Triumph des Denkspiels

Zachtonics Industries hat bereits mehrere Denkspiele produziert, aber Space Chem ist das Erste, das auch für normal sterbliche gut zugänglich ist.
Der Spieler muss im Zuge einer chemischen Qualitätsoffensive aus Elementen, verschiedene Moleküle mithilfe der dafür entwickelten Reaktoren erstellen. Unterstützt wird der ganze Spaß durch eine lesbare Story, die vom Stiel her, einer typischen Kurzgeschichte gleichkommt.
Das fiktive Abenteuer ist an der Realität angelehnt, trotzdem sollte niemand meinen, dadurch die Chemienote aufbessern zu können.

Im Chemielabor
Wandle CH4 in H2 und C2H6 um.
Man muss also 2 * CH4 zerteilen, um je eines der beiden anderen Stoffe zu bekommen, um ein Beispiel aus dem Spiel zu nennen.
Hört sich leicht an, ist es aber nicht denn man darf nun diesen Vorgang praktisch umsetzen.
Das Umsetzen geschieht in den bereits erwähnten Reaktoren auf eine Art und weise die man mechanisch nennen könnte. Ein solcher besteht aus einem 8 * 10 Felder mit je 2, 4*4 großen Inputs und Outputs Feldern, zwei Kreisläufe und ein paar Befehlen, die man auf das Feld ziehen kann. Alle paar Level bekommen die Reaktoren neue Fähigkeiten, mit denen es dann gleich neue Aufgaben gibt, es wird also nicht langweilig. Später bekommt der Spieler auch noch einen Baumodus spendiert, in dem er verschiedenartige Reaktoren vernetzen kann. Durch den Baumodus wird der Schwierigkeitsgrad noch einmal enorm angehoben, da man erstmal nicht weiß, welche Teillösungen man in den Reaktoren umsetzen kann und welche nicht.
Negativ ist, dass das Spiel zwar eine sehr schöne Musik gibt, die richtige Atmosphäre aufkommen lässt leider ist es aber auch nur eine. Ebenfalls wirkt die Grafik in den Außengebieten einfach nur grottig, in den Inneren der Reaktoren herrscht ein nüchternes aber ansehnliches Design, schön wäre hier eine zusätzliche Sicht gewesen die optisch, was her macht.

Der Einstieg
In der sehr langen Einführung lernt man Schritt für Schritt wie man ein Reactor Engineer wird doch die Lösungen muss man dabei selbst erarbeiten.
SpaceChem ist kein Spiel, das einen an der Hand nimmt und das ist auch gut so denn das würde den Spielspaß schaden. Was man hätte machen können, sind Tipps, die nach 10 Minuten aufgerufen werden. Dieses Spiel ist nämlich nichts für Leute, die sich nicht absolut auf eine Aufgabe konzentrieren können.

Unendliche Möglichkeiten
Die große Stärke von SpaceChem sind die Anzahl der Möglichkeiten auch ausgefallene Varianten sind möglich.
Richtige Langzeitmotivation über Wochen kommt online auf, wenn man mit schrecken die deutlich potenteren Lösungen der anderen Tüftler sieht.
Erstellte Lösungen kann man direkt auf Youtube hochladen, nur wer sich nicht den Spaß verderben will, schaut dort erst, wenn er mit einem Project abgeschlossen hat.

Fazit
Spiele dieser Art sind im Spielspaß viel streitbarer, als ein God of war oder Call of Duty. Bei beiden Spielen gibt es viele Script Sequenzen, bei denen zumindest keine Langweile aufkommt, über den Rest kann man sich dann streiten.
Doch bei einem Spiel wie SpaceChem bei dem Es nur um die pure Spielmechanik geht sieht es natürlich anders aus. Auf der anderen Seite kann es einem aber auch viel mehr geben, das Erfolgserlebnis ist viel höher als bei den oben genanten Titeln denn hier muss man viel mehr Selbst zur Lösung beitragen.
Was vor allem eine höhere Wertung verhinderte, sind fehlende musikalische Abwechselung, fehlendes separates Abspeichern der Gebiete und Ermüdung des Spielprinzips nach 10 Stunden aufwärts.
Ich würde sagen, wenn jemand jemals in seinem Leben an einem Schaltplan, Logikgatter oder Programmcode gesessen hat und auch noch Spaß dabei hatte, sollte unbedingt einen Blick auf die Demo werfen.
Das Spiel bekommt 8 von 10 Sternen = 80 %.