Der beteiligte Story-Autor Chris Avellone hat sich im Interview mit VG247.com zu Obsidians eingestelltem Rollenspiel Aliens: Crucible geäußert und das Spiel als »im Prinzip Mass Effect, aber furchteinflößender« beschrieben.
Publisher Sega hatte das in der Entwicklung begonnene Spiel abgebrochen, nachdem die Pressewertungen und Verkäufe von Obsidians Spionage-Rollenspiel Alpha Protocol unter Erwartungen ausfielen. Avellone beschreibt die Beziehung zwischen Obsidian und Sega als problematisch, wodurch Aliens: Crucible schließlich nie realisiert wurde. Und das, obwohl ein erster Prototyp eigentlich vielversprechend gewesen sei.
"Wir wollten es machen. Aber zu diesem Zeitpunkt waren die Publisher-/Managementbeziehungen so weit gekommen, dass sie es einfach satt hatten, mit [Obsidian] zu arbeiten. Alle, die an Aliens: Crucible arbeiteten, waren wirklich begeistert. Es entwickelte sich zu einem wirklich tollen Spiel. Der Prototyp war richtig cool. Aber dann sagte Sega nein!"
Ein Prometheus-like
Auch Elemente, wie Fans der Alien-Filmreihe sie später in Prometheus erleben würden, waren in Aliens: Crucible enthalten. So hätten Spieler einen außerirdischen Planeten besucht und Stationen oder Raumschiffe gefunden. Da wäre wie in Prometheus Licht auf die Frage geworfen worden, woher die überlegenen Alien-Killermaschinen eigentlich stammen. Weiter wollen wir euch hier nicht spoilern, falls ihr Prometheus noch nicht kennt.
In Aliens: Crucible wäre die Crew des Spielers bei der Landung über den unerwartet »instabilen Planeten« verteilt worden. Nun hätte man, ähnlich wie in Biowares Mass Effect, eine Gruppe von Marines um sich herum gesammelt und wäre von da an in eine Erkundungs- und Überlebens-Storyline verwickelt worden. Der Spieler hätte Güter bergen und eine Basis errichten sollen. Allerdings habe die Spielwelt vor gefährlichen Xenomorphs nur so gewimmelt.
Allgegenwärtige Angst
Chris Avellone geht weiter auf das Gefühl der Bedrohung ein, das in Aliens: Crucible allgegenwärtig gewesen wäre:
"Die größte Herausforderung war, wie wir die Angst auch etwa in Gesprächen am Laufen halten konnten. Du kannst Gespräche stressig und beängstigend führen. Etwa, wenn jederzeit die Gefahr herrscht, von einem Alien angegriffen zu werden. Du kannst dich nicht einfach in einem Gespräch verstecken, während du versuchst, herauszufinden, was zu tun ist."
Gesetzt diese Beschreibung wäre so ins finale Produkt eingeflossen und als vollwertiges und gut poliertes Open-World-Rollenspiel erschienen, schmerzt die Tatsache umso mehr, dass wir stattdessen ein Aliens: Colonial Marines erhalten haben.
Aliens: Colonial Marines erschien 2013 in einem Zustand, der einen unfertigen Eindruck hinterließ. Die grafischen Unterschiede zu den zuvor gezeigten Trailern waren teils enorm. Im Test fanden wir ein »B-Movie zum Spielen« vor, das zahlreiche Schwächen aufwies:
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