Zombieland - Nicht nur für Horrorfans

Gute fünf Jahre ist es her, dass uns die britische Komödie Shaun of the Dead das erste Mal so richtig über Untote lachen ließ. Zombieland ist Hollywoods verspätete Antwort darauf. Ob der Nachahmer ebenso punkten kann?

Zombie-Filme gab es reichlich in den letzten Jahren. Doch entweder fielen diese deftig blutig und gruselig (Dawn of the Dead) oder knallig und actionreich (Resident Evil) aus. Dass es auch anders geht, bewies 2004 die Komödie Shaun of the Dead, die es mit begrenzten Mitteln zum echten Kultfilm schaffte und den bis dato unbekannten Simon Peg zum Leinwand-Star machte (Star Trek 11, Hot Fuzz). Der Film bestach in erster Linie durch seine originellen Figuren und zahlreichen verrückten Einfälle - hielt sich aber in Sachen Blut nicht gerade zurück.

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Nachdem fast alle Horrorfilme Hollywoods - vor allem in der Zeitspanne zwischen Saw und Saw 6 - äußerst düster waren, versucht man es jetzt mit etwas Humor. Zombieland geht dabei auf all das ein, was schon bei Shaun of the Dead funktionierte: sympathische Figuren, irrwitzige Situationen, jede Menge Blut. Da Hollywood allerdings über ein weitaus höheres Budget verfügt, darf man sich auf hervorragende Ausstattung und bekannte Gesichter freuen.

Lauf um dein Leben

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Columbus (Jesse Eisenberg) hat schon fast alles gesehen. Nach einer weltweiten Zombie-Apokalypse ist der Teenager einer der wenigen Überlebenden, die sich in naher Zukunft durch das menschenleere, aber zombieinfizierte Amerika kämpfen. Die Bekanntschaft des verrückten Cowboy Tallahassee (Woody Harrelson) vereinfacht die prekäre Situation. Die beiden Einzelkämpfer verstehen sich auf Anhieb prächtig. Was liegt also näher, sich fortan gemeinsam durch die Gegend zu schlagen?

Aufregend wird es für Columbus allerdings erst, als er auf die hübsche Wichita (Emma Stone) trifft. Die gewiefte Diebin hinterlässt durch ihren Mut einen bleibenden Eindruck bei Columbus, legt die beiden Haudegen dann aber gekonnt rein. Mit ihrer kleinen Begleiterin Little Rock (Abigail Breslin) klaut sie deren einzig verbliebenes Hab und Gut: den Wagen der beiden. Columbus und Tallahassee nehmen die Verfolgung auf - und treffen relativ schnell auf pulslose Hirnhungrige.

Schnall dich an

Was passiert, wenn ein eher schüchterner Normalbürger und sein trotteliger Partner auf eine Armada von Untoten stößt, zeigt uns der junge US-Schauspieler Jesse Eisenberg, der auf seinem Streifzug kräftig die Lachmuskeln strapaziert.

Der Film fängt mit verschiedenen, verrückten Überlebensregeln schon hervorragend an. In skurrilen Flashbacks gibt Columbus seltsame Überlebenstipps wie "Schnall dich an", "Vorsicht vor Badezimmern" und "Cardio!". Alle Tipps sind herrlich lustig und entschärfen den Umgang mit den blutrünstigen Untoten. Selbst wenn man anfällig für Filmblut sein sollte, hilft der sehr saloppe Ton schnell darüber hinweg.

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Dass der Abstecher ins Zombieland lohnt, ist hauptsächlich den charismatischen Darstellern zu verdanken. Während Eisenberg den eher unsicheren Alltagsmenschen gibt, unterhält Woody Harrelson (Weiße Jungs bringen’s nicht) im Gegenzug als selbstbewusster Macho-Cowboy. Highlight des Films ist der Gastauftritt eines bekannten Hollywood-Darstellers, dessen Auftritt urkomisch ausfällt.

Regisseur Ruben Fleischer inszeniert seine Zombie-Komödie in schicken, schnellen Bildern, lässt nie Langeweile aufkommen und sorgt mit passendem Soundtrack (Metallica, Van Halen, Lou Reed), dass unentwegt gute Laune gegeben ist.

Cardio!

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Es lässt sich nur wenig an Zombieland kritisieren, auch wenn der Film genauso rasch und leicht endet, wie er beginnt. Zombieland ist nichts anderes als Fast Food für Augen und Ohren. Lange wird man sich sicherlich nicht an den Film erinnern.

Die Figuren sind zwar allesamt ganz nett, bleiben aber durchweg platt und oberflächlich. Die wenigen dramatischen Szenen hinterlassen wenig Eindruck, sodass es schwierig wird, sich in ernsteren Momenten um die Beteiligten zu sorgen.

Eingefleischten Horror-Fans könnte es missfallen, dass der Film zeitweise in Richtung Love-Story abdriftet. Zwar taucht kein Hugh Grant auf, der im Regen Liebesbekenntnisse abgibt, die eingeschobene Bindung zwischen Columbus und Wichita kann jedoch dazu führen, dass man ungeduldig auf die Uhr blickt.

Letztendlich fällt dies trotzdem nicht allzu stark ins Gewicht, da es den ansonsten sehr amüsanten Film nicht weiter stört.

Fazit

Christian Mester (bereitsgesehen.de): "Was will man mehr? Zombieland ist eine lockere Zombie-Komödie mit vielen witzigen Momenten. Er ist gut gemacht und spricht sowohl beinharte Genrefans, als auch diejenigen an, die sonst nicht allzu viel mit Horror anfangen können."

Kinokritik in Kooperation mit bereitsgesehen.de.

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