Neu und schick: die Aero-Oberfläche
Die bonbonbunte Luna-Oberfläche von XP weicht bei Vista einem edleren Design mit schwarzer Taskleiste und schlichten Fensterdekorationen. Eine DirectX-9-fähige Grafikkarte vorausgesetzt, scheinen Hintergrund oder andere Programme durch die Fenstertitelleisten, Ladebalken schimmern, und Fenster schweben beim Maximieren und Minimieren sanft animiert über den Desktop. Die Transparenzspielereien der Aero Glass genannten Oberfläche gehen teilweise auf Kosten der Übersichtlichkeit: Die durchsichtigen Fensterleisten sehen im aktiven wie im inaktiven Status fast gleich aus, was sich unter in den Anzeigeeigenschaften aber abschalten lässt und dann dem Look der Ressourcen sparenden »Aero Basic«-Variante entspricht. Ebenfalls optisch nicht ganz perfekt klappt das Maximieren von Fenstern. Bringen Sie ein Programm in den Vollbildmodus, verschwinden die durchsichtigen Rahmen und werden schwarz hinterlegt – hässlich und unabwendbar, unabhängig davon, welche Farbeinstellungen Sie wählen. Wie die Transparenzen bleibt auch der »3DTask- Switcher« Besitzern von DirectX-9- Hardware vorbehalten. Auf Druck von Windows+Tab sortiert diese a Alt+Tab-Alternative alle geöffneten Programme übersichtlich in 3D hintereinander. Ein Klick öffnet die jeweilige Anwendung, auf Wunsch auch den Desktop. Das Startmenü wurde neu geordnet, die Taskleiste behutsam getunt. Statt des seit Windows 95 bekannten »Start«- Schriftzugs ziert jetzt das Windows-Logo den Zugang zum Hauptmenü. Die Taskleiste zeigt nun eine Miniaturansicht des Programms, wenn Sie mit dem Mauszeiger über den entsprechenden Eintrag fahren.
Wie Mac OS X oder Linux zeigt auch Vista über Plug-Ins nützliche Informationen in einem speziellen Bereich des Desktops an – der Sidebar. So haben Sie stets Uhrzeit, Datum, RSS-Feeds oder Wetterinformationen im Blick. Allerdings halten sich die Konfigurationsmöglichkeiten bisher in Grenzen.
Für Liebhaber der leistungssparenden Windows-2000-Oberfläche ist Vista ein Rückschritt: Selbst wenn Sie das klassische Design auswählen, bleiben viele Features aktiv. Beispielsweise können Sie die großen Menüleisten etwa in der Systemsteuerung nicht mehr über »Extras/Ordneroptionen/Allgemein/ Herkömmliche Windows-Ordner verwenden« abstellen oder die Suche ausblenden. Besonders ärgerlich finden wir, dass sich die Standardschaltflächen sowie Symbol- und Adressleiste im Explorer nicht mehr frei positionieren lassen. Zudem wirkt das Design nicht zu Ende gedacht: Der »Weiter«-Knopf befindet sich in Programmdialogen da, wo er sein soll – rechts unten in der Ecke. Wollen Sie aber einen Schritt zurück, funktioniert das nur über den »Zurück«-Button von Vista links oben.
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