Keine Innovation, macht aber einfach Spaß

Ein flotter Startschuss für die zweite Runde der spaßigen Ork-Metzelei „Orcs Must Die“! Knapp ein Jahr ließen sich die Entwickler nun Zeit für den Nachfolger...

von - Gast - am: 01.08.2012

Ein flotter Startschuss für die zweite Runde der spaßigen Ork-Metzelei „Orcs Must Die“! Knapp ein Jahr ließen sich die Entwickler nun Zeit für den Nachfolger zum preisgekrönten ersten Teil. Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Erwartungen überhaupt an solch einen „Schnellschuss“ Nachfolger gestellt werden dürfen. Oder hat das eine Jahr doch für eine konsequente Weiterentwicklung ausgereicht, denn was soll schon großartig am tollen Konzept des ersten Teils geändert werden, außer kleinerer Detailverbesserungen? Was Ihr letztendlich für 14,99€,- geboten bekommt, erfahrt Ihr in diesem kurzen Review.

- Wie spielt sich Orcs Must Die 2? -

Das Spielkonzept von Orcs Must Die 2 ist leicht erklärt: Die kleinen, grünen, dämlichen Orks mit allen Mitteln zurück in die Hölle befördern! Zu Beginn eines Levels können wir in aller Ruhe, ganz im Stil von Tower Defense, die Winkel und Ecken mit einem natürlich ausgeklügelten Fallensystemen ausstaffieren, um Orks und Monster gar nicht erst in die Nähe zum Herzen unserer Festung durchdringen zu lassen. Wenn wir die Tore öffnen, stürmen die fiesen kleinen Gestalten unsere Burg. Sollten die Fallen hierbei einmal versagen, können wir mit unserem Helden oder unserer Heldin aus der 3rd-Person-Ansicht selbst Hand anlegen, mit vielzähligen Waffen und destruktiven Zaubersprüchen selbst in die Schlacht ziehen. Nachdem Überstehen einer Welle Orks haben wir wieder genügend Budget zur Verfügung um unsere Fallen zu reparieren, neue zu platzieren oder später gar Kampfeinheiten wie Bogenschützen oder Ritter zu rekrutieren. Sollten einmal eine gewisse Anzahl Orks oder Monster die Tore unserer Festung gestürmt haben, haben wir versagt. War’s das mit dem Spielkonzept? Ja, das war’s, aber genau durch dieses simple System macht Orcs Must Die! 2 unheimlich viel Spaß. Jeder Level stellt eine neue Herausforderung, die aber mit immer demselben Schema gemeistert werden kann. Das mag zwar negativ klingen, zieht aber in einen spielerischen Bann.

- Was ist denn neu an Orcs Must Die 2? -

Auf den ersten Blick leider fast gar nichts. Beim Spielstart werden wir mit einem ähnlichen Menü und einer identischen Titelmusik begrüßt. Die erste kleine Neuerung lässt aber trotzdem nicht lange auf sich warten: Beim Spielstart haben wir nun die Wahl zwischen dem altbekannten Helden „Der Kriegsmagier“, der mit dem Mut der Dummen gesegnet ist, und „Die Zauberin“, die wohl gerne das Sagen hat. Die beiden Charaktere unterscheiden sich im weiteren Spielverlauf faktisch nur optisch, spielerische Vor- und Nachteile? Zumindest nur marginal mit viel Vorstellungskraft. Neu und teilweise 'heldenspezifisch' sind eine kleine Handvoll Fallen und Waffen, die sich in Orcs Must Die 2 übrigens mehrstufig verbessern und erweitern lassen – über 225 Upgrades stehen, laut Entwickler, insgesamt zur Verfügung. Eine nette Neuerung, zumal wir uns nun auf ein paar ausgewählte Fallen spezifizieren und in sie stärker investieren können. Die neuen Fallen, Waffen und Zaubersprüche sind jedoch gerade bedingt innovativ und ähneln teils anderen, die meisten sind darüber hinaus aus dem Vorgänger unverändert bekannt – Schade.

Die wohl schönste Neuerung ist der Koop-Modus, in dem wir uns mit einem Freund oder Mitspieler über Steam zu zweit in die Schlacht stürzen dürfen. Im neuen Endlos-Modus metzelen wir, wahlweise auch mit einem Freund, so viele Runden, wie wir überleben. Hierbei rennt alle vier bis fünf Wellen ein Oger („Endgegner“) durchs Level, der uns‘re Schädelkasse mächtig füllt, vorausgesetzt wir fangen ihn ein. Der Endlos-Modus läuft hierbei parallel zu unserer Kampagne, weshalb wir die durch diesen gewonnenen Schädel in unseren Charakter oder unsere Waffen investieren können. Moment, Charakter? Ja, immerhin stehen vier freischaltbare Outfits zur Verfügung, die Orks schon beim Anblick unseres Heldens das Fürchten lehren sollen. Ob sich diese weitere Neuerung nun tatsächlich auswirkt sei dahingestellt. Maßgebend unterscheidet sich der Endlos-Modus leider nicht von der klassischen Kampagne und stellt nur bedingt eine größere, abwechslungsreichere Herausforderung. Wo wir bei „abwechslungsreichere“ sind: Die Level sind im Vergleich zum Vorgänger leider so gut wie gar nicht „abwechslungsreicher“. Wieder einmal haben sich die Orks wohl einzig und allein auf die unterirdischen Festungen versteift, wo es doch auch so viele, schönere Festungen überirdisch als Domizil geben könnte. Sonst was Neues? Leider Fehlanzeige. Neben den noch vier freischaltbaren Outfits für unseren Helden oder unsere Heldin gibt’s so gut wie gar keinen nennenswerten, weiteren Neuerungen. Vieles bleibt einfach beim Alten.

Fazit

Das unveränderte Spielkonzept geht auch nach einem Jahr auf: Orcs Must Die! 2 macht einfach großen Spaß. Die Möglichkeit, das gesamte Spiel zusammen mit einem Freund zu meistern ist eine wirklich nette Dreingabe, zumal sich die taktische Vielfältigkeit dadurch automatisch erhöht. Mit Neuerungen tut sich Orcs Must Die 2 allerdings äußerst schwer: Zwar haben wir nun immerhin die Möglichkeit Waffen, Fallen, Zaubersprüche (und den eigenen Helden) mehrstufig zu verbessern, substanziell neu ist aber wenig. Die Level spielen sich zumeist unterirdisch ab. Ein paar Festungen überirdisch, in vielfältigerem Terrain hätte dem Abwechslungsreichtum sicherlich sehr gut getan, zumal die Kampagne verhältnismäßig schnell durchgespielt ist. Trotz einiger Kritik: Keine Empfehlung für dieses Spiel auszusprechen wäre ein Unding, für 15€ kommen Fans von Tower Defense und\oder 3rd-Person-Action nämlich voll auf ihre Kosten. Auch Käufer und Fans des ersten Teils können bedenkenlos zuschlagen, auch wenn sie keine große Innovation erwarten dürfen.

Find ich gut:

- spaßige Metzelei, das Konzept geht auf!
- viele Waffen, Zaubersprüche, Fallen
- zwei Charaktere spielbar, 225 Upgrades
- toller Koop-Modus
- witzige Musik und Soundeffekte, Sprüche des Helden

Find ich nicht gut:

- sehr wenige Neuerungen gegenüber dem ersten Teil
- Charaktere unterscheiden sich kaum, Wiederspielwert wird nicht gesteigert
- Level wirken teils sehr monoton
- Grafik nicht mehr auf der Höhe der Zeit

Danke fürs Lesen.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(2)
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