Tales of Monkey Island: The Trial and Execution of Guybrush Threepwood im Test - Review: Piratengericht und mäßige Rätsel

Wortwitz, Grog und Stimmung, aber schwache Rätsel: Telltale Games’ vierte Adventure-Episode The Trial and Execution of Guybrush Threepwood der Tales of Monkey Island bietet im Test wieder gute Unterhaltung - mit den bekannten Schwächen.

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In der vierten und vorletzten Episode The Trial and Execution of Guybrush Threepwood des Adventures »Tales of Monkey Island« von Telltale Games findet sich Held Guybrush Threepwood, der »Mächtige Pirat« (alle Rechte vorbehalten) auf Flotsam Island vor einem Piratengericht wieder. Die Anklage reicht von der mutwilligen Verbrennung eines nicht unattraktiven weiblichen Oberschenkels mittels Nacho-Soße bis zur Verantwortung für die Schockstarre einer possierlichen Katze.

Dass er nebenbei Mitschuld am Ausbruch der LeChuck-Pocken hat, wirkt sich ebenfalls nicht zu Guybrushs Gunsten aus. Gut nur, dass er sich selbst verteidigt und der Häftling Threepwood zur Beratung mit seinem Anwalt Threepwood vom unterbelichteten aber sympathischen Gerichtsdiener aus der Zelle gelassen wird.

Auch vor einem Piratengericht gibt es ein Prozedere, das es einzuhalten gilt. Auch vor einem Piratengericht gibt es ein Prozedere, das es einzuhalten gilt.

Die Inszenierung: stimmig

Auch jenseits schwedischer Gardinen präsentiert The Trial and Execution of Guybrush Threepwood den für die Serie typischen Humor.

Die Dialoge mit dem geschäftstüchtigen Stan sind besonders gelungen. Die Dialoge mit dem geschäftstüchtigen Stan sind besonders gelungen.

So ist etwa der wild gestikulierende Stan nicht nur Chefankläger, sondern versucht nebenbei, aus Guybrushs Misere Profit zu schlagen, indem er kitschige Devotionalien zum »Prozess des Jahrhunderts« verkauft.

Die anderen Charaktere, wie der Barbesitzer und vorsitzende Richter Wallace P. Grindstump oder der Gerichtsdiener Hardtack werden ebenfalls mit viel Liebe zum Detail zum Leben erweckt. Das liegt vor allem an den brillant geschriebenen und vertonten Dialogen. Mit ihrer gelungenen Situationskomik und den absurden Wortwechseln bieten sie Unterhaltung auf hohem Niveau.

Tales of Monkey Island: The Trial and Execution of Guybrush Threepwood - Screenshots ansehen

Die Rätsel: mäßig

Hätte Guybrush sich lieber nicht eingemischt. Das zugehörige Rätsel wird der gut gemachten Szene nicht gerecht. Hätte Guybrush sich lieber nicht eingemischt. Das zugehörige Rätsel wird der gut gemachten Szene nicht gerecht.

Die Rätsel sind, wie in den vorangehenden Episoden, der Schwachpunkt des Spiels. Die Aufgaben stellen keine hohen Ansprüche an die Knobelkünste, eine Herausforderung sind sie höchstens durch ihre mangelnde Plausibilität.
Das ist aber eher Spielfluss-Boykott als Rätselspaß. Viele Rätsel lassen sich nur durch Ausprobieren lösen. Das ist ärgerlich, zumal meist offensichtlich ist, was Guybrush tun muss, um weiterzukommen. Dass Türen und Schlösser sich immer mit demselben Gegenstand öffnen lassen, passt da nur allzu gut in die allgemeine Rätselödnis.

Die Technik: funktional

Technisch entspricht Tales of Monkey Island: The Trial and Execution den früheren Episoden und bietet damit eine simple aber stilsichere dreidimensionale Comic-Optik, die die Mimik bei Gesprächen gut einfängt.

Der verrückte Wissenschaftler De Singe sucht das ewige Leben. Und geht dabei über Leichen. Der verrückte Wissenschaftler De Singe sucht das ewige Leben. Und geht dabei über Leichen.

Die Musikuntermalung ist schwungvoll und passt gut zur jeweiligen Situation. Allerdings haben die Entwickler auch die umständliche Steuerung nicht verändert.

Die Schnellreisefunktion beschränkt sich auf wenige Punkte auf der Landkarte den Rest muss Guybrush per pedes erreichen, was mitunter für Frust sorgt. Die Geschichte kann diese Mankos mit einigen überraschenden Wendungen größtenteils ausgleichen und verblüfft mit einem hochdramatischen Ende. Das vorangehende, mäßige Rätsel kommentiert Guybrush äußerst passend: How anticlimactic! Zu Deutsch etwa: Wie enttäuschend!

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