Während EA-Boss John Riccitiello die Erwartungen für Warhammer Online versucht zu dämpfen, sieht Mark Jacobs von Entwickler Mythic das Online-Rollenspiel als entscheidenden Gradmesser für die gesamte Branche. In einem Interview mit der US-Seite MTV Multiplayer sagte der Vice President von Mythic und Lead Designer mit Blick auf den nahen Veröffentlichungstermin von Warhammer Online: »Wir müssen der Welt beweisen, dass es nicht nur Blizzard gibt, die ein großartiges Spiel machen können.« »Wenn wir es nicht schaffen, mit der Unterstützung von Electronic Arts und der Warhammer-Lizenz und einem der erfahrensten Teams in der Branche, dann wäre dies nicht gut für die gesamte Industrie.«
Jacobs zufolge gibt es im Genre der Online-Rollenspiele die größte Misserfolgsrate. Während vor 11 Jahren 100.000 Abonnenten bei Ulitma Online noch ein Erfolg gewesen seien, würden diese Zahlen bei weitem nicht mehr reichen, um das investierte Geld und Aufwand zu rechtfertigen. Mythic hat mehr als drei Jahre an Warhammer Online mit nach eigener Aussage hunderten von Leuten gearbeitet. In einem Interview im Mai sprach Jacobs von Entwicklungskosten in Höhe von 25 Millionen Dollar und dass man ab 250.000 dauerhaften Abonnenten bei einem Online-Rollenspiel von einem Hit sprechen könnte.
Daher bedauere er auch die derzeitigen Probleme bei Age of Conan. »In gewisser Weise wollte ich, dass Conan erfolgreich ist, weil in den letzten paar Jahren immer mehr Leute gesagt haben, nur Blizzard schaft es und sonst niemand. Nur Blizzard erreiche diese Zahlen und bisher lagen sie auch richtig.« Jacobs versteht auch nicht, warum Age of onan-Entwickler Funcom das Spiel nicht verschoben hat, da die Probleme bereits in der Beta offensichtlich waren. Nun sei es für sie doppelt schwer gegen Warhammer Online und Wrath of the Lich King anzukommen und verlorene Spieler zurückzugewinnen.
Auch wenn Jacobs es nicht direkt sagt, lässt sich aus seinen Aussagen als Minimalziel von Mythic herauslesen, dass sie mindestens die Verkaufszahlen von Age of Conan erreichen bzw. schlagen wollen. Es wird spannend zu sehen seien, ob Warhammer Online diese selbstgesteckten Ziele erfüllt. Zumal bereits Herr der Ringe Online zeigte, dass eine große Lizenz nicht automatisch großen Erfolg bedeutet. Und im Gegensatz zu Age of Conan oder dem ebenfalls erfolgreichen Guild Wars ähnelt Warhammer Online Blizzards World of Warcraft viel stärker in Sachen Setting, Optik und Spielmechanik -- was natürlich auch daran liegt, dass sich Blizzard seinerzeit schamlos aus der Warhammer-Tabletop-Vorlage bedient hat. Sollte EA mit Warhammer Online nicht erfolgreich sein, hat der Publisher jedoch noch ein Eisen im Feuer: Gut möglich, dass Bioware (Baldur`s Gate, KotOR, Mass Effect) das einzige Studio ist, das es mit ihrem noch nicht offiziell enthüllten, aber vermuttlich im Star Wars-Universum spielenden Online-Rollenspiel gegen Blizzard aufnehmen kann.
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