Mix aus RPG und Strategie

Jeder hat an Spielen seine 'All-Time-Favourites' und zu einen der meinen schreibe ich, zwar 8 Jahre zu spät, aber immerhin einen kleinen Kurztest. Ich habe...

von farmerobama am: 13.07.2012

Jeder hat an Spielen seine 'All-Time-Favourites' und zu einen der meinen schreibe ich, zwar 8 Jahre zu spät, aber immerhin einen kleinen Kurztest. Ich habe dieses Spiel als ich 10 war gespielt und immer wieder rausgekramt, sodass ich es mit sicheren Gewissen als eines der unterschätztesten Spiele seiner Zeit bezeichnen kann.
Ich unterteile den Test in einzelne Parts:
- Grafik
- Sound
- Story
- RPG-Gameplay (+Items)
- Strategie-Gameplay(+AI)
- Menüs und Bedienung
- Maps und Multiplayer

1. Grafik
Heute kann man das Spiel natürlich grafisch vergessen, aber für ein Spiel von 2004 ist die Grafik durchaus gut gelungen, was sich vor allem in der Third Person Ansicht zeigt, die leider im Spiel zu kurz kommt, weil sie für den Strategiepart des Spieles zu unübersichtlich ist. Außer in den Zwischensequenzen ohne Ingamegrafik bleiben die Gesichter unbewegt und emotionslos, was zwei Jahre später schon Standard wurde. Die Animationen sind teils hakelig und repetitiv. Aber im gesamten ist es, vor allem wenn man über die Landschaft schaut, immer noch recht harmonisch.

2. Sound
Der SFX-Sound des Spiels ist eher schwach: das Stöhnen von Elfen und das ewige Waffengeplänker was sich nicht besonders gut anhört nerven einen schon nach kurzer Zeit. Die Sprecher allerdings sind relativ solide.
Nun kommen wir zum absolut starken Parts des Sounds: Die Musik. Und an dieser Stelle muss ich sagen es ist die beste Spielemusik, die ich je in einem Spiel gehört habe, vor allem weil sie passt. Ich würde an dieser Stelle jedem empfehlen sich das 'Greyfell Theme' und den 'Cenwen Song' (aus dem ersten Add-on) auf Youtube anzuhören.

3. Story
Hier möchte ich zu Beginn anmerken, dass ich das Ende mit 10 Jahren nicht verstanden habe und so erst später hinter den Sinn, bzw. die Moral gekommen bin. Das Spiel ist storytechnisch erstmal schwach, obwohl die Idee das man einen Runenkrieger ist (kurze Erklärung: Runenkrieger sind Krieger dessen Seele an einen Runenstein gebunden ist und wer immer diesen Stein besitzt, hat die Kontrolle über den Runenkrieger), der seinen Runenstein selbst besitzt und andere Runen sammeln kann, innovativ ist. Das Intro erinnert einen zwar sehr stark an Herr der Ringe, aber ist nicht desto trotz ein sehr schönes Intro. Danach verflacht die Geschichte leider ein wenig denn Gut und Böse werden ziemlich schnell klar. Der Böse heißt hierbei 'Der Dunkle', wobei ich dachte ich sei einfallslos. Um an dieser Stelle nicht zu spoilern kann ich dann nur sagen, dass die Story sich bis zum Ende hin steigert und sehr facettenreich ist.

4. RPG-Gameplay
Das Spiel hat eines was ich heutzutage vermisse:
viele Skillmöglichkeiten, viele Zaubersprüche und massig Items gleichzeitig. Man kann hierbei nicht nur sich ausrüsten sondern auch Helden, welche auch Runenkrieger sind dessen Runensteine man besitzt. Diese leveln leider nicht mit, sondern werden mit der Zeit durch stärkere Helden ersetzt. An Items gibt es alles von Waffen(einhändig, zweihändig) über Schilder, Fernkampfwaffen, Helme, Ringe, Hosen, Rüstungen, Roben.
Jedes Item hat verschiedene Vorraussetzungen. Das kann eine Stufenvorraussetzung sein, aber auch eine Skillvorraussetzung, d.h. für dieses Schild braucht man Schilde auf Skillstufe 5. Dies macht das Skillen interessant was auch wieder von den Attributssteigerung abhängig ist. Also gut überlegen bevor man skillt. Für die Zauberspruchrollen gilt dasselbe.
So ein Skillsystem, was mit den Sachen die man findet sozusagen interagiert, würde anderen Spielen gut tun.

5. Strategie-gameplay
Ja, hier schwächelt das Spiel ein bisschen, denn der Strategiepart ist zwar herausfordernd, da er nicht einfach ist, aber im Prinzip auf jeder Map immer dasselbe (außer auf Maps in denen man nur mit Helden spielt). Man spielt eine der sechs Rassen, d.h. Mensch, Elf, Zwerg, Ork, Troll, Dunkelelf, die man an einen Runenmonument beschwören kann, diese haben verschieden Gebäude, Einheiten und sammeln sogar unterschiedliche Rohstoffe. Die Einheiten und Gebäude kann mam in Pläneform früher oder später finden oder von einem Händler kaufen. Das macht den Strategie und Aufbaupart bei einer Rasse beim ersten Mal unterhaltsam, aber später dann eher ermüdend. Dazu kommt die dämliche KI:
Gegner = angreifen und die Eigenschaft des Gegeners keine Rohstoffe zum Truppen produzieren zu benötigen. Der Gegner schickt, wenn sie nicht angreifen, endlos Truppen gen ihr Lager. Also ist die Taktik ziemlich simpel: Große Armee bauen und alles niederwalzen.

5. Menüs und Bedienung
Das Spiel hat die typische Steuerung eines Strategiespiels, mit Hotkeys und der Maus. Man kann aber auch, wie schon angesprochen, in den Third Person Mode wechseln und mit Pfeiltasten spielen, was im Strategiepart zu unübersichtlich ist.
Die Menüs sind gut strukturiert und übersichtlich, auch das ist heute selten geworden.

6. Maps und Multiplayer
Bei den Maps mangelt es teilweise an Vielfalt, was aber nicht besonders auffällt, wenn man das Spiel spielt.
Der Multiplayer über's Internet ist heute nicht mehr nutzbar, weil keine Spieler vorhanden sind. Man kann aber immer noch über LAN zocken. Das macht Spaß, aber muss man sagen, dass die Dunkelelfen die eindeutig stärkste Rasse sind.

Wem Grafik also egal ist und wer eine schönes Fantasy Strategie-RPG mit guter Story spielen will, sollte sich Spellforce mit Addons holen, denn es ist ein sehr gutes, unterhaltsames Spiel.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(8)
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