Was Warframe von Portal lernt & wie es ein Problem von Star Citizen verhindert

Um die Raumschiffkämpfe von Warframe: Empyrean zu ermöglichen, nutzte der Entwickler einen gewieften Trick mit Portalen.

Warframe: Empyrean setzt euch ans Steuer eines Raumschiffs. Warframe: Empyrean setzt euch ans Steuer eines Raumschiffs.

Schon auf der Tennocon 2018 beeindruckte Digital Extremes die Spieler von Warframe mit steuerbaren Raumschiffen. Die standen dieses Jahr im Fokus und wurden über eine halbe Stunde lang vorgestellt. Im Interview mit PCGamer verriet der Creative Director des Spiels jedoch ein Geheimnis: Die Raumschlachten sind eine riesige Illusion.

Die Tricks und Kniffe, die der Entwickler anwendet, um euch im Weltall gegen andere Raumschiffe kämpfen zu lassen und diese auch zu entern, lassen sich ohne Bedenken als »beeindruckend« beschreiben. Denn komplizierte Probleme, an denen Star Citizen sehr lange arbeitete, umging das Team mit einem simplen Trick: Portalen.

Erkunden, Schießen, Raumschiffe Entern: Warframe verbindet all seine Gameplay-Elemente in Empyrean Video starten 44:28 Erkunden, Schießen, Raumschiffe Entern: Warframe verbindet all seine Gameplay-Elemente in Empyrean

Warframe denkt jetzt mit Portalen

Hier springen wir kurz in das Jahr 2007, zum Release des ersten Portal von Valve. Das große Feature waren die namensgebenden Portale: Die sind miteinander verbunden und erlauben es euch so zu sehen, was sich am Ausgang der Wurmlöcher befindet. Diesen Trick - der in der Unreal Engine als »Portal Rendering« bezeichnet wird - nutzt Warframe bei seinen Raumschiffen in Empyrean.

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Das Raumschiff ist ein statisches Level: Die Railjack in der ihr euch befindet, ist kein echtes Raumschiff, sondern eines der altbekannten statischen Warframe-Level. Deren Fenster für den Piloten ist jedoch ein riesiges Portal, das eine 32 Kubikkilometer große Skybox zeigt. Der Spieler steuert nicht das Raumschiff selbst, sondern das Portal am Fenster. Euer Schiff selbst bleibt statisch und bewegt sich keinen Millimeter.

Die Archwings werden geschrumpft: Wenn ihr euch mit eurem Archwing in das Weltall begebt, fällt dieses Problem weg. Dann befindet ihr euch tatsächlich in dem gezeigten Universum. Allerdings wird das Modell auf die Größe einer kleinen Fee herunterskaliert, damit die Verhältnisse noch übereinstimmen. Die Railjack im Weltall selbst ist zudem nicht die echte, sondern nur ein Modell ohne Innenräume. In späteren Versionen werdet ihr dennoch in diese hineinblicken und - erneut dank den Portalen - auch die Innenräume betrachten können.

Was ihr hier seht ist nur eine Skybox. Euer echts Raumschiff befindet sich in Wirklichkeit gar nicht in dieser. Was ihr hier seht ist nur eine Skybox. Euer echts Raumschiff befindet sich in Wirklichkeit gar nicht in dieser.

Dieses Problem umgeht man damit: Durch diesen simplen Trick umgeht man ein Problem, das bei Star Citizen viele Arbeitsstunden verschlang: Bewegende Objekte die sich in bewegenden Objekten befinden. Die Berechnung dieser Situation gestaltet sich als äußerst komplex. Denn wenn sich euer Raumschiff bewegt, dann müssen sich alle Objekte in ihm - wie zum Beispiel die Spieler - mit einer zum Raumschiff relativen Geschwindigkeit fortbewegen. Ansonsten fallen sie einfach heraus.

So macht sich das im Spiel bemerkbar: Immer wenn ihr die Railjack betretet oder verlasst, werdet ihr sehen, wie der Bildschirm kurz schwarz wird. In diesen Augenblicken teleportiert euch das Spiel zwischen den einzelnen Levelabschnitten. Der Trick hat also auch Nachteile: Ein Wechsel ohne entsprechende Übergänge wie bei Star Citizen sind damit nicht möglich.

Bereits jetzt findet die Technik Verwendung in Warframe: Zwischen den Missionen in dem Koop-Shooter befindet ihr euch stets in eurem Orbiter. Außerhalb von dessen Fenster seht ihr den Weltall. Ihr befindet euch allerdings nicht wirklich in ihm. Wenn ihr mit einigen Tricks die Kamera aus eurem Orbiter herausbewegt, findet ihr den ein ganzes Stück rechts von eurem Schiff.

Empyrean ist der letzte Schritt zum ursprünglichen Dark Sector

Wer sich bereits mit der Entwicklung von Warframe beschäftigt hat weiß, dass Digital Extremes schon viel früher vorhatte, Warframe zu entwickeln. Damals hörte es auf den Namen Dark Sector. Dieses Projekt wollte jedoch kein Publisher unterstützen und das Dark Sector, was man im Jahr 2008 schließlich veröffentlichte, enthielt nichts von der ursprünglichen Vision mehr. Im Laufe seiner Entwicklung baute man all diese Ideen jedoch in Warframe ein. Nur eines fehlte bisher: Raumkämpfe.

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Empyrean stellt hier den letzten Schritt dar. Zuvor waren Raumkämpfe einfach nicht möglich, da man stets wollte, dass die Spieler auch das innere der Raumschiffe erkunden können, während sie sich durch das Weltall bewegen. Kein Vergleich also mit den bereits zuvor eingefügten Archwing-Abschnitten.

Einen Release-Termin hat Empyrean übrigens noch nicht. Das Entwicklerteam will sich nicht so sehr auf Termine versteifen, sondern bleibt flexibel um Crunch zu verhindern. Ausdauer lautet da die Devise, nicht Geschwindigkeit. Viele Fans vermuten die Veröffentlichung des großen Updates jedoch für September bis Oktober.

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