Passendes Pi-Raten
Radon Labs hat es geschafft, die Rätsel und kleinen Änderungen so in die Handlung einzubauen, dass sie niemals aufgesetzt wirken, sondern mit der Vorlage verschmelzen. So muss Jim etwa im Gasthaus seiner Eltern die junge Antoinette vor den Piraten retten, später in Bristol für zwei zusätzliche Crew-Mitglieder sorgen, auf dem Schiff die plötzlich verschwundene Karte wieder auftreiben und den wahnsinnigen Einsiedler Ben Gunn mit heiß ersehntem Käse versorgen, um an Informationen und ein Boot zu kommen. Dabei verliert das Spiel niemals den roten Faden aus den Augen, der direkt zu Flints Schatz führt.
Meer Spaß!
Obwohl Schenkelklopfer im Roman fehlen, hat sich Radon Labs nicht gescheut, ein paar Gags ins Spiel einzubauen. So kommentiert Jim etwa den Fund eines Metallreifens mit »Ein Ring, sie zu knechten …«. Auch viele der durchweg gelungenen Dialoge reizen zum Grinsen. Wenn Antoinette etwa an Bord der Hispaniola gesteht, sie sei gar nicht in die Takelage geklettert, sondern habe das nur behauptet, um Jim Mut für einen akrobatischen Angeberakt zuzusprechen, zaubert das ein Lächeln aufs Spielergesicht. Herrlich eingefangen wurde die zwiespältige Figur des Long John Silver, der genau wie im Original einerseits ein gieriger Pirat ist und vor Morden nicht zurück schreckt, andererseits aber auch Respekt vor der Entschlusskraft des jungen Jim zeigt.
Grafisch fischt das Adventure zuweilen im Trüben, sind doch gerade die Animationen sehr hölzern geraten. Und den Schattenwurf der Figuren hat man gleich ganz weg gelassen. Trotzdem haben uns die Schauplätze durch ihren Detailreichtum gefallen. Die Spelunke in Bristol sieht aus wie man sich eine Spelunke voll zwielichtiger Gestalten vorstellt, über die Straßen der Stadt wanken Betrunkene, und an Deck der Hispaniola lagern Fässer, spannen sich Taue und stolzieren fiese Piraten. Das, die Geschichte und die stimmigen Rätsel machen Treasure Islandzu dem, was es sein soll: ein echtes, gelungenes Piratenabenteuer!
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