Umsätze mit Mikrotransaktionen stagnieren - weil wir lernfähig sind?

Die Umsätze mit Mikrotransaktionen in Spielen stagnieren, sagen Marktforscher. Der Grund: Die Spieler lernen und geben ihr Geld zunehmend überlegter aus.

Spieler reagieren zunehmend empfindlicher auf Mikrotransaktionen - vor allem die Art und Weise wie diese ins Spiel integriert werden. Spieler reagieren zunehmend empfindlicher auf Mikrotransaktionen - vor allem die Art und Weise wie diese ins Spiel integriert werden.

Für Publisher und Aktionäre galten sie lange Zeit als Goldgrube: die oft alles andere als kleinen Mikrotransaktionen. Egal, ob Lootboxen, XP-Boosts, Bonusinhalte oder sonstige Extras - in fast jedem modernen Videospiel finden sich Möglichkeiten, zusätzlich zum Kaufpreis weiteres Echtgeld zu investieren.

Doch wie es scheint, sind die Zeiten mittlerweile vorbei, in denen sich immer größere Umsätze mit den Zusatzinhalten erzielen ließen. Denn das Marktforschungsunternehmen Superdata behauptet (via Golem), dass die Umsätze mit Mikrotransaktionen seit 2018 stagnieren.

Auch Apex Legends setzt auf Mikrotransaktionen. Auch Apex Legends setzt auf Mikrotransaktionen.

2018 hatten Mikrotransaktionen noch 85 Prozent aller Gaming-Umsätze am PC-Markt und 48 Prozent am Konsolen-Markt generiert. Mittlerweile haben die PC-Umsätze aber ihren Zenit erreicht, während sie auf den Konsolen laut Superdata sogar rückläufig sind.

FIFA 20 sorgt unter Fans mit seinen Lootboxen für Stirnrunzeln. FIFA 20 sorgt unter Fans mit seinen Lootboxen für Stirnrunzeln.

Die Ursachen dafür fassen die Marktforscher folgendermaßen zusammen:

  • Spieler geben weniger Geld für Mikrotransaktionen aus und konzentrieren sich meist auf einen oder zwei Titel. Fortnite und Call of Duty Black Ops 4 lagen mit jeweils acht Prozent Anteil am Gesamtumsatz vorne.
  • Zusätzliche Inhalte verführen nur eine Minderheit der Spieler zum Geldausgeben - 51 Prozent aller Gamer zahlten überhaupt nicht für Mikrotransaktionen.
  • Spieler reagieren sensibler auf Monetarisierungstaktiken. Manipulationen wie in Star Wars: Battlefront 2 sorgen für mehr Vorsicht bei potenziellen Kunden.

Superdata zieht dementsprechend das Fazit:

"In-game Zahlungen wie wir sie kennen haben einen Sättigungspunkt erreicht. Zwischen Lootboxen, Battle Passes, einmaligen Booster-Packs und individuellen kosmetischen Angeboten existiert kein Mangel an In-Game-Monetarisierungstaktiken.

Diese Strategien regen aber nicht alle Spieler dazu an, Zusatzinhalte zu kaufen. [...] Während Innovationen für die Wiederbelebung eines stagnierenden Marktes notwendig sind, sollte eine effektive Monetarisierung niemals auf Kosten einer spaßigen und fairen Spielerfahrung passieren."

Es bleibt dementsprechend abzuwarten, wie sich der Markt und die Mikrotransaktionen künftig weiter entwickeln. Ob die Publisher ihre Lektion aus Shitstorms wie Battlefront 2 gelernt haben, muss die Zukunft zeigen.

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