Seite 2: Von Evil Dead bis Psycho - Die 75 besten Horrorfilme aller Zeiten

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar
Inhaltsverzeichnis

Platz 70: Don't Breathe

(Fede Alvarez, USA 2016)

Schon mit seinem Debüt Evil Dead hat Regisseur Fede Alvarez gezeigt, dass er sich auf das sprichwörtliche inszenatorische Andrehen der Spannungsschraube versteht wie wenige andere zeitgenössische Filmemacher. Der Uruguayer hat sich vom langen Schatten des berühmten Originals nicht einschüchtern lassen und eigene Akzente gesetzt, die aber erst in seinem konsequent minimalistischen Folgewerk Don't Breathe voll zur Geltung kommen: Drei Teenager brechen in ein abgelegenes Haus ein, um den alleinstehenden Besitzer um sein Erspartes zu erleichtern. Doch der blinde alte Mann (gespielt von Stephen Lang) erweist sich als wesentlich härterer Brocken als erwartet. Wer glaubt, dass ein Home-Invasion-Thriller, in dem es Einbrecherprofis mit einem scheinbar wehrlosen Blinden zu tun bekommen, nicht besonders spannend sein kann, der wird von Alvarez' Einfallsreichtum und Effektivität überrascht sein. Und angenehm ambivalent ist »Don't Breathe« bis zum finalen Twist auch noch.

Platz 69: Malastrana

(Aldo Lado, Jugoslawien/Italien 1971)

Malastrana ist ein kleines Horror-Juwel, das ebenso schön und geheimnisvoll wie sein auf der Zunge zergehender Titel ist. Der durch seine dichte Atmosphäre und seine originelle Erzählweise bestechende Film stammt aus einer Zeit, als Italien fast wie am Fließband Genre-Filme produzierte, die mindestens auf handwerklichem Niveau oft ganz hervorragend waren. Malastrana wird heute dem Genre des Giallo zugerechnet. Doch im Gegensatz zu den meisten Werken dieser speziell italienischen Spielart des Horrors geht hier kein geheimnisvoller maskierter Killer mit schwarzen Handschuhen um, der reihenweise schöne Frauen mittels Rasiermessern ins Jenseits befördert.

Malastrana ist ein Psycho-Horror-Thriller mit okkultem Einschlag, dessen sehr ruhige Erzählweise den Zuschauer in keiner Weise auf sein sehr böses Ende vorbereitet. Der Film beginnt mit einem Erzähler, der körperlich vollkommen gelähmt auf einer Bahre im Leichenschauhaus erwacht und sich zu erinnern versucht, wie er in diese prekäre Lage gekommen ist. Wie für einen Giallo typisch besticht Malastrana durch eine perfekte Synthese aus makellos eingerahmten Bildern und einem sehr atmosphärischen Score, der in diesem Fall von Ennio Morricone stammt.

Platz 68: The Witch

(Robert Eggers, USA 2015)

Normalerweise lässt sich immer erst nach mindestens einigen Jahren absehen, ob ein Film den Test der Zeit bestehen und in die Geschichte des Genres eingehen wird. Bei Robert Eggers' historischem Hexen-Horror »The Witch« sind wir uns aber schon heute sicher, dass er auf Dauer seine Spuren in den Chroniken hinterlassen wird, denn er ist im besten Sinne ungewöhnlich. In der auf echten geschichtlichen Quellen basierenden Handlung geht es um eine streng christliche Siedlerfamilie, die um das Jahr 1630 in Neuengland mit unerklärlichen Ereignissen konfrontiert wird. Sie flüchten sich in den Glauben, aber schon bald schlägt die Anspannung in religiöse Paranoia um - bis zum grandios-ambivalenten Finale. Horror-Kino für den Kopf.

Platz 67: Tanz der Teufel

(Sam Raimi, USA 1981)

Mit Minimalbudget, einigen befreundeten Schauspielern und einer Menge absurder Ideen lehrte Regisseur Sam Raimi (Spider-Man Trilogie) 1981 mit Tanz der Teufel das Kino-Publikum das Fürchten. Im Mittelpunkt des Kultfilms steht eine Gruppe Jugendlicher, die in einer Waldhütte ein entspanntes Wochenende verleben wollen. Dabei stoßen sie im Keller ihrer Unterkunft auf ein geheimnisvolles Buch, das Necronomicon ex mortis, in welchem sich Beschwörungsformeln für Dämonen befinden.

Bereits 1978 drehte Raimi gemeinsam mit Rob Tapert und Bruce Campbell den inhaltsgleichen Horror-Kurzfilm Within the Woods, mit dem sie versuchten bei großen Studios Geld für eine Langfassung aufzutreiben. Zwar ging dieser Plan nicht auf, dennoch fand Raimi ein paar Jahre später die nötigen finanziellen Mittel, um eine lange Version des Films zu realisieren. Glücklicherweise muss man sagen, denn heute gilt Raimis Tanz der Teufel als richtungsweisender Genre-Klassiker, der eine Vielzahl von Filmemachern nachhaltig beeinflusst und Schauspieler Bruce Campbell quasi über Nacht zum König der B-Movies gemacht hat.

Platz 66: When Animals Dream

(Jonas Alexander Arnby, Dänemark 2014)

Werwolf-Horror und Coming-of-Age-Geschichte verbindet der dänische Regisseur Jonas Alexander Arnby in seinem ebenso poetischen wie bissigen Spielfilmdebüt: Marie (Sonia Suhl) lebt mit ihren Eltern in einem Fischerdorf an der Nordküste Dänemarks. Der lebhafte Teenager ist ein Außenseiter in der konservativen Ortsgemeinschaft, außerdem macht Maries Körper rätselhafte Veränderungen durch… Animalische Leidenschaft und puritanische Verbohrtheit, eine starke junge Frau und ein starres Patriarchat, die Lust am Verbotenen und hartherzige Engstirnigkeit treffen im rauen Küstenklima aufeinander: Oft sind die Menschen selbst der größte Horror.

2 von 15

nächste Seite


zu den Kommentaren (38)

Kommentare(36)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.