Telltale Games - Früherer CEO verklagt den Adventure-Entwickler wegen Vertragsbruchs

Kevin Bruner klagt seinen ehemaligen Arbeitgeber Telltale an und fordert Schadenersatz für vertraglich zugesicherte Privilegien. Telltale bezeichnet die Klage als »wertlos«.

Telltale sieht sich aktuell einer Klage ausgesetzt. Ein ehemaliger CEO fordert Schadenersatz. Telltale sieht sich aktuell einer Klage ausgesetzt. Ein ehemaliger CEO fordert Schadenersatz.

Entwickler Telltale befindet sich in einem Rechtsstreit mit einem seiner ehemaligen Chefs. Eigentlich hieß es, dass Kevin Bruner das Unternehmen 2017 freiwillig verließ und Platz schaffen wollte für neue Impulse. Doch Bruner widerspricht dieser Narrative und erklärt vielmehr, dass er aus seiner eigenen Firma gedrängt wurde.

Bruner gehörte zu den Mitgründern von Telltale und war von 2015 bis 2017 CEO bei den Entwicklern der Adventure-Reihe The Walking Dead. Als das Medienhaus Lionsgate in Telltale investierte, wurde ein Wechsel an der Stelle des CEO forciert. Nachdem Bruner den Chef-Posten abgegeben hatte, war er aber immer noch Teil des Aufsichtsrats. In dieser Zeit plante er alle seine Anteile an der Firma zu verkaufen und sich endgültig zu verabschieden.

Bruner behauptet, dass er vertraglich Zugriff auf interne Telltale-Geschäftszahlen hätte haben müssen, um seine Anteile bestmöglich am Markt anbieten zu können. Doch genau dieses Recht wurde ihm angeblich verweigert und jegliche Kommunikation eingestellt. So musste er einen wesentlich schlechteren Deal machen und fordert daher nun Schadensersatz. Welchen Geldbetrag sich Bruner genau vorstellt, ist nicht bekannt.

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Bruner war als CEO umstritten

Anwälte von Telltale ließen mitteilen, dass der Fall »wertlos« sei und nur der Versuch, an einer bereits finanziell angeschlagenen Firma Rache zu üben. Ein Richter in den USA wies zunächst ein Einstellungsgesuch von Telltale ab, da der Fall gründlicher untersucht werden müsse.

Im November 2017 wurde bekannt, dass Telltale 90 Mitarbeiter entlassen hat und sich in Zukunft auf weniger Marken konzentrieren möchte. Vor Kurzem gingen sie eine Partnerschaft mit Netflix ein und kündigten im Zuge dieser Partnerschaft ein Spiel im Stranger-Things-Universum an.

Kevin Bruner war jahrelang ein integraler Bestandteil von Telltale Games. Einem ausführlichen Bericht von The Verge zufolge war er als CEO aber alles andere als beliebt. Im Bericht werden mehrere Entwickler zitiert, die davon sprechen, dass Bruner zwar ein intelligenter Programmierer war und gute Ideen einbrachte, aber auch viele Überstunden einforderte und Projekte sich mehr daran richteten, was Bruner persönlich gefiel, anstatt das bestmögliche Spiel zu entwickeln. Einige ehemalige Angestellte beschrieben ihn auch als »Auge Saurons«. So soll er eine Kultur der Angst geprägt und Mitarbeiter häufig demotiviert haben.

Quellen:Marin Independent Journal, The Verge

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