Zu viel Hass: Wieso Disney sich gegen einen Kauf von Twitter entschied

In einem Interview mit der New York Times verriet Disneys CEO Bob Iger, warum es nie zum Kauf der Blogging-Plattform Twitter kam.

Disney hätte 2016 beinahe Twitter aufgekauft. Disney hätte 2016 beinahe Twitter aufgekauft.

Disney ist ein Multimedia-Gigant und regiert mittlerweile fast über ganz Hollywood. Mit Filmreihen wie dem Marvel Cinematic Universe und der Star-Wars-Saga scheffelt das Unternehmen Millionen, Avengers: Endgame ist der aktuell erfolgreichste Film der Geschichte. Disney leuchtet aber nicht nur am Film-Firmament, sondern wäre beinahe auch ein Kommunikations-Riese geworden.

2016 dachte man im Unternehmen über einen Kauf von Twitter nach, entschied sich letztlich aber dagegen. In einem Interview mit der New York Times erklärte Disneys CEO Bob Iger, warum der Deal scheiterte.

Konkret konnte er sich nicht mit der oft toxischen Atmosphäre auf Twitter identifizieren. Auf der Plattform fallen schnell Beleidigungen und Vorwürfe, sachliche Gespräche sind eher selten. Zwar könne der Austausch über Twitter in der Theorie auch harmonisch ablaufen, genauso gut lassen sich aber auch Beschimpfungen nicht vermeiden.

"Die Probleme waren größer, als ich es wollte, größer, als ich dachte, dass es für uns zu verantworten wäre. Es gab Disney-Markenprobleme, den gesamten Einfluss der Technologie auf die Gesellschaft. Die Scheußlichkeit ist außergewöhnlich. Ich schaue mir gerne meinen Twitter-Newsfeed an, weil ich 15, 20 verschiedene Themen verfolgen möchte.

Dann schaust du dir deine Benachrichtigungen an und sagst sofort: Warum tue ich das? Warum ertrage ich diese Schmerzen? Wie viele dieser Plattformen haben sie die Fähigkeit, in unserer Welt viel Gutes zu tun. Sie haben auch die Fähigkeit, viel Schlechtes zu tun. Ich wollte das nicht auf mich nehmen."

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Das nächste Großprojekt von Disney heißt Disney+: Ein Streaming-Dienst mit Marvel- und Star-Wars-Serien und -Filmen. Das nächste Großprojekt von Disney heißt Disney+: Ein Streaming-Dienst mit Marvel- und Star-Wars-Serien und -Filmen.

Kritische Worte gegen Twitter

In einem Interview zwischen Twitter CEO Jack Dorsey und dem Unternehmer Martin Sorrell aus dem Jahr 2017 erklärte Dorsey, dass er selbst ein Jahr zuvor einen Kaufdeal abgelehnt hatte, nicht Disney. Konkret nannte er Disney dabei zwar nicht, jedoch hatten die Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen genau in diesem Zeitraum stattgefunden.

Auf einer Award-Zeremonie im April 2019 fand Bob Igor schon einmal scharfe Worte gegen Twitter. Dort sagte er unter anderem, dass »Hitler Twitter geliebt« hätte.

"Es ist das mächtigste Marketinginstrument, auf das ein Extremist jemals hoffen konnte, denn per Design spiegelt Social Media eine engstirnige Weltanschauung wider, die alles herausfiltert, was unsere Ansichten in Frage stellt, während sie gleichzeitig unsere Überzeugungen ständig bestätigt und unsere tiefsten Ängste verstärkt."

Doch auch ohne Twitter scheint bei Disney aktuell alles rundzulaufen. Am 12. November startet in den USA der Streaming-Dienst Disney+, auf dem unter anderem alle neuen Star-Wars-Serien wie The Mandalorian exklusiv erscheinen werden. Wir haben alle Infos zu Disney+ zusammengefasst.

Mit Mulan erscheint am 26. März 2020 außerdem eine Live-Action-Neuauflage des Disney-Films aus dem Jahr 1998. Den Trailer findet ihr unter diesem Satz.

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