Windows 10: Warum Microsoft die Privatsphäre-Funktionen anpasst

Microsoft hat im neuesten Preview-Build zu Windows 10 eine begriffliche Änderung an der Telemetriedatenerhebung eingeführt, die für Diskussionen sorgt.

Technisch ändert sich nichts an den Telemetrieeinstellungen von Windows 10, wohl aber sprachlich. Technisch ändert sich nichts an den Telemetrieeinstellungen von Windows 10, wohl aber sprachlich.

Microsoft hat einen neuen Preview-Build für den Fast Ring des Windows Insider-Programms für Windows 10 veröffentlicht. Das Update mit Versionsnummer 19577 beinhaltet neben diversen Problembehebungen eine Änderung am Einstellungsmenü Diagnose und Feedback (via Heise).

Diese Anpassung betrifft aber nicht die Sammlung von Telemetriedaten an sich, die Nutzer über das Menü in beschränktem Maß regeln können. Stattdessen ändert Microsoft die Bezeichnungen der beiden verfügbaren Einstellungsoptionen.

Was ist der Hintergrund der Änderung?

Im offiziellen Windows-Blog gibt Microsoft an, dass diese Änderungen im Rahmen einer eigenen Initiative stattfinden.

Das erklärte Ziel der Initiative: »Transparenz und Kontrolle über Daten erhöhen«.

Übersetzt man die bislang nur auf englisch kommunizierten Änderungen, ergeben sich in Zukunft die folgenden beiden Optionen mit Blick auf das Senden von Diagnosdaten:

  • »Standard« wird zu »Erforderlich«
  • »Vollständig« wird zu »Optional«

Es bleibt aber abzuwarten, für welche Sprachregelung sich Microsoft bei der deutschen Sprachversion von Windows 10 letzten Endes entscheidet.

Kritik an Microsoft

Wie der Verweis auf die besagte Initiative nahe legt, reagiert Microsoft mit dieser begrifflichen Änderung auf die anhaltenden Bedenken von Datenschützern am Datenhunger von Windows 10.

Das Unternehmen war seit dem Release des Betriebssystems immer wieder wegen zu viel gesammelter Daten und zu wenig Transparenz und Einstellungsmöglichkeiten in die Kritik geraten. Die umfassendste Kontrolle über die gesendeten Daten bleibt aktuell Besitzern einer Volumenlizenz vorbehalten.

Dass Microsoft mit einer derartigen Anpassung die Diskussionen um Windows 10 als potentielle »Datenkrake« aus dem Weg räumen kann, ist kaum anzunehmen.

Gleichzeitig werden bereits Stimmen laut, denen speziell die Bezeichnung »Erforderlich« für die Diagnosedaten ein Dorn im Auge ist, weil man sie so verstehen könnte, dass sie für den Betrieb von Windows 10 völlig unabdingbar wären (was nicht der Fall ist).

Abschalten erwünscht: Grundsätzlich ist es nicht unüblich, dass Software verschiedener Art Diagnosedaten ermittelt, auch weil sie bei der Fehlersuche und Weiterentwicklung helfen können. Dennoch würden sich viele Nutzer von Windows 10 die Möglichkeit wünschen, das Senden der Diagnosedaten vollständig unterbinden zu können.

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