Zum Release der RX 5700 und RX 5700 XT brachte AMD eine neue Treiber-Version. Neben Radeon Image Sharpening, das mit Nvidias DLSS konkurriert, kam auch Radeon Anti-Lag.
Damit soll die Eingabeverzögerung beziehungsweise der Input Lag in Spielen reduziert werden. Wie die Technik funktioniert und was sie in Spielen bringt, hat sich Techspot genauer angesehen - mit durchaus interessanten Ergebnissen.
Wie entsteht Input-Lag?
Um zu verstehen, wie Radeon Anti-Lag arbeitet, muss man wissen, was Input Lag bedeutet und wodurch er verursacht wird.
Im Allgemeinen wird damit die Latenz (Verzögerung) einer elektrischen Eingabe vom Punkt ihres Auslösens bis zum Eintreten einer Reaktion beschrieben.
Im Falle eines Videospiels ist das die Laufzeit zwischen einem Mausklick, Tastendruck oder einer anderen Eingabe (Controller, Joystick, Lenkrad, usw.) und der entsprechenden Ausgabe in Form neuer Bilder auf dem Monitor.
Dabei ist die Signallaufzeit von mehreren Faktoren abhängig: neben den Peripheriegeräten ist vor allem die Bildverarbeitung durch CPU und GPU entscheidend.
Vorarbeit der CPU
Bei der Erstellung von Bildern berechnet die CPU einen Frame vor und erteilt dann eine Render-Anweisung an die GPU.
Während die Grafikeinheit das Bild detailliert berechnet, stellt der Prozessor weitere Frames bereit, um eine effiziente Auslastung der GPU zu gewährleisten - abhängig vom Spiel werden in der Regel ein oder mehrere Bilder von der CPU vorberechnet.
Dieses Szenario nennt man »Grafik-limitiert« und stellt den Normalfall dar - seltener laufen Spiele in ein CPU-Limit, wenn beispielsweise ein sehr geringer Detail- und Auflösungsgrad eingestellt ist oder auch ein ressourcensparendes Spiel zum Einsatz kommt.
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Bei 60 Bildern pro Sekunde (entspricht 1.000 Millisekunden) wird alle 16,7 Millisekunden ein Bild ausgegeben (1.000 ms / 60 Bilder = 16,7 ms pro Bild). Da mindestens ein Bild von der CPU bereitgestellt und ein weiteres von der GPU bearbeitet wird, entsteht eine Latenzzeit von 33,3 ms (2 x 16,7 ms).
Auch Bildsynchronisationstechniken wie Vsync, G-Sync und FreeSync können Einfluss auf die Latenz haben. Im Falle von V-Sync vor allem negativen Einfluss, da der Grafikprozessor Bilder hier erst nach einem vollzogenen Refresh-Zyklus (Bildwiederholrate des Monitors in Hertz) an das Display ausgibt.
Die Gesamtlatenz ist demnach ein Produkt aus Latenzen von Peripheriegeräten, Bildverarbeitung und etwaigen Synchronisationstechniken.
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