Es begann als simple Topliste: 2014 wollte der brasilianische Rollenspiel-Enthusiast Felipe Pepe eine Sammlung der besten 70 RPGs für den PC zu veröffentlichen. Was zunächst als reine Foren-Umfrage begann, wuchs sich zu einem umfangreichen Online-Special mit Screenshots und User-Reviews aus.
Die Reaktionen waren derart positiv, dass er sich entschied, das Projekt noch deutlich größer aufzuziehen und daraus ein Buch zu machen. Das CRPG Book Project war geboren. Ziel war es, ein umfassendes Kompendium der PC-Rollenspiele zu schaffen.
Physische Edition kommt vorerst nicht
Während die Top 70 in drei Monaten fertiggestellt waren, werkelte Pepe mit gleichgesinnten Fans insgesamt vier Jahre an dem Buch, welches nun in seiner ersten Version fertiggestellt wurde. Auf 528 Seiten behandelt es mehr als 400 Rollenspiele aus den Jahren 1975 bis 2015. Die Bandbreite reicht von frühen Wegbereitern wie Ultima, bis hin zu modernen Meisterwerken wie The Witcher 3. Jedes Spiel ist mit Screenshots bebildert und getestet. Die Artikel stammen laut Pepe von Fans, Moddern, Journalisten, Kritikern, Indies oder AAA-Entwicklern. Insgesamt 112 Freiwillige haben an dem Projekt mitgewirkt.
Da er das Buch als Herzensangelegenheit sieht, gibt es der Brasilianer, der inzwischen nach Japan ausgewandert ist, umsonst heraus. Zumindest als E-Book, denn als Hardcover wäre der Druck so teuer, dass er pro Ausgabe mindestens 60 Dollar verlangen müsste, wie er in seinem Blog erklärt. Während ihr das E-Book also unter dem Artikel bereits gratis herunterladen könnt, steht eine physische Edition noch in den Sternen.
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Crowdfunding aktuell keine Option
Da Felipe Pepe sich nun in Japan befindet und seine Steuersituation und die rechtliche Lage ihm zufolge recht unübersichtlich sind, will er auf Crowdfunding verzichten. Er habe momentan genug mit dem Arbeitsvisum zu tun. Ohnehin gebe es zwar auch Crowdfunding-Services für Bücher, doch auch bekanntere Projekte wie Hardcore Gaming 101 und Fact Hunt haben Probleme, ihre Zielsummen zu erhalten.
Eine weitere Hürde sei, dass sich bislang kein englischer Muttersprachler als Lektor fand. Das Buch bestehe aus 310.000 Wörtern, was zwei Dritteln der kompletten »Herr der Ringe«-Trilogie entspreche. Die Macher des Buches haben aber momentan kein Geld, um einen Lektor zu bezahlen und sind von Freiwilligen abhängig.
Überhaupt sei das Buch noch nicht ganz fertiggestellt, erklärt Pepe. Er wolle noch einige Artikel einbauen, wie eine Zeitlinie für MMORPGs und Multi User Dungeon Games. Zudem wünsche er sich noch eine Abhandlung über alte Heimcomputer wie C64, Amiga, ZX Spectrum, TRS-80 und weitere. Während das Projekt voranschreitet, können sich alle Interessierten jedoch bereits ans Lesen der Erstauflage machen. Es werde eine Weile dauern, bis man durch ist.
Den kostenlosen Download findet ihr auf der offiziellen Website.
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