Vega 12 mit fast 2,0 GHz? - Neue Hinweise zu AMD-Grafikchip

AMD könnte mit Vega 12 ordentlich an der Taktschraube drehen. Das legen zumindest aktuelle Hinweise zu dem noch weitgehend unbekannten Grafik-Chip nahe.

AMDs aktuelle Vega-Grafikkarten wie die Radeon RX Vega 56 setzen auf den Vega-10-Chip. Ein neuer Vega-12-Chip könnte laut jüngsten Hinweisen höhere Taktraten erreichen und effizienter arbeiten. AMDs aktuelle Vega-Grafikkarten wie die Radeon RX Vega 56 setzen auf den Vega-10-Chip. Ein neuer Vega-12-Chip könnte laut jüngsten Hinweisen höhere Taktraten erreichen und effizienter arbeiten.

Nachdem AMD Ende April per Twitter-Nachricht bekannt gegeben hat, dass eine Vega-GPU im 7-nm-Herstellungsverfahren für den professionellen Bereich bereits lauffähig ist, gibt es jetzt konkrete Hinweise auf einen neuen Chip für Desktop-Grafikkarten. Dabei handelt es sich um den bereis Mitte 2017 im Rahmen einer Produktregistrierung bei der Eurasischen Wirtschaftsunion aufgetauchten Vega-12-Chip, während Vega 20 für den Profi-Bereich gedacht sein könnte.

Die Hinweise sind im Rahmen der Unterstützung der neuen Vega-GPUs für den Compiler LLVM (»Low Level Virtual Machine«) aufgetaucht, wie Computerbase unter Bezugnahme auf Analysen aus dem 3DCenter-Forum berichtet. Demnach lauten die Code-Namen der neuen Chips GFX904 (Vega 12) und GFX906 (Vega 20).

Die Grafikeinheiten aus den AMD-APUs Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G werden als GFX902 aufgeführt, Der Vega-10-Chip der bereits verfügbaren Modelle Radeon RX Vega 64 und Radeon RX Vega 56 trägt die Bezeichnung GFX900.

Hoher Takt und Lüftersteuerung

Für den bislang nicht bekannten GFX904-Chip wird laut den Hinweisen eine Lüftersteuerung gemeldet, was auf den Einsatz als Desktop-Grafikkarte hindeutet. Besonders bemerkenswert ist außerdem der Eintrag »#define VEGA12_ENGINECLOCK_HARDMAX 198000«, weil er eine maximale Taktrate von 1.980 MHz nahelegt.

Zum Vergleich: Bei der wassergekühlten Variante der Vega 64 liegt der offizielle Boost-Takt bei 1.677 MHz. In unserem Test der Vega 64 LQ haben wir selbst mit dem flottesten VBIOS maximal Werte im Bereich von 1.750 MHz gemessen.

Per Übertaktung erreichen Nvidias Pascal-Grafikkarten wie die Geforce GTX 1080 Ti bereits Taktraten im Bereich von 2,0 GHz. Das könnte AMD mit dem Vega-12-Chip in Zukunft ebenfalls gelingen. Per Übertaktung erreichen Nvidias Pascal-Grafikkarten wie die Geforce GTX 1080 Ti bereits Taktraten im Bereich von 2,0 GHz. Das könnte AMD mit dem Vega-12-Chip in Zukunft ebenfalls gelingen.

Die Taktrate einer Grafikkarte ist neben Faktoren wie der Anzahl der Shader-Einheiten und der Chip-Architektur sehr wichtig für die erzielte Leistung. Demnach könnte der Vega-12-Chip für ein durchaus nennenswertes Leistungsplus gegenüber den aktuellen Vega-Modellen sorgen, wenn sich die Vermutungen bewahrheiten sollten.

Per Übertaktung erreichen Nvidias aktuelle Pascal-Grafikkarten wie die GTX 1080 bereits seit längerer Zeit Takt-Regionen im Bereich von 2,0 GHz, eine wichtige Rolle spielt aber auch die Energieeffizienz.

Vega 12 mit besserer Energieeffizienz?

Neben der lange Zeit eher schlechten Verfügbarkeit und den hohen Preisen der ersten Vega-Karten (vermutlich auch bedingt durch die große Beliebtheit des Minings von Krypto-Währungen) ist ihr relativ hoher Stromverbrauch ein weiterer Aspekt, der sie gegenüber der Konkurrenz von Nvidia weniger gut aussehen lässt.

Es gibt in den Linux-Einträgen aber Hinweise darauf, dass AMD dieses Problem mit Vega 12 angehen will: Statt wie bisher acht Stadien für das »Dynamic Power Management« (DPM) sollen es beim neuen Chip doppelt so viele sein.

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Das alleine dürfte aber kaum genügen, um deutliche Sprünge in Sachen Energieeffizienz machen zu können. Ein neues Fertigungsverfahren wäre dabei potenziell sehr hilfreich, das eingangs erwähnte Verfahren in 7 Nanometern wurde bisher allerdings nur mit Profi-Karten und der neuen GPU-Architektur Navi in Verbindung gebracht, die nach aktuellem Stand für das Jahr 2019 erwartet wird.

Denkbar wäre auch, dass mit dem Vega-12-Chip die Zeit bis zum Erscheinen von Navi in Form eines Vega-Refreshs überbrückt werden soll. AMD könnte dabei auf GDDR6-Speicher setzen, auf den auch Konkurrent Nvidia für dessen neue Geforce GTX 1180 setzen könnte, die in der zweiten Hälfte dieses Jahres erscheinen soll. Gegenüber dem HMB2-Speicher der aktuellen Vega-Modelle dürfte das Vorteile in Sachen Preis und Verfügbarkeit mit sich bringen.

Letztlich ist all das aber Spekulation. Mit offiziellen Infos zu neuen Desktop-Grafikkarten halten sich momentan sowohl AMD als auch Nvidia stark zurück. Man darf gespannt sein, wann sich das endlich ändert - und welche der vielen Gerüchte und Annahmen sich letztlich als wahr herausstellen.

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