schalter (und Gegner), dank des pink glühenden Force Cube erreichen wir höhergelegene Plattformen.

Upgrades für den Spielekomfort wie sichtbare Gegner-Lebensbalken, einen größeren Lebenspunkte-Pool unserer Spielfigur und Fähigkeits-Verbesserungen sammeln wir aus an schwer zugänglichen Orten versteckten Schatzkisten. Oder wir kaufen sie bei Händlern in der Spielwelt.

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Ballern bis der Loot kommt

Für zusätzliche Spannung warten in jedem Areal Gegner auf uns, die uns den Garaus machen wollen. Wie auch unser Spielheld legen unsere Widersacher an Können und Fähigkeiten kräftig zu, je weiter wir voran kommen. Zunächst haben wir noch einfache Skelette vor uns, die mit wildem Schwertwedeln leicht bezwungen sind. Später bekommen wir es mit umher springenden, Lavabällen verschießenden Vulkanmonstern zu tun, die unsere Angriffe sogar mit einem reflektierenden Schild abwehren!

Mit unserem Force Beam rollen wir eine Metallkugel aus einer für uns nicht erreichbaren Ecke. Mit unserem Force Beam rollen wir eine Metallkugel aus einer für uns nicht erreichbaren Ecke.

Etwas nervig ist allerdings das Spawnverhalten der Gegner: Haben wir ein Areal komplett gesäubert und widmen uns dem Rätseln, ploppen die Feinde gern mal unmotiviert rings um uns neu auf. Bei den stärkeren Monstern gerät der Spannungsfaktor so recht schnell zum Frustmoment.

Die Kämpfe gestalten sich nach den ersten Arealen recht repetitiv, die Standard-Gegner bleiben anspruchslos: Es reicht vollkommen aus, Hiebe und Blasterschüsse zu spammen, während wir feindlichem Beschuss ausweichen.

Bei einem Tod verlieren wir nur den Spielfortschritt bis zum letzten, automatisch generierten Speicherpunkt, mit entsprechenden Waffenupgrades dürfen wir die Monster-Spawnpunkte auch zerstören. Besonders für die beiden Bossgegner der Story lohnt es sich, möglichst viele Upgrades zu sammeln: Mit Lebenspunkteregeneration, höherer Blaster-Schussfrequenz oder mehr Schwertschaden laufen diese Kämpfe deutlich bequemer.

Frische Ideen, knackige Momente

Durch neue Optionen für bereits bekannte Fähigkeiten erfindet sich Supraland zudem immer wieder neu und hält das Spielerlebnis damit frisch und lebendig. Beispielsweise können wir unseren Force Cube auch aus großer Höhe auf Gegner fallen lassen oder diese dank Stampfschaden vernichten.

Die Bewohner der Spielwelt machen sich reichlich Gedanken um ihren Schöpfer. Die Bewohner der Spielwelt machen sich reichlich Gedanken um ihren Schöpfer.

Mit unserer magnetisierten Gürtelschnalle bewegen wir uns nicht nur an Metallgegenständen entlang, sondern auch eine metallische Kugel zu einem für uns sonst nicht erreichbaren Schalter. Um ein paar Haarerauf-Momente kommen wir dennoch nicht herum: Dreifachsprünge rückwärts und kaum zu erkennende Zusammenhänge zwischen Schaltern und deren Auswirkungen sind nur schwer verdauliche Rätselkost. Hier hilft dann nur viel Geduld oder ein Lösungshinweis aus dem Internet ...

Supraland gelingt es, mehr als nur ein Rätselspiel mit Shooter-Elementen zu sein: An vielen Ecken stoßen wir beim Erkunden auf Anspielungen zur Popkultur oder aktuellem Zeitgeschehen.

Über den Sandkasten hinaus

Toten Helden wie Indiana Jones, He-Man oder Link rauben wir ihre Kopfbedeckung, ein Donald Trump-Spielzeugmännchen verbreitet angeberische Sprüche. Stars des im Spiel gehypten Supraball erleben hysterischen Fankult, selbst eine Art Religion um den geheimnisvollen Mr. Miracle und philosophische Betrachtungen finden ihren Platz.

Gerade in letzteren nimmt der Indie-Entwickler Spieledesign-Elemente wie unsichtbare Wände augenzwinkernd auf die Schippe und schlägt eine Brücke zu uns, den Spielern. So wird Supraland ein rundes, abwechslungsreiches Erlebnis, das nicht nur für Rätselfans mehr als nur einen Blick wert ist.

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