Wasserkühlung für Autoelektronik - Stromverbrauch von 800 Watt?

Autonome Kraftfahrzeuge könnten auf eine Wasserkühlung für die Elektronik angewiesen sein. Die nötige Leistung bediinge hohen Strombedarf und stelle Entwickler vor besondere Herausforderungen.

Radiatoren für Wasserkühlungen könnten zukünftig auch für die Elektronik selbstfahrender Autos nötig sein. Radiatoren für Wasserkühlungen könnten zukünftig auch für die Elektronik selbstfahrender Autos nötig sein.

Höhere Leistung sorgt für höheren Strombedarf – und höherer Strombedarf sorgt für höhere Wärmeentwicklung. Mit diesem Problem sehen sich nun auch die Hersteller selbstfahrender Autos in Zukunft möglicherweise besonders stark konfrontiert, glauben Experten.

Denn autonome Kraftfahrzeuge benötigen für ihre Steuerungsgeräte leistungsfähigere Chips als herkömmliche Autos.

Die Fahrzeuge müssen diese Chips dann aber auch mit entsprechend mehr Energie versorgen – deutlich mehr, wie Rainer Denkelmann, Chefingenieur beim Automobilzulieferer Aptiv im Rahmen einer VDI-Tagung in München feststellt (via Golem).

Uber möchte selbstfahrende Autos künftig in die eigene Taxi-Flotte integrieren. (Bild: Uber) Uber möchte selbstfahrende Autos künftig in die eigene Taxi-Flotte integrieren. (Bild: Uber)

Im Vergleich zu herkömmlichen Chips in Autos könnte der Strombedarf für die Controller selbstfahrener Autos um das 10- bis 20-fache von 35 bis 40 Watt auf 250 bis 800 Watt ansteigen.

Das wiederum summiere sich für das gesamte Steuerungssystem inklusive Sensoren auf bis zu zwei Kilowatt, wodurch das Auto auf hundert Kilometer zwei Liter Treibstoff zusätzlich verbrauchen würde.

Wasserkühlung oder Energieeffizienz?

Dass selbstfahrende Autos auf leistungsfähigere Chips und damit eine entsprechende Stromzufuhr angewiesen sind, liegt auf der Hand: Schließlich müssen diese Fahrzeuge eine große Menge an Berechnungen anstellen, die ein hohes Maß an Sicherheit voraussetzen.

Weil die höhere Leistung der verbauten Systeme aber zeitgleich zu einer erhöhten Wärmeentwicklung führt, glaubt Denkelmann, dass autonome Kraftfahrzeuge langfristig auf eine Wasserkühlung angewiesen sein könnten.

Aus Sicherheitsgründen darf diese Kühlung aber nicht mit demselben Kühlkreislauf verbunden sein wie das Notfallsteuerungsgerät.

Google arbeitet seit Längerem an einem selbstfahrenden Auto. (Bild: Google) Google arbeitet seit Längerem an einem selbstfahrenden Auto. (Bild: Google)

Der Elektroautohersteller Tesla versucht derweil, das Problem durch Chips mit geringerem Energiebedarf zu lösen.

Dafür setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus Recheneinheit und Bilderkennung per Sensoren und Kamera – allerdings glauben viele Entwickler autonomer Fahrsysteme nicht, dass ein derartiges System ausreichend sicher und redundant funktionieren kann.

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