Windows 10 - Microsoft testet neue Privatsphäre-Tools

Microsoft will die Kontrolle der Nutzer über die gesammelten Telemetrie-Daten in Windows 10 verbessern.

Windows 10 wird Nutzern mehr Kontrolle über gesammelte Daten bieten. Windows 10 wird Nutzern mehr Kontrolle über gesammelte Daten bieten.

Update: Microsoft hat nun begonnen, die neuen Privatsphäre-Tools für Windows 10 zu testen. Die Windows Insider erhalten mit der neuesten Test-Version von Windows 10 eine von zwei möglichen Konfigurationen, wie Microsoft im Windows Blog schreibt. Eine Variante bietet einen einzelnen Bildschirm, über den alle Privatsphäre-Einstellungen vorgenommen werden. Hier werden die einzelnen Funktionen kurz beschrieben.

Die zweite Variante bietet sieben einzelne Bildschirme, bei denen der Nutzer jeweils eine Einstellung ändern kann und dann zum nächsten Bildschirm wechselt. Hier fällt dann auch die Beschreibung der jeweiligen Funktion und der Konsequenzen des Aktivierens oder Deaktivierens etwas ausführlicher aus.

Das Feedback der Tester zu den beiden Versionen soll dabei helfen, die beste Nutzererfahrung sicherzustellen. Im Frühjahr sollen die neuen Privatsphäre-Einstellungen Teil des kommenden, großen Updates für Windows 10 sein.

Zusätzliches Tool angekündigt

Microsoft hatte schon vor einiger Zeit in einem Blogbeitrag die neuen Privatsphäre-Tools für Windows 10 bestätigt und den Windows Diagnostic Data Viewer als externes Tool angekündigt. Das Tool wird im Windows Store erhältlich sein und zeigt alle Daten an, die über einen Rechner in der Cloud gespeichert wurden. Außerdem ist das webbasierte Datenschutz-Dashboard jetzt laut Microsoft einfacher zu nutzen.

Dort werden die Daten angezeigt, die im Zusammenhang mit einem Microsoft-Account gespeichert sind und könnten dort auch verwaltet werden. Die Einstellungen können dort ebenfalls jederzeit angepasst werden. Weitere Verbesserungen, wie beispielsweise das gezielte Löschen einzelner Daten oder der Export der gespeicherten Daten, werden noch folgen, zuerst für die Tester des Windows-Insider-Programms.

Neue Bereiche in der Insider-Version

Vor rund einem Jahr hatte Microsoft neue Möglichkeiten zur Kontrolle der übertragenen Telemetrie-Daten und persönlicher Daten in Windows 10 integriert. Danach stellte sich heraus, dass dieser Schritt wohl durch Bedenken der Schweizer Regulierungsbehörde ausgelöst wurde, die solche Möglichkeiten gefordert hatte.

Doch in der EU waren und sind die Datenschützer noch immer nicht ganz zufrieden mit Microsoft, sodass Microsoft zunächst mehr Informationen über die gesammelten Daten veröffentlichte und nun wohl auch mehr Kontrollmöglichkeiten in Windows 10 einbauen wird.

In der aktuellen Insider-Version des Betriebssystems gibt es laut einem Bericht von ZDNet im Bereich Feedback und Diagnose nun zwei neue Bereiche. Der Diagnostic Data Viewer soll den Nutzern die gesammelten Daten für die Telemetrie anzeigen. Der Punkt darunter heißt »Diagnosedaten löschen« und ist daher selbsterklärend.

Eine weitere Möglichkeit, gesammelte Informationen anzusehen und auf Wunsch zu löschen findet sich im Bereich »Spracherkennung, Freihand und Eingabe«. Auch hier kann das bisher angelegte Nutzer-Wörterbuch angesehen und gegebenenfalls gelöscht werden.

Bisher nur Platzhalter

Microsoft hat diese Änderungen in Windows 10 bisher nicht erwähnt, denn obwohl die neuen Bereiche zu sehen sind, haben sie bis auf das Nutzer-Wörterbuch tatsächlich noch keine Funktion und dienen nur als Platzhalter. Das ist bei Test-Versionen aber nicht ungewöhnlich und wird sich bis zur Veröffentlichung des nächsten großen Updates für Windows 10 – vermutlich im April 2018 – sicher ändern.

ZDNet vermutet übrigens, dass die Anpassung von Windows 10 dieses Mal mit der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung zusammenhängt – zahlreiche Unternehmen überprüfen derzeit ihre Datenschutzmechanismen und Vorschriften in diesem Zusammenhang.

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