The Division 2 - Entwickler: »Zu viel politische Meinung im Spiel wäre schlecht fürs Geschäft«

Entwickler Massive äußert sich detaillierter über die Gründe, warum The Division 2 auf klare politische Äußerungen verzichtet.

The Division 2 vermeidet eine gezielte politische Positionierung. The Division 2 vermeidet eine gezielte politische Positionierung.

Entwickler Massive sorgte schon vor einer Weile für reichlich Diskussionsstoff in der Community, als es hieß, The Division 2 verzichte ganz bewusst auf klare politische Statements zur aktuellen Lage der Welt. Angesichts des postapokalyptischen US-Szenarios, in dem in den Vereinigten Staaten quasi ein neuer Bürgerkrieg ausbricht, sahen es viele Fans und Medienals verpasste Chance, sich hier als Studio mit einer starken Meinung zu positionieren - zum Beispiel ganz konkret zur Trump-Regierung.

Im Eröffnungs-Panel der Sweden Game Conference in Skövde, geht Massive-COO Alf Condelius jetzt ausführlicher auf die Hintergründe ein. So wolle man den Spielern in den virtuellen Weiten Washingtons die Chance geben, eigene Interpretationen anzubringen, statt sich selbst zu positionieren.

"Wir streben da eine Balance an, denn wir können nicht offen politisch Stellung beziehen in unseren Spielen. Zum Beispiel behandelt The Division eine dystopische Zukunft, auf man kann durchaus interpretieren, dass unsere aktuelle Gegenwart sich auf so einen Zustand hinbewegt. Aber tut sie nicht. The Division ist bloß eine Fantasie. Es ist eine Welt, die wir erschaffen haben, damit Leute für sich herausfinden, wie man in einer verfallenden Welt trotzdem eine gute Person sein kann."

Und konkreter zur Politisierung und den Auswirkungen aufs Geschäft:

"Die Leuten wollen ihre politischen Vorstellungen dort wiederfinden. Aber wir so etwas ganz bewusst, weil wir uns in der aktuellen politischen Landschaft nicht positionieren wollen. Unglücklicherweise ist so etwas nämlich auch schlecht fürs Geschäft, um ehrlich zu sein. Aber hier haben wir's tatsächlich mit einer spannenden Diskussion zu tun, die wir fortwährend mit unseren Spielern führen. Denn die Leute wollen Story-Universen interpretieren und ihre eigene Realität dort wiederfinden."

Weil Ubisoft Massive aktuell auch an The Avatar Project arbeitet, einem Spiel im Universum von James Camerons gleichnamigen CGI-Filmepos, vergleicht Condelius diese Problematik ganz bewusst mit der Welt von Avatar.

"James Cameron vermittelt in seinem Film die Vision, dass wir Menschen etwas tun müssen, sonst zerstören wir unsere Welt. Das ist durchaus politisch, aber wir gehen nicht hin und sagen euch, wen ihr wählen sollt oder nicht. Aber ja, natürlich handelt es sich hier um eine politische Aussage, wir drücken sie nur niemandem auf die Nase. In solchen Fällen hilft Subtilität, damit viele Leute sich damit anfreunden können, es muss undefiniert bleiben, damit Leute ihre eigenen Interpretationen anbringen können. Eine Welt sollte in einigen Aspekten vage bleiben, in anderen jedoch sehr deutlich, damit die Leute über lange Zeiträume damit interagieren wollen."

The Division 2 wolle vermeiden, wie ein Lehrfilm jeden Aspekt der Welt als glasklare Lektion zu formulieren, weil den Spielern dann nur langweilig würde.

The Division 2 erscheint übrigens am 15. März 2019 - über alle Infos zum neuen Washington-Szenario könnt ihr euch aber jetzt schon bei uns informieren.

Quelle: Gamesindustry

The Division 2 angespielt - Video: Der harte Kampf gegen Destiny + Anthem Video starten 4:55 The Division 2 angespielt - Video: Der harte Kampf gegen Destiny & Anthem

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