WLAN wird immer wichtiger, denn nicht nur Computer, sondern auch Smartphones und Tablets wollen am besten mit einer dauerhaften und schnellen Internetverbindung ohne begrenztes Datenvolumen genutzt werden.
Unter dem gewohnt unhandlichen Kürzel 802.11ax kommt jetzt der neue Wi-Fi 6-Standard, für den inzwischen auch erste Geräte verfügbar sind (via Golem).
Neben Vorteilen im Vergleich zum Vorgänger soll er auch eine vereinfachte Bezeichnung mit sich bringen, eben Wi-Fi 6. Statt 802.11ac heißt es nun außerdem Wi-Fi 5, aus 802.11n wird Wi-Fi 4.
Wirklich neue Features bietet Wi-Fi 6 allerdings nicht. Stattdessen werden die Eigenschaften von Wi-Fi 5 verbessert. Die Bänder im 2,4- beziehungsweise 5 Gigahertz-Bereich werden besser genutzt und Anwender mit passenden Endgeräten dürfen sich über eine etwas höhere Reichweite freuen.
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Den größten Unterschied gibt es für stark frequentierte Netzwerke. Aus der bisherigen Verteilungstechnik »OFDMA« (»Orthogonal Frequency Division Multiple Access«) wird die »MU-OFDMA« (»Multi User Orthogonal Frequency Division Multiple Access«).
Damit werden die verfügbaren Kanäle auf eine Breite von 20 MHz begrenzt und zusätzlich die verfügbaren Subcarrier vervierfacht, sodass statt 64 Verbindungen sogar 256 Einzelverbindungen aufgebaut werden können.
1,2 Gbit/s nur theoretisch möglich
Der größte Vorteil besteht aber nur theoretisch. Denn die Geschwindigkeit von knapp 1,2 Gbit/s kann eigentlich kaum erreicht werden. Zum einen müssten Client und Access Point direkt nebeneinanderstehen, da auf Entfernung auch bei Wi-Fi 6 ein deutlicher Leistungsabfall zu bemerken ist.
Zum anderen können die wenigsten Clients eine solche Geschwindigkeit überhaupt nutzen. Daher werden Endkundengeräte die verfügbare Geschwindigkeit eher gleichmäßig auf die Clients verteilen.
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Die Übertragungsgeschwindigkeit für einzelne Geräte wird sich im Vergleich zum Wi-Fi 5 also kaum ändern. Zwar gibt es schon Geräte, die den Wi-Fi 6-Standard unterstützen, doch diese wurden zum Teil vor der endgültigen Spezifikation entwickelt, wie der Snapdragon 855-Prozessor in neuen Smartphones.
Smartphones mit diesen Chips unterstützen nicht die volle Bandbreite der Wi-Fi 6-Funktionen, sind aber dennoch kompatibel.
Überlappende Netzwerke optimiert
Ein weiterer Wi-Fi 6-Vorteil betrifft die Überlagerung von WLAN-Netzwerken. Wenn sich die Kanäle überlagern, kann es zu Verzögerungen oder Störungen kommen. Bei Wi-Fi 6 werden Access Point und Clients zu einem »Basic Service Set« (BSS) zusammengefasst und mit einem Frame (Farbe) versehen.
Durch dieses sogenannte »BSS Coloring« muss der Client nicht mehr warten, ob eine Antwort auf dem Kanal kommt, sondern kann unterscheiden, ob der Kanal zum eigenen oder zu einem fremden Access Point gehört. So arbeiten die Netzwerke trotz Kanal-Überlagerung effizienter.
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