Tencent - 10 Milliarden Dollar Umsatz in nur einem Quartal

Der chinesische Spieleriese Tencent setzte im vergangenen Quartal mehr um als EA, Activision, Take-Two und Ubisoft zusammen!

Tencent überragt momentan alle anderen Spielepublisher deutlich. Tencent überragt momentan alle anderen Spielepublisher deutlich.

Der chinesische Publisher und Entwickler Tencent ist Gamern zunehmend auch im Westen ein Begriff. 1998 gegründet, weist das Unternehmen mit Hauptsitz in Shenzhen enorme Wachstumsraten auf. Die Quartalszahlen aus dem dritten Quartal 2017 unterstreichen dies.

Im Vergleich zum Vorjahr, erhöhte die Firma aus dem Reich der Mitte ihren Umsatz um 61 Prozent und erzielte absolute Einnahmen in Höhe von 9,8 Milliarden Dollar. Die Tendenz zeigt weiterhin stark nach oben. Der Gewinn betrug im gleichen Zeitraum 2,7 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 67 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht.

Damit übertrifft der Umsatz Tencents im dritten Quartal die kombinierten Einnahmen von Activision-Blizzard, Electronic Arts, Take-Two und Ubisoft.

Selbst wenn man den Umsatz von EA mit dem von Ubisoft, Activision und Take-Two kombiniert, bleibt er hinter Tencents Einnahmen zurück. Selbst wenn man den Umsatz von EA mit dem von Ubisoft, Activision und Take-Two kombiniert, bleibt er hinter Tencents Einnahmen zurück.

Arena of Valor treibt die Zahlen nach oben

Hauptverantwortlich für das rasante Wachstum der Chinesen ist seit langem das Geschäft mit PC- und Mobile-Games, wobei inzwischen die Smartphone-Spiele den größeren Anteil des Wachstums ausmachen. 4,9 Milliarden Dollar nahm Tencent im dritten Quartal aus PC- und Mobile-Spielen ein. Das sind 47,5 Prozent mehr als im Vorjahr. 2,7 Milliarden davon kommen aus Smartphone-Spielen. Diese Sparte wuchs im gleichen Zeitraum um satte 84 Prozent.

Tencents MOBA-Hit Arena of Valor zählt in China 200 Millionen Spieler. Davon sind über 60 Millionen täglich aktiv. Tencents MOBA-Hit Arena of Valor zählt in China 200 Millionen Spieler. Davon sind über 60 Millionen täglich aktiv.

Tencents eigene Smartphone-Spiele, wie der Megahit Honor of Kings (hierzulande Arena of Valor), setzten 1,84 Milliarden Dollar um. Hinzu kamen Partnerschaften, wie mit Microsoft, für die Veröffentlichung von Minecraft auf Mobilegeräten in China. Der Rest der Einnahmen auf Smartphonespielen kommt aus Spielen, die innerhalb der Social-Media-Apps des Unternehmens stattfinden, wie dem Instant-Messenger WeChat.

Tencent bereitet weiteres Wachstum vor

Auch künftig will Tencent weiter kräftig wachsen und die Aussichten dafür stehen gut. Im Westen kaufen sich die Chinesen fleißig in bestehende Unternehmen ein, halten Anteile an Activision sowie Epic Games und übernahmen in den vergangenen Jahren Giganten wie Supercell und Riot Games. Doch gerade auf dem Heimatmarkt ist das Unternehmen bestens aufgestellt.

Clash of Clans von Supercell ist einer der Umsatzgaranten für Tencent. Clash of Clans von Supercell ist einer der Umsatzgaranten für Tencent.

Neben dem MOBA-Hit Arena of Valor, der seit August auch in Deutschland verfügbar ist, in China mehr als 200 Millionen aktive Spieler zählt und bald auch auf Nintendos Switch erscheinen soll, bastelt Tencent weiter am Mobile-Portfolio.

So feiert der neueste Smartphone-Hit, Kings of Chaos, bereits große Erfolge in China und soll helfen, den Markt der kompetitiven Strategiespiele zu dominieren. Das Spiel ähnelt Clash of Clans von Supercell (welches ebenfalls zu Tencent gehört) und ist eines der Top-5 der umsatzstärksten Spiele des Unternehmens in diesem Jahr.

League of Legends ist weiterhin eine Gelddruckmaschine

Mit 2,2 Milliarden Dollar Umsatz, ist auch der PC-Sektor weiterhin stark aufgestellt. Und auch wenn sich der prozentuale Anteil an den Umsätzen zugunsten von Mobile-Games verschiebt, gibt es für Tencent zahlreiche positive Nachrichten an dieser Front zu vermelden.

Der koreanische Shooter CrossFire, der von Tencent in China vertrieben wird, erzielt den Großteil seiner Einnahmen im Reich der Mitte. Der koreanische Shooter CrossFire, der von Tencent in China vertrieben wird, erzielt den Großteil seiner Einnahmen im Reich der Mitte.

So legte der Bereich im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent zu, vor allem dank Spielen wie dem Dauerbrenner Dungeon & Fighter Online oder dem Counter-Strike-Verschnitt Crossfire. Dieser stammt vom südkoreanischen Studio Smilegate und generiert in China 90 Prozent seiner globalen Umsätze. 2014 war Crossfire das erfolgreichste PC-Spiel weltweit.

Selbstverständlich sorgt auch League of Legends weiterhin für klingelnde Kassen. Mehr als 60 Millionen Menschen verfolgten die Finalspiele dieses Jahr in Peking, welche im dortigen Olympiastadion stattfanden.

Steam-Konkurrent bereits erfolgreicher als das Original

Weitere Wachstumsgaranten im Reich der Mitte sind die PC-Spiele FIFA Online 3 und Transformers Online, welches einen Hero-Shooter im Stil von Overwatch verkörpert. Der Steam-Konkurrent WeGame, der in China erst kürzlich gelauncht wurde, ist auf dem Heimatmarkt zudem bereits jetzt erfolgreicher als das Valve-Original.

Steam hat in China wenig zu melden. Tencents neuer Online-Store WeGame hat das Valve-Angebot bereits kurz nach Launch überholt. Steam hat in China wenig zu melden. Tencents neuer Online-Store WeGame hat das Valve-Angebot bereits kurz nach Launch überholt.

Auch wenn Buy-to-Play in China ein Nischenbereich ist, verspricht sich Tencent hier Wachstumspotenzial und konnte sich bereits eine stattliche Zahl an Titeln für das Angebot sichern.

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