Japan im Krieg!

Japan das Land der aufgehenden Sonne, doch bei Total War: Shogun 2 geht sie blutrot auf. Im 16. Jahrhundert ist Japan in mehrere Clans aufgeteilt die alle um...

von - Gast - am: 18.03.2011

Japan das Land der aufgehenden Sonne, doch bei Total War: Shogun 2 geht sie blutrot auf. Im 16. Jahrhundert ist Japan in mehrere Clans aufgeteilt die alle um die Vorherrschaft kämpfen. Sie übernehmen einen der zahlreichen Clans und versuchen Japan unter ihrer Flagge zu vereinen.

Das Szenario in Total War: Shogun 2

Genauso wie schon der erste Teil von Shogun spielt natürlich auch der zweite Teil im mittelalterlichen Japan. Doch das Japan im 16. Jahrhundert ist längst nicht so friedlich und vereint wie wir es heute kennen. Diese Zeit wird vom Onin-Krieg beherrscht in dem mehrere Clans um die Vorherrschaft kämpfen.

Und genau in dieser Zeit sollen Sie einen der Clans übernehmen und Japan wieder zusammenführen mit Hilfe von Diplomatie ... naja eigentlich hauptsächlich Krieg!

Die Kampagnenkarte

Um das Ziel der Wiederverinigung zu erreichen stehen Ihnen 8 unterschiedliche Clans zur Verfügung. Natürlich kann man sich recht schnell denken, dass sich diese Clans nicht so krass voneinander unterscheiden wie die Völker bei Napoleon oder Empire. Stattdessen entschieden sich die Entwickler, jedem Clan einen bestimmten Schwerpunkt zu geben. So ist der Oda-Clan etwa für seine mächtigen Bauernstände bekannt, was so viel heißt wie gut ausgebildete und verbesserte Ashigaru-Einheiten.
So hat jeder Clan eine gewisse Stärke wie Kavallerie, Marine oder gar Intrigen.

Wie in allen Teilen der Total War-Reihe verwalten Sie auch von der Kampagnenkarte aus das Reich mit Diplomatie und Armeen. Eine wichtige Änderung im Gegensatz zu den beiden Vorgängern: Das Forschungssystem wurde wesentlich entschlackt. Statt wie bei Empire mehrere Forschungsbäume haben sie bei Shogun 2 nur noch 2 Pfade - den Bushido und den Chi. Die funktionieren ähnlich der Forscherei und schalten nach und nach neue Gebäude, Einheiten und Boni frei.
Außerdem gibt es nun rudimentäre Rollenspielelemente. Nach einer gewonnen Schlacht etwa können Sie Ihrem siegreichen General gleich ein paar Fertigkeiten verpassen. Das gab es freilich schon vorher, doch diesmal können Sie selbst bestimmen, welche Fertigkeiten der Herr lernen soll und welche nicht. So können Sie Ihren General entweder zum Krieger an der Front oder zum Strategen am Tisch machen.

Die KI auf der Strategiekarte ist recht ordentlich und hält sich wesentlich besser an Bündnisse als vorher. Bislang sind mir auch keine sinnlosen Bündnisse vorgekommen. Im Vorgänger hat die KI etwa erst ein Handelsabkommen aufgekündigt und direkt in der nächsten Runde wieder eins angeboten.

Die Karte des mittelalterlichen Japans ist nicht ganz so groß wie die von Europa, aber trotzdem groß genug, wie ich finde. Sie ist optisch, wegen der gleichen Engine, stark an den Vorgänger Napoleon angelehnt. Eine Neuerung ist jedoch, wohl wegen den zahlreichen Gebirgen auf der Karte, dass man die Karte nun frei drehen kann.
Ich persönlich finde die Karte wirklich sehr hübsch, vor allem wenn man die unterschiedlichen Jahreszeiten durchgeht. Eine Runde ist jetzt nicht mehr ein Jahr, sondern eine Runde ist sozusagen ein Quartal. Die erste Runde spielt man also im Frühling, dann kommt der Sommer, dann der Herbst und dann der Winter. Das klingt jetzt erst Mal nach einer langen Kampagnen, wenn ein jahr 4 Runden dauert oder? Tatsächlich geht das Spiel aber nur von 1545 bis 1600 also 55 Jahre summa summarum 240 Runden, was ausreichend ist um ganz Japan zu unterwerfen.

Die Schlachten zur See und zu Land

Kommen wir nun von der Strategie zur Taktik.

Der zweite wichtige Part eines jeden Total War-Spiels ist der Taktikmodus mit seinen Schlachten in Echtzeit. Die sind auch in Shogun 2 wieder herrlich anzusehen! Dabei ist zu sagen, dass die Mindestanforderungen ungefähr denen von Napoleon entsprechen! Niemals zuvor waren die Einheiten so detailliert und wunderschön animiert. In Shogun 2 gibt es nun deutlich weniger Einheitentypen, was aber auch nicht wirklich schadet bei den gefühlt 300 unterschiedlichen Einheitentypen aus Empire.
Wieder mit dabei sind auch Seegefechte in Echtzeit, die durch die fehlenden Segel im asiatischen Schiffsbau nun deutlich einfacher sind, da Sachen wie die Windrichtung nicht mehr beachtet werden müssen.

Jede Einheit hat auch wieder spezielle Fähigkeiten. So verschießen die eigentlich schwachen Bogenschützen-Boote Feuerpfeile und diese stecken natürlich selbst die stärksten Schlachtschiffe in Brand. Ich finde, dass die Spezialfähigkeiten nun auch deutlich wirkungsvoller und zahlreicher sind als bei den Vorgängern.

Einziges Manko wieder einmal ist die KI, die manchmal brillant ist, wie manche Belagerungsschlacht zeigte, aber manchmal auch einfach nur dumm ist! So bleiben die feindlichen Einheiten manchmal selbst unter Beschuss einfach stehen und lassen sich abmetzeln. Andererseits greift die KI bei manchen Schlachten von mehreren Seiten an und beherrscht diesmal sogar Invasionen von Seeseite aus.

Mein Fazit

Total War: Shogun 2 ist definitiv das beste Total War und eine würdige Nachfolge zum ersten Shogun. Leider sind wieder einmal KI-Macken dabei und einige andere Ungereimtheiten, aber ich denke mal mit einem Patch werden die sich gut nachbessern lassen.
Was mir sehr gut gefällt, der Entwickler möchte die Community beim Modden unterstützen was also einen guten Nachschub an neuem Content bedeutet!


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: detaillierte Einheiten, wunderschöne Karte
  • Sound: Generalsreden, perfekter Klang
  • Balance: guter Einstieg, Clans ausbalanciert
  • Atmosphäre: Japan im Mittelalter ist einfach nur cool
  • Bedienung: schickes Interface
  • Umfang: Schlachten, Seegefechte und Belagerung
  • Startpositionen: ausbalancierte Positionen
  • KI: manchmal brillant
  • Einheiten: gut ausbalancierte Einheiten
  • Endlosspiel: 8 Clans & benutzerdef. Schlachten
  • Grafik: Effekte manchmal etwas mau
  • Sound: Reden wiederholen sich manchmal
  • Balance: -
  • Atmosphäre: manch einen stört Japan vielleicht ...
  • Bedienung: Schrift manchmal zu klein
  • Umfang: zu wenig Völker
  • Startpositionen: immer nur eine Startprovinz
  • KI: ... oder einfach nur dumm
  • Einheiten: ein paar mehr Spezialeinheiten bitte
  • Endlosspiel: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.