Update: Gegenüber PCGamesN hat Microsoft eine Stellungnahme zu den neuen Vorwürfen von Tim Sweeney abgegeben, die allerdings nur indirekt darauf eingeht.
»Wie schon zuvor mitgeteilt, ist die Universal Windows Platform ein offenes Ökosystem, das für jeden Entwickler verfügbar ist und von jedem Store unterstützt werden kann. Die UWP ist allerdings noch sehr jung, wir haben Bereiche für Verbesserungen erkannt und zielen darauf ab, Windows zur besten Entwicklungsplattform zu machen, egal welche Technologien verwendet werden.«
Quelle: PCGamesN
Update: Im Internet wird sehr kontrovers über die Aussagen von Tim Sweeney diskutiert. Sweeney selbst scheint zu seinen Aussagen zu stehen und macht sich bei Twitter sogar über eine Meldung der Webseite MSPoweruser lustig, in der er als »paranoider Spinner« bezeichnet wird, der dringend Hilfe benötige. Der Artikel wird von einem Foto begleitet, auf dem Sweeney mit einem der typischen Hüte aus Alufolie zu sehen ist und das dem Epic-Chef anscheinend gut gefällt.
Allerdings gibt es auch andere und sehr angesehene Webseiten wie beispielsweise Ars Technica, die Sweeney kritisieren. Die Behauptungen, Microsoft hätte schon einmal so gehandelt, müssten sich demnach auf die Zeit von Windows 3.1 beziehen, als Microsoft vor der Nutzung von DR-DOS statt MS-DOS gewarnt hatte. Die Fixierung von Sweeney auf Windows 10 sei »eigenartig« und die Behauptung, Microsoft würde herkömmliche Windows-Software nicht mehr unterstützen, nur um Steam zu erledigen, sei »erstaunlich«. Immerhin wären davon auch alle Geschäftskunden von Microsoft betroffen.
Quelle: Tim Sweeney, MSPoweruser, Ars Technica
Originalmeldung: Die Universal Windows Platform (UWP) und deren Verbindung zum Windows Store ist Tim Sweeney von Epic Games schon lange ein Dorn im Auge. Seit Monaten warnt er davor, dass Microsoft seine Marktstellung dazu verwenden könnte, den Windows Store zur einzigen Plattform für Windows-Software und damit das bisher offene PC-Ökosystem zu einem geschlossenen zu machen.
In einem Interview mit dem Edge Magazine hat Sweeney nun nochmals kräftig nachgelegt und sich damit relativ weit aus dem Fenster gelehnt. Microsoft habe schon mit einigen PR-Aktionen die Grundlagen gelegt und durch Stellungnahmen den vagen Eindruck erweckt, dass man die Offenheit des PCs auch weiterhin versprochen habe. Tatsächlich habe Microsoft aber nichts dergleichen versprochen.
Er sehe das Risiko, dass Microsoft vorhabe, alle von UWP zu überzeugen und dann die Unterstützung von herkömmlichen Win32-Apps langsam auslaufen zu lassen. "Sie werden nicht an einem Tag einen Schalter umlegen, der deine Steam-Bibliothek unbrauchbar macht - sie versuchen eine Reihe an heimtückischen Manövern. Sie machen es mehr und mehr unkomfortabel, die alten Apps zu nutzen und gleichzeitig versuchen sie, die einzige Quelle für Neues zu werden", so Sweeney.
Den Kampf gegen Steam wolle Microsoft ebenfalls auf diese Weise gewinnen. "Langsam, über die nächsten fünf Jahre hinweg, werden sie Steam durch Zwangsupdates für Windows 10 fortlaufend schlechter und unbrauchbarer machen. Sie werden es nie ganz kaputt machen, aber es immer weiter beschädigen, bis die Leute in fünf Jahren wegen des fehlerhaften Steam so sauer sind, dass der Windows Store wie eine ideale Alternative aussieht. Genau das haben sie mit früheren Konkurrenten in anderen Bereichen gemacht. Nun machen sie es mit Steam."
Er sei sich nur nicht sicher, ob Microsoft kompetent genug sei, mit diesem Plan Erfolg zu haben. "Aber sie versuchen es ganz sicher." Zumindest bei NeoGAF halten manche Nutzer diese "Verschwörungstheorie" von Sweeney für recht peinlich. Man darf gespannt sein, ob Microsoft auf diese Behauptungen reagiert.
Quelle: NeoGAF
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