Warum Cyberpunk 2077 nicht verschoben werden darf, aber verschoben werden muss

Michael Graf erklärt, warum Cyberpunk 2077 für CD Projekt eigentlich zu wichtig ist, um es zu verschieben. Und gleichzeitig zu wichtig, um es nicht zu verschieben.

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Update vom 28. Oktober 2020: Der Release von Cyberpunk 2077 wurde zum dritten Mal verschoben. Statt am 19. September soll es nun am 10. Dezember erscheinen. Zu diesem Anlassen haben wir unsere Analyse der ersten Verschiebung aus dem Januar nochmals aktualisiert. Denn inhaltlich ist sie nach wie vor aktuell: CD Projekt kann es sich nicht leisten, Cyberpunk 2077 im technisch unfertigen Zustand zu veröffentlichen. Gleichsam können es sich die Polen nicht leisten, Cyberpunk auf 2021 zu verschieben.

Die Verschiebung von Cyberpunk 2077 von April auf September und die zweite Verschiebung auf November 2020 macht GameStar-Redakteure regelrecht schizophren. Einerseits können wir's kaum fassen, andererseits nicken wir selbstzufrieden, weil wir's doch gleich gesagt haben. Denn dieses Spiel ist für CD Projekt gleichzeitig zu wichtig, um verschoben zu werden, und zu wichtig, um nicht verschoben zu werden. Schizophren eben.

Auf der E3 2019 klappten unsere Kinnladen in die Tiefgarage, als CD Projekt Red sein ambitioniertes Open-World-Rollenspiel für den 16. April 2020 ankündigte: Wie bitte, so früh, obwohl die Entwickler noch jede Menge Fragen mit »Wissen wir noch nicht« beantworten? Obwohl es noch fast nichts von der eigentlichen Open World und ihren (Neben-)Aktivitäten zu sehen gab? Ach komm, munkelten wir, das verschiebt sich noch mal. War bei The Witcher 3 damals genauso, sogar zweimal.

Gleichzeitig hatten wir nicht mit der Verschiebung gerechnet, weil ein Plattformwechsel vor der Tür steht. Voraussichtlich im Herbst erscheinen die Xbox Series X und die PlayStation 5, und je näher die neue Konsolengeneration rückt, desto weiter sinken erfahrungsgemäß die Verkaufszahlen für die alte. Nach der Verschiebung liest man auch hier auf GameStar.de vielfach in den Kommentaren: Dann kann ich ja gleich auf die Version für die neuen Konsolen warten.

Der Autor
Michael Graf mag Zahlen, sehr sogar. Wer Unternehmen wirklich verstehen will, sagt er, dürfe nicht auf das hören, was Manager und Mitarbeiter sagen, sondern müsse Geschäftsberichte lesen. Nun ist das Lesen von Geschäftsberichten grundsätzlich etwas für Menschen, die die Kosten für Hausbau und Kinderkriegen durchrechnen, bevor sie eine Frau in der Bar überhaupt ansprechen. Deshalb nimmt euch Micha diese Bürde ab und versucht, euch die Welt der Spielefirmen ein wenig näher zu bringen.

Spaßbremse alte Konsolen

Diese Karenzzeit wäre für CD Projekt zwar keine Vollkatastrophe - wir können mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass eine aufgepeppte (Raytracing-)Version von Cyberpunk 2077 für PlayStation 5 und Xbox Series X erscheinen wird -, schmälert aber mindestens das Investment der Publishing-Partner Bandai Namco (für Deutschland) oder Warner (in den USA), die den Vertrieb für PlayStation 4 und Xbox One finanzieren. Schachteln und Blu-rays kosten genauso Geld wie die Lieferkette an den Einzelhandel, der für die letzte Konsolengeneration nach wie vor sehr wichtig ist. Und der Wert dieser Investitionen schwindet immer mehr, je näher der Herbst rückt.

In einer Telefonkonferenz mit Pressevertretern erklärt CD Projekt zudem, die Verschiebung nicht mal mit den Publishern abgesprochen zu haben, auch Vertragsstrafen befürchtet man nicht. Bandai Namco und Warner sind in diesem Fall tatsächlich nur Vertriebs- und Marketingpartner, über das Spiel entscheidet alleine CD Projekt. Nach dem Erfolg von The Witcher 3 konnten die Polen offensichtlich vorteilhafte Konditionen aushandeln, die ihnen fast alle Freiheiten lassen.

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