Wanted: Weapons of Fate im Test - Zu kurze Filmadaption ohne Angelina Jolie

Wanted, der Kinofilm, glänzt mit zwei Arten von Geschossen. Nämlich mit Angelina Jolie und den oben erwähnten Kugeln, die im Bogen oder in Zeitlupe fliegen. Die schlechte Nachricht: Angelina kommt im gleichnamigen Spiel nicht vor. Die gute Nachricht: Die anderen Geschosse sind dabei -- und spielerisch gut umgesetzt.

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Der Kinofilm Matrix hat 1999 zweierlei ausgelöst: Zum einen den reißenden Absatz schmaler Sonnenbrillen und enger Ledermäntel, zum anderen den inflationären Einsatz der Bullet-Time, also Schusswechseln in Zeitlupe. Seit dem Actionstreifen Wanted von letztem Jahr gibt’s nun auch Kugeln, die nicht stur ballistisch durch die Gegend fliegen, sondern gerne mal rechts oder links abbiegen. Der Inszenierungs-Gag soll nun auch den gleichnamigen Shooter Wanted: Weapons of Fate aufpeppen.

Wesley, ich bin dein Vater!

Wanted: Zwischenbossin Spider ist kein Ersatz für Angelina Jolie. Wanted: Zwischenbossin Spider ist kein Ersatz für Angelina Jolie.

Wanted ist kein Kracher, aber bei weitem keine Lizenzgurke wie die Matrix-Spiele. Im Spiel steuern Sie entweder den Hauptdarsteller Wesley oder seinen dubios-bösen Vater Cross. Die neun Kapitel spielen teilweise in unterschiedlichen Jahren, die Handlung schließt zwar ans Ende des Kinofilms an, greift aber gelegentlich Ereignisse aus dem Film auf. Das lässt die Nicht-Film-Kenner schon mal ratlos mit den Schultern zucken. Grundsätzlich müssen Sie aber nur eins wissen: Wesley ist vom Bürohengst zu einer Art »Über-Killer« mutiert, der eine Bruderschaft aus Meuchelmördern bekämpft.

Wanted: Weapons of Fate - Screenshots ansehen

Tischlein Deck Mich

Wanted: Gelegentlich können wir Gegenstände auch als Kugelfang vor uns herschieben, so wie diesen Kopierer. Wanted: Gelegentlich können wir Gegenstände auch als Kugelfang vor uns herschieben, so wie diesen Kopierer.

Schon nach den ersten Metern durch Wesleys gammeliges Apartment werden Sie merken, dass sich Wanted anders spielt als Standard-Shooter. Wenn Sie losstürmen und die SWAT-Kämpfer, die gerade Ihr Zuhause durchwühlen, frontal angreifen, sterben Sie einen schnellen Bildschirmtod. Stattdessen ist Deckung gefragt, immer und überall.

Mit der Leertaste ducken Sie sich hinter alles, was nicht schreiend wegläuft: Tonnen, Tische, Mauern, Autos. Mit den Tasten A und D lugen Sie seitlich hervor, die naheliegendste sichere Position wird Ihnen per Pfeil angezeigt. Leertaste neu drücken, schon hechten, rollen, rutschen Sie hinter den nächsten Kugelfänger. Klingt kompliziert, geht Ihnen aber nach zwei Minuten und drei Bildschirmtoden in Fleisch und Blut über.

Golf-Krieg

Wanted: Gegner hinter Deckungen schalten wir per Kurvenschuss aus. Das Anvisieren funktioniert wie bei einer Golfsimulation. Wanted: Gegner hinter Deckungen schalten wir per Kurvenschuss aus. Das Anvisieren funktioniert wie bei einer Golfsimulation.

Ihre Gegner kennen die Vorteile einer Deckung, aber scheinbar nicht den Kinofilm. Sobald Sie einen Widersacher erledigen, leuchtet Ihre Adrenalin-Anzeige auf, die Ihnen einen Spezialschuss erlaubt. Mitten im Gefecht rufen Sie per linker Shift- und Maustaste eine Flugkurve auf, die Sie wie bei einer Golfsimulation verschieben oder biegen können, bis der Gegner hinter seiner Deckung aufleuchtet. Dann geht’s rasant weiter: Maustaste loslassen, die Kugel fliegt Ihre Kurve nach, und zweierlei kann passieren. Variante 1: Opfer tot. Variante 2: Opfer verletzt, torkelt seitlich aus der Deckung -- und zwar IMMER vor Ihr Fadenkreuz, nie zur sicheren Seite.

Die Zeitlupe (Bullet-Time) ist etwas komplizierter zu handhaben, funktioniert aber wie schon x-mal gesehen: Das Geschehen läuft kurzzeitig in Zeitlupe ab, Sie können also in aller Ruhe zielen und feuern. Abgesehen von einer Handvoll Zwischenbosse und brenzligen Levelstellen brauchen Sie die Spezialschüsse nicht zwingend, sie erleichtern das Vorrücken allerdings. Das merken Sie vor allem daran, dass Sie zu Spielbeginn öfter sterben als zum Ende hin. Denn die Fähigkeiten lernen Sie erst nach und nach in eingestreuten Tutorials.

Granate! Na und?

Wanted: Offenbar wurden Benzinfässer und Feuerlöscher nur erfunden, um sie in Computerspielen zu zerlegen. Wanted: Offenbar wurden Benzinfässer und Feuerlöscher nur erfunden, um sie in Computerspielen zu zerlegen.

Die Hatz auf den Obermotz der ominösen Bruderschaft führt uns streng linear durch Bürogebäude, ein abstürzendes Flugzeug, eine Seilbahnstation, pittoreske Fachwerkhäuser und auch durch schnöde Hallen und Gruften. Sobald die Umgebung langweilig zu werden beginnt, ist der Abschnitt auch schon zu Ende, außerdem lockern viele kurze Sequenzen in Spielgrafik den Ablauf auf -- anfangs etwas zu oft, ab dem zweiten Drittel sind wir aber froh über die Verschnaufpause.

Das Wanted-Waffenarsenal bleibt die ganze Zeit über bescheiden. Anfangs rennen wir mit einem Revolver umher, später kommen Mini-MPs hinzu. In wenigen, kurzen Einlagen ballern wir außerdem von Balkons aus mit einem Scharfschützengewehr oder Schnellfeuergeschütz. Unsere Gegner setzen dafür auch mal Granaten ein, die allerdings bei weitem nicht so tödlich sind wie etwa in Call of Duty: World at War. Gleiches gilt für die nervigen Wahnsinnigen, die schreiend mit gezücktem Messer auf uns zustürmen -- kein Vergleich zu den japanischen Banzai-Angriffen in World at War.

Weiterführende Links zum Thema:

» Test-Video zu Wanted

» Testbericht der GamePro-Redaktion zur Xbox 360- und Playstation 3-Version
» Screenshots-Galerie zu Wanted: Weapons of Fate
» Trailer zu Wanted anschauen oder herunterladen
» Wanted-Demo mit einem Level herunterladen

Mehr Informationen über den Unterschied zwischen englischer und deutscher Wanted-Version lesen Sie auf der nachfolgenden Seite.

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