Im Juni startete RAW eine Kickstarter-Kampagne, die kontrovers diskutiert wurde. Innerhalb von einer Woche konnten sie einen Plattform-Rekord vermelden: Das Team hinter der GTA-Online-Alternative sammelte so schnell bereits 60.000 von den angepeilten 70.000 Euro. Vor Abschluss der Kampagne brach Kickstarter sie jedoch ab. Jetzt äußert sich der Entwickler und versucht es bei IndieGogo noch einmal.
Deswegen ist RAW so kontrovers
Zu ambitioniert: Nach dem Start der Kampagne auf Kickstarter meldeten sich viele Kritker zu dem Projekt zu Wort. Sie behaupteten, dass RAW »viel zu ambitioniert für das kleine Drei-Mann-Team« wirke. Die angepeilten 70.000 Euro seien zudem bei weitem nicht genug, um ein Projekt dieser Größe fertigstellen zu können.
Lange Entwicklung: Außerdem soll sich RAW bereits seit über zwei Jahren in Entwicklung befunden haben, doch weder hat je zuvor jemand von dem Spiel gehört, noch präsentierte das Team einen Gameplay-Video, das den Spielablauf zeigt. Stattdessen gab es nur einen einzigen Trailer.
Ist RAW ein Betrugsversuch? Besonders argwöhnisch wurden die Kritiker als sie herausfanden, dass das Entwicklerstudio Killerwhale Games nirgendwo als Firma eingetragen ist und auch nicht im Handelsregister auftaucht. Ab hier witterten zum Beispiel einige Nutzer der Webseite Reddit Betrug.
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Das Ende auf Kickstarter
Einen Tag vor dem Abschluss der Kampagne brach Kickstarter selbst diese ab. Der Entwickler wird damit kein Geld erhalten, obwohl sich 3.983 überzeugte Spieler fanden, die letztendlich 171.700 Euro zusammengetragen hatten.
Gründe für die Einstellung: Kickstarter selbst gab gegenüber der Webseite PCGamesN an, dass die Kampagne von Raw die Richtlinien der Crowdfunding-Plattform verletzte. Denen zufolge müsse das Projekt nach Abschluss der Kickstarter-Kampagne auch wirklich fertig finanziert sein. Doch in seiner FAQ schreibt das Team, dass die Finanzierung auf Kickstarter nicht ausreichen wird. Man benötige in Wirklichkeit viel mehr Geld:
"Natürlich brauchen wir viel mehr als 79.000 Dollar. Das Minimum sind 300.000. Doch Kickstarter ist nur die erste Phase. [...] Nach der Kickstarter-Kampagne werden wir eine weitere auf IndieGoGo starten."
Der Entwickler zur Einstellung: PCGamer gegenüber äußerten sich die Entwickler selbst zur Einstellung und bezeichneten Kickstarter als »unprofessionell«, da das Projekt ohne vorherige Warnung eingestellt wurde. Zu den Kritikern hingegen sagt das Team, dass diese keine Erfahrung von Spielentwicklung besitzen.
Funding über IndieGoGo
Trotz dem Ende der Kickstarter-Kampagne bedeutet das nicht das Aus für das Projekt. Den ursprünglichen Plan einer weiteren Kampagne auf IndieGoGo will das Team nach wie vor durchziehen. Im Gegensatz zu Kickstarter basiert IndieGoGo auf »flexiblen Funding«. Das bedeutet, dass die Entwickler sämtliches Geld behalten können was sie hier sammeln, unabhängig davon, ob das angepeilte Ziel erreicht wird oder nicht.
Noch vor dem Start der nächsten Kampagne will Killerwhale Games zudem neue Videos zu RAW veröffentlichen, die das Gameplay demonstrieren und somit zumindest einen der Kritikpunkte aus der Welt schaffen.
Der Kickstarter-Irrtum - Geld allein macht noch keine Spiele
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