Valve Index VR-Brille - Preis und Spezifikationen offiziell!

Valve hat überraschend und sicherlich rein zufällig kurz vor der Facebook F8 genauere Informationen zur kommenden VR-Brille Valve Index bekannt gegeben.

Valve Index soll bereits Ende Juni verfügbar sein, ist aber nicht günstig. Valve Index soll bereits Ende Juni verfügbar sein, ist aber nicht günstig.

Bereits seit Monaten gibt es Gerüchte über eine kommende VR-Brille von Steam-Betreiber Valve, dann ging, rein zufällig natürlich, eine halbfertige Shopseite mit einigen wenigen Daten zur Index online, nur um gleich wieder offline genommen zu werden. Immerhin bestätigte Valves Doug Lombardi die Echtheit dieser Daten.

Dementsprechend hätte es am ersten Mai weitere Informationen zur Valve Index geben sollen, das Unternehmen hat sich aber entschieden, die Daten schon einen Tag früher zu veröffentlichen. Während also Mark Zuckerberg auf der Facebook F8 kurz vor der Ankündigung von Oculus Rift S und Oculus Quest stand, sprach die VR-Gemeinde nur noch über die Valve Index.

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Das VR-Headset wird ein LCD mit 2.880x1.600 Bildpunkten bieten, da Valve auf eine RGB-Pixelmatrix setzt kommt es aber auf ein Drittel zusätzlicher Subpixel im Vergleich zu den ebenso hoch auflösenden OLED-Displays der HTC Vive Pro (Pentile Matrix mit 2 statt 3 Subpixeln). Warum diese Randnotiz so ausführlich erklären? Weil die Menge der Subpixel und ihre Anordnung sichbar zum Bildeindruck in VR beiträgt. Mehr Subpixel bedeuten auch weniger störende schwarze Lücken zwischen den Bildpunkten und damit weniger Fliegengitter.

LCD mit bis zu 144 Hz

Der Griff zu LCD statt OLED verärgert VR-Enthusiasten, hat für Valve aber einen Grund: Das Display arbeitet statt mit 90 Hz bei Vive und Rift mit bis zu 144 Hz und bietet dazu einen sogenannten Low-Persistance-Modus bei dem das Nachleuchten der Pixel verringert wird. Die höhere Wiederholfrequenz soll für ein natürlicheres VR-Erlebnis sorgen, so berichten jedenfalls erste Hands-On-Tester aus den USA.

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Eine Besonderheit der Valve Index ist ein System mit zwei statt wie bisher üblich einer Linse pro Auge vor dem Display. Das soll sowohl das Sichtfeld maximieren als auch optische Verzerrungen minimieren helfen. Der Abstand der Linsen zum Auge kann nun zusätzlich zum IPD eingestellt werden - je nach Abstand ändert sich auch das Sichtfeld, FoV.

Daher gibt Valve keine definitive Zahl für das FoV an, das Unternehmen spricht von +20% gegenüber der HTC Vive. Das wären etwa 130 Grad horizontales FoV und damit ungefähr vergleichbar mit dem kleinsten einstellbaren Sichtfeld der Pimax 5K+. Das bedeutet in der virtuellen Realität, dass zwar schon noch Ränder um das VR-Bild sichtbar sind, diese stören aber schon deutlich weniger als bei den an Taucherbrillen erinnernden FoVs von Rift und Vive. Ein Manko: Brillenträger dürften nicht in den Genuss der größten FoV-Einstellung kommen.

Für Ton sorgen zwei Kopfhörer die auch ohne direkten Kontakt zum Ohr für einen satten Klang sorgen sollen.

  • Display: 2x 1.440x1.600 Pixel RGB-LCD, Low Persistance
  • Bildfrequenz: 90/120/144 Hz
  • Sichtfeld: etwa 20 Grad größer als HTC Vive (ca. 130 Grad)
  • IPD: zwischen 58 und 70 mm einstellbar
  • Anschlüsse: 5m Verbindungskabel, 1m Dreifachverbindung, USB 3.0, Displayport 1.2, 12V
  • Ortung: SteamVR 2.0, Kompatibel mit Lighthouse 1.0 und 2.0
  • Ton: 37,5mm Off-Ear Balanced Mode Radiators, 3,5mm Klinke
  • Kameras: 960x960 RGB Stereokamera
  • Preise: Valve Index 539 Euro, Index Controller 299 Euro, Basisstationen je 159 Euro

Das Datenblatt der Index bei Valve

Erweiterungsschacht mit Bastelauftrag

An der Vorderseite befinden sich außerdem zwei RGB-Kameras, die laut Valve bislang aber nicht für Tracking oder ähnliche Anwendungen eingesetzt werden. Hinter einer Klappe verbirgt sich zudem ein Erweiterungsschacht mit USB-3.0-Anschluss für kommende Upgrades. Eigene Addons hat Valve nicht angekündigt sondern einen Aufruf an findige Bastler veröffentlicht, doch eigene Ideen zu verwirklichen. Eine Umsetzung mit Leap Motion für akkurates Fingertracking dürfte eine sehr naheliegende Anwendung sein.

Die Valve Index Controller erfassen die Position einzelner Finger durch Näherungssensoren. Die Valve Index Controller erfassen die Position einzelner Finger durch Näherungssensoren.

Das Tracking erfolgt über das bereits von HTC Vive und Vive Pro bekannte Lighthouse-System. Dieses wurde ursprünglich von Valve entwickelt, so dass eine weitere Nutzung nur logisch war. Zumal die zum Index-Headset veröffentlichten Index-Controller (ehemals Knuckles Controller) bereits auf Lighthouse setzten.

Lighthouse-Basisstationen benötigen keine Verbindung zum PC, dafür aber jeweils eine Steckdose. Die Valve Index arbeitet aber auch mit den Stationen der HTC Vive (Lighthouse 1.0 und 2.0) sowie mit den Vive Wand Controllern zusammen.

Besser dürfte das Spielerlebnis aber mit den Index Controllern sein, die eine deutlich bessere Ergonomie bieten und dazu einzelne Finger tracken können. Ein Handgurt hält den Controller zudem fest am Körper, auch wenn beispielsweise eine Handgranate mit offener Hand geworfen wird.

Hoher Preis, moderate Hardwareanforderungen

Für das ab 28. Juni verfügbare Valve Index VR-Headset verlangt der Hersteller 539 Euro. Ein Paar der Index Controller kostet 299 Euro, pro Basisstation verlangt Valve weitere 159 Euro. Vorbestellungen werden ab 01. Mai möglich sein. Kompatible und voraussichtlich günstigere Lighthouse-Stationen und an die Index Controller erinnernde VR-Controller sollen noch in diesem Jahr auch von Pimax erscheinen.

Preise von Valve Index und Zubehör im Steam-Shop

Die recht zurückhaltende Auflösung der Valve Index auf dem Niveau der HTC Vive Pro sorgt für vergleichbare Hardwareanforderungen: Ein PC mit halbwegs aktuellem Quadcore-Prozessor, 8 GByte RAM und GTX 970 soll laut Valve bereits ausreichen, mit einem Testprogramm könnt ihr euren PC aber auch selbst prüfen. Angeschlossen wird die VR-Brille mit USB 3.0 und Displayport.

Erfahrungsgemäß dürfte eine etwas schnellere Grafikkarte aber nicht schaden, mit einer GTX 1070 oder GTX 1660Ti beziehungsweise Vega 56 dürftet ihr mit der Valve Index aber auf der sicheren Seite sein.

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