Wie gestern bereits angekündigt, hat Creative Assembly heute am 19. September das nächste Total War enthüllt. Darin begeben wir uns ins 13. Jahrhundert vor Christus und führen unsere Truppe in den Trojanischen Krieg. Das Spiel heißt Troy: A Total War Saga und wird ein weiteres Saga-Spin-Off, wie bereits zuvor Thrones of Britannia.
Dieses Mal werden aber deutlich mehr fiktive Elemente in dem Spiel enthalten sein, wenn auch weniger als viele vielleicht vermuten. Ein Release-Datum ist noch offen, geplant ist aber eine Veröffentlichung 2020.
Troy soll die mythologischen Geschichten rund um die vorderasiatische Stadt Troja und der griechischen Belagerung mit historischen Grundlagen anreichern. Demnach erwartet uns eine Mischung aus Fantasy und Historie, vergleichbar mit dem Romance-Modus in Three Kingdoms, dem letzten Ableger der Reihe.
Darum geht es in Troy: A Total War Saga
Wie bei den Saga-Titeln üblich, wird sich Troy zeitlich auf einen speziellen Konflikt konzentrieren, im Gegensatz zu den Jahrhunderte-überspannenden Kampagnen der Hauptteile. In diesem Fall ist das der Krieg zwischen Griechenland und Troja, der im 13. Jahrhundert vor Christus im griechischen Mittelmeerraum entbrannt ist.
Ausgangspunkte dieses Krieges war die Entführung der spartanischen Königin Helena durch den trojanischen Prinzen Paris. Darauf erklärte König Menelaos Troja den Krieg und sammelte Verbündete, um gegen die Stadt zu ziehen. Nach vielen Schlachten und einer langen Belagerung gelang es den Griechen schließlich, Troja mithilfe des allseits bekannten trojanischen Pferdes zu erobern.
So erzählt man sich zumindest die Geschichte. Historische Fakten über diesen Konflikt sind äußerst rar und die meisten Informationen dazu basieren auf den Epen des griechischen Dichters Homer. Folglich spielen bei der Belagerung der Stadt auch die griechische Götterwelt und übermenschliche Helden eine entscheidende Rolle.
Die Kampagnenkarte & die Helden
In Troy werden wir sowohl auf Einflüsse aus Homers Ilias, als auch historische Gegebenheiten stoßen. Die Kampagnen-Karte soll beispielsweise in unerforschten Bereichen eher an die Darstellungen in Homers Epen erinnern, bei gelüftetem Kriegsnebel aber mehr historische Fakten hervorheben.
Natürlich werden die berühmten antiken Heroen aber ebenfalls auftreten. Die meisten legendären Helden sind dabei Anführer ihrer eigenen Fraktionen und bringen unterschiedliche Spielmechaniken mit sich. Genauso wie bei Three Kingdoms also.
Achill ist beispielsweise ein mächtiger Krieger, allerdings auch hitzköpfig und erhält schnell diplomatische Nachteile, wenn er seine Ehre verletzt sieht. Dafür kann er die mächtigsten Elite-Einheiten ausbilden und je mehr Ehre Achill im Gefecht erlangt, umso günstiger und loyaler werden seine Anhänger.
Three Kingdoms war eines der besten Total Wars seit Jahren - nur nicht für jeden
Hektor auf der Gegenseite stärkt defensive Fähigkeiten seiner Truppen und erhält Aufträge von seinem Vater Priamos, dem König von Troja. Sobald er sich als würdig erwiesen hat, wird ihm die Stadt Troja überreicht, was auch ökonomische Vorteile bringt. Zudem kann Hektor durch diplomatische Bündnisse die Effektivität seiner Truppen erhöhen.
Viele Götter, aber keine echten Monster
Die Gunst und Missgunst der Götter spielen in Homers Ilias eine kriegsentscheidende Rolle. In Troy werden die Herscher über den Olymp daher ebenfalls ins Geschehen eingreifen. Allerdings sorgt der etwas bodenständigere Ansatz von Creative Assembly dafür, dass die Götter nicht so aktiv agieren werden wie bei Homer.
Jeder Gott kann einer gläubigen Fraktion unterschiedliche Boni gewähren, die sich im Gefecht oder auf der Kampagnenkarte auswirken. Ares stärkt etwa den Kampfeswillen unserer Armee, Aphrodite steigert die Ressourcen und Poseidon verbessert als Gott der Meere selbstredend unsere Schiffe. Es soll möglich sein, auch mehrere Götter zu verehren, wodurch wir aber den Zorn anderer Gottheiten auf uns ziehen.
Neben Göttern bietet die griechischen Sagenwelt noch eine Vielzahl mythologischer Kreaturen. Man denke nur an den Minotaurus oder die Medusa. Diese werden in Troy ebenfalls repräsentiert, aber nicht als echte Monstereinheiten wie etwa bei Warhammer: Total War auftreten. So wird der Minotaurus kein echter Mann mit einem Stierkopf sein, sondern ein elitärer Hüne, der einen Stierkopf wie einen Hut trägt und die Moral seiner Gegner senkt.
Spielerische Änderungen
Die Saga-Teile der Total-War-Reihe sollen sich auch inhaltlich immer ein wenig von den Hauptteilen abheben und Beispielsweise experimentelle Spielmechaniken einführen. Das wird bei Troy am deutlichsten anhand der neuen Wirtschaftsmechanik.
Erstmalig gibt es in einem Total War keine Währung, was die historischen Umstände der damaligen Bronze-Zeit besser wiedergeben soll. Stattdessen müssen wir fünf Ressourcen gewinnen und bauen daraus sowohl Häuser für die Städte, als auch Soldaten für den Krieg. Frühe Ressourcen wie Essen oder Holz sind die Grundlage günstiger Truppen und Gebäude, während Bronze hochwertige Einheiten hervorbringt.
In einer Schlacht soll laut der Entwickler mehr Varianz zwischen der Infanterie für Abwechslung sorgen. Die Kriegsführung des Altertums kannte keine Kavallerie in großer Zahl und Pferde standen nur sehr reichen Kriegsfürsten offen. Zudem gibt es zwei neue Terrain-Varianten: Hohes Gras und Schlamm. Während gepanzerten Einheiten im Schlamm stecken bleiben können, können andere das hohe Gras als Deckung nutzen.
Traditionell hatte der Krieg zur See im antiken Griechenland ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert. Klar, immerhin ist Griechenland eine von zahlreichen kleineren Inseln umgebene Halbinsel. Trotzdem wird es in Troy erneut keine richtigen Seeschlachten geben. Stattdessen werden zwei Flotten wie bei dem Curse of the Vampire Coast DLC für Warhammer 2 ein Gefecht am Strand austragen.
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