The Raven: Vermächtnis eines Meisterdiebs im Test - Das hässliche Entlein

The Raven sieht zwar bescheiden aus, entpuppt sich im Test aber als gelungener Kriminalroman zum Selberspielen.

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Der Orient-Express, ein Mordfall und ein alternder Ermittler - wer jetzt an die Kriminalgeschichten Agatha Christies denkt, liegt goldrichtig. Der Bremer Entwickler King Art Games veröffentlicht mit The Raven: Vermächtnis eines Meisterdiebs eine dreiteilige Hommage an die »Queen of Crime«. Die erste Episode mit dem Untertitel Das Auge der Sphinx erreicht zwar nicht ganz die Klasse der berühmten Romane, legt aber den Grundstein zu einer gelungenen Kriminalgeschichte.

Die Episoden
The Raven - Vermächtnis eines Meisterdiebs wird in drei Episoden veröffentlicht. Getestet haben wir den ersten Teil, Das Auge der Sphinx, der am 23. Juli erscheint. Die beiden folgenden Episoden sollen am 27. August beziehungsweise am 24. September veröffentlicht werden. Die Episoden können nicht einzeln, sondern nur als komplette Staffel für rund 25 Euro gekauft werden. Aufgrund der Episodenform bewerten wir das Preis-Leistungsverhältnis erst nach der finalen Episode.

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Eine Augenklappe für die Sphinx

Die Geschichte des klassischen Point & Click-Krimis versetzt uns zurück in die frühen sechziger Jahre. Während in den USA ein Geistlicher namens Martin Luther King mit seinen Träumen das halbe Land gegen sich aufbringt,fürchtet sich Europa vor einem ganz anderen schwarzen Mann: dem Raben. Eigentlich sollte der maskierte Meisterdieb, der jahrelang die oberen Zehntausend des Kontinents um ihre geschmacklosen Goldkettchen erleichtert hatte, mausetot sein.

Ein junger Polizist hat ihn nämlich mit einem Streifschuss vom Dach eines Hochhauses befördert. Das hindert den Raben offenbar aber nicht daran das titelgebende »Auge der Sphinx«, einen wertvollen Edelstein, aus dem Britischen Museum in London zu mopsen. Zwar bestehen berechtigte Zweifel an seiner Täterschaft, trotzdem übernimmt erneut der junge Interpol-Ermittler Legrand die Spurensuche - jener französische Inspektor, der die Verbrecherkarriere des Raben schon einmal so unsanft beendete.

Die Versionen
The Raven ist sowohl bei Steam als auch bei vielen Online-Händlern wie Gamersgate oder McGame erhältlich. Auch diese Versionen müssen allerdings bei Steam aktiviert werden. Danach ist das Spiel dauerhaft mit Ihrem Konto verknüpft, kann also nicht mehr weiterverkauft werden. Eine kopierschutzfreie Variante des Spiels gibt es im offiziellen Shop des Publishers Nordic Games. Ende Oktober soll außerdem eine Ladenversion erscheinen. Alle Versionen sind übrigens unter Windows, Mac und Linux lauffähig.

Mord an Bord

Unser Abenteuer beginnt aber erst auf dem auf dem Weg nach Kairo, wo der ebenso wertvollen Zwilling des verschwundenen Juwels ausgestellt werden soll. Der Inspektor plant dem neuen (oder alten?) Raben eine Falle zu stellen. Dabei begegnet er Wachtmeister Jakob Zellner, einem Schweizer Polizisten - und nebenbei der eigentliche Protagonist von The Raven.

Die mitreisende Lady Westmacott, die Autorin von Wachtmeister Zellners Lieblingskrimis, ist eine von vielen Anspielungen auf Agatha Christie. Die mitreisende Lady Westmacott, die Autorin von Wachtmeister Zellners Lieblingskrimis, ist eine von vielen Anspielungen auf Agatha Christie.

Der alternde Wachtmeister hat zunächst nur den Auftrag, den Transport des Steins im berühmten Orient-Express sicherzustellen. Inspiriert von seinen geliebten Kriminalromanen, kann er aber der Versuchung nicht wiederstehen, dem Inspektor bei den Ermittlungen zu assistieren - auch wenn ihn eigentlich niemand darum gebeten hat.

Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse und Zellner findet sich mitsamt Juwel, Legrand, einer Leiche und einer Handvoll Verdächtigen auf einem Schiff in Richtung Ägypten wieder. Die Weichen für eine spannende Kriminalgeschichte sind also gestellt. Mehr aber auch nicht, denn gerade als wir beginnen, dem Täter auf die Schliche zu kommen, endet die erste Episode von The Raven mit einem verständlichen, aber trotzdem unbefriedigenden Cliffhanger. Zumindest einzelne Stränge der spannenden Handlung hätten die Storyschreiber auch innerhalb der Episode zu Ende bringen dürfen.

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