Gut vier Jahre nach seinem Debüt auf Tablet und Smartphone hat sich das Free2Play-AufbauspielTownsmen letzten November aufs PC-Terrain gewagt, zunächst nur als Steam-Download. Jetzt, ein weiteres halbes Jahr später, erscheint Townsmen auch auf CD.
Beim Reizwort »Free2Play« ist Ihr Blutdruck in die Höhe geschossen? Da können wir Sie beruhigen: Townsmen hat als PC-Spiel weder stundenlange Hausbau-Wartezeiten noch Ingame-Zahlungen, es entstehen nach dem Kauf keine weiteren Kosten.
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Auch die Portierung von der iOS- beziehungsweise Android-Version auf den großen PC- Bildschirm ist überwiegend ordentlich, die Steuerung per Maus statt Touchscreen funktioniert. Nur manchmal schludert der Entwickler: Laut Tutorial-Text sollen wir zum Beispiel die Kamera bewegen, indem wir »den Bildschirm mit den Fingern ziehen« - da hat HandyGames schlicht die alten Touchscreen-Texte nicht angepasst.
Townsmen spielt sich wie ein klassisches Aufbauspiel: Ein Schloss inklusive Lager in der Mitte, drum herum Wohnhäuser, Holzfällerhütten, Fischerkaten und so weiter. Wir errichten die ersten Produktionskettenglieder, die Holzhütte zum Beispiel kriegt ein Sägewerk und eine Köhlerei zur Seite, wir stellen Bauernhöfe nebst Feldern in die Pampa.
Träger schleppen Rohstoffe, Zwischenerzeugnisse und Fertigwaren stur ausschließlich ins Lager, während Herr Müller, Herr Schmied und Herr Bäcker sich die benötigen Rohstoffe direkt vom Produzenten holen - Herr Müller beispielsweise Getreide von Herrn Bauer.
Das Problem dabei: Diese Abläufe haben wir mittlerweile dutzendfach beschrieben, für Dutzende von Aufbauspiel-Tests. Townsmen ist ein typisches »Me too«-Produkt, das auf Tablets und Smartphone mangels großer Konkurrenz positiv heraussticht, sich auf dem PC aber gegen Brocken wie die Anno- und Siedler-Serie behaupten muss.
Vom Handy- zum PC-Spiel:Das wurde in Townsmen verändert
Und hier sieht sogar ein acht Jahre altes Anno 1404 nicht nur um Klassen besser aus, sondern hat auch spielerisch mehr zu bieten. Da tut uns Townsmen fast schon leid, weil es mit seiner Tablet-Herkunft wie ein Tischtennis-Tisch auf dem Tennisplatz wirkt: kleiner, unspektakulärer, weniger massentauglich.
Ein Kinderspiel
Zum Beispiel die Kämpfe: In manchen der 20 Szenarios sowie optional im Endlosspiel gibt's Banditen, die uns gelegentlich überfallen und wahllos Vorräte mopsen. Dagegen können wir uns mit Kaserne und Wachtürmen wehren, die wir mit Rüstungen, Waffen, Würsten et cetera beliefern.
Unsere Soldaten fangen Plünderer dann automatisch ab, sobald die in Reichweite der Militärgebäude tapsen. Dann entbrennt ein Kampf Mann gegen Mann, dargestellt als Staubwolken-Prügelei, gegen die selbst die Duelle aus dem ersten Siedler wie eine Metzelorgie wirken.
Teils viel herausfordernder sind die wirtschaftlichen Szenario-Ziele. Da müssen wir ein Dorf durch den Winter bringen, obwohl in dieser Jahreszeit natürlich kein Getreide wächst. Oder unter Zeitdruck eine Stadt errichten, die sogar den Großherzog beeindruckt. Und dann passiert es eben doch, dass wir Spaß am Bauen, Gebäude-Upgraden und Bewohner-bei-Laune-halten bekommen. Unterm Strich eignet sich Townsmen aber eher für Kinder oder für Genre-Einsteiger, die sich für ein kommendes Anno oder Siedler warmspielen wollen.
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