Battlefield 3: Rückkehr zu Battlefield 2, mit viel neuem

Battlefield 3 ist wohl einer der am heißtesten erwarteten Egoshooter des Jahres.Doch ist die in Trailern gezeigte Grafik wirklich so gut und kann die...

von Dr. Pro am: 12.12.2011

Battlefield 3 ist wohl einer der am heißtesten erwarteten Egoshooter des Jahres.
Doch ist die in Trailern gezeigte Grafik wirklich so gut und kann die Fortsetzung des Klassikers Battlefield 2 des Schwedischen Entwicklers DICE auch spielerisch überzeugen?
Das und vieles mehr klärt mein Test.


Ich werde mich in diesem Test nicht über die Spielevertriebsplattform des Publishers Electronic Arts äußern, da das Thema schon oft genug breit getreten wurde.

Einleitung

Die Battlefield-Serie (Bad Company 1 und 2 ausgenommen) setzte immer auf einen gelungenen Multiplayermodus, auf dem 2 Teams mit jeweils 64 Spielern auf einer riesigen Karte um Flaggenpunkte kämpfen, der „Eroberungs“ - Modus
Mit den Bad Company-Ablegern kam außerdem das erste mal ein Singleplayer sowie der „Rush“-Modus für den Multiplayer.
Battlefield 3 enthält ebenfalls einen Single- sowie einen Multiplayer, zu letzterem komme ich später zurück.

Bevor ich fortfahre möchte ich jedoch noch darauf hinweisen, dass Battlefield 3 dauerhafte Internetverbindung und ein Origin-Konto vorraussetzt.

Singlplayer: Battlefield kopiert

Die Kampagne von Battlefield 3 spielt hauptsächlich im heutigen Irak und handelt vom US-Marine Blackburn. Dieser sitzt, ähnlich wie in Call of Duty: Black Ops in einem Verhörraum und wird von zwei CIA-Agenten verhört. So gut wie alle Missionen werden in Rückblicken erzählt.
Dabei spielen sie jedoch nicht nur Blackburn, sondern auch einen Jet-Piloten, einen Panzerfahrer, sowie einen russischen Agenten namens Dima.
Die Kampagne ähnelt dabei stark der von Call of Duty, diese wird an manchen Stellen sogar einfach kopiert.
Im Allgemeinen laufen sie durch sehr geradlinige Level diese werden jedoch durch fantastisch aussehende Skriptereignisse aufgehübscht.

Die Story wird zwar keinen Preis für Kreativität bekommen, die Charaktere zeigen sich jedoch auch sehr Menschlich, was sie sehr real wirken lässt.

Noch ein kurzes Wort zur KI, diese ist Standard heutiger Ego-Shooter – nicht besonders Dumm, aber auch nicht wirklich intelligent – sie erfüllt ihren Zweck.

Insgesamt ist der Singleplayer eine nette Dreingabe, leidet jedoch unter dem ausgelutschten Terroristen-Szenario, den geradlinigen Levels und der dümmlichen KI.

Multiplayer: Echtes Schwergewicht

Der Schwerpunkt von Battlefield 3 liegt wie immer auf dem Multiplayer. In diesem bekämpfen sich (leider) immer Amis und Russen.
Ich werde die Modi kurz aufzählen und beschreiben.

-Eroberung, den klassischen Battlefield-Modus mit bis zu 64 Spielern.
-Rush, in dem die Angreifer paarweise Funkstationen zerstören müssen, die Verteidiger müssen das natürlich verhindern. Rush gibt es auf manchen Servern mit bis zu 64 Spielern, er ist jedoch auf 32 ausgelegt.
-Team-Deathmatch, der Hey-wir-bilden-2-Teams-und-schießen-uns-gegenseitig-ab-Modus mit bis zu 24 Spielern, auf den Battlefield allerdings nicht ausgelegt ist und mir persönlich keinen Spaß macht.
-Squad-Deathmatch, dasselbe wie Team-Deathmatch, aber mit 4 Teams von bis zu 4 Mann
-Squad-Rush, wie Rush nur mit 4-Mann-Teams.

In allen Spielmodi ist es möglich, Squads mit bis zu 4 Mann zu bilden, wodurch die Mitglieder auch untereinander ins Spiel einsteigen können.
Es gibt nun auch wieder einen Squadleader, der kann jedoch nur Angriff- und Verteidigungsbefehle geben.
Einen Commander, wie in Battlefield 2 , gibt es in Battlefield 3 nicht mehr.

Die Karten: Wie Battlefield 2 nur größer

Das Hauptspiel von Battlefield 3 bietet 9 Multiplayerkarten, die sich in Vegetation und Beschaffenheit (zum Glück) stark voneinander unterscheiden. Diese werde ich im folgenden kurz beschreiben (ich verwende dazu die englischen Namen).

-Caspian Border: Offene,(am Anfang) grüne Wiesen, ein Fluss, sowie kleine Laubbaumgruppen bestimmen das Bild. Im Hintergrund sieht man große, zum Teil in Flammen stehende, Wälder. Außerdem steht auf der Karte ein riesiger Funkturm, der gegen Ende des Spiels automatisch zusammenbricht.
-Operation Firestorm: Hier wird in der Wüste um eine Ölraffinerie gekämpft. In der Mitte der Karte herrscht die Infanterie, an den äußeren Punkten kontrollieren Panzer, Helikopter und Jets das Territorium. Operation Firestorm ist eindeutig die größte Karte in Battlefield 3.
-Noshar Canals: Die Amerikaner starten auf einem Flugzeugträger und müssen versuchen ein Hafengebiet zu erobern, welches von den Russen gehalten wird.
Lagerhallen und Container prägen diese Karte.
-Kharg Island: Die Amerikaner starten wieder auf einem Flugzeugträger und müssen eine von (Überraschung!) Russen gehaltene Insel einnehmen, gerade im „Rush“-Modus ist diese Karte besonders Spannend, vor allem die Landung am Strand.
-Operation Metro: Diese Karte spielt in Paris. Es wird um einen Park, die U-Bahn und die Pariser Börse gekämpft. Diese Karte ist für 32 Spieler ausgelegt und nicht für 64 Spieler zu empfehlen, da es in den engen Gängen der U-Bahn sehr voll werden kann.
-Seine Crossing: Diese Karte spielt ebenfalls in Paris, statt U-Bahn gibt es jedoch diesmal Straßenkämpfe. Auf dieser Karte kann genug (leider nicht alles) kaputt gemacht werden.
-Grand Bazaar: Diese Karte spielt in einer nah-östlichen Stadt, wo es um einen interessanten Kampf um das Marktviertel gibt. Schade allerdings, dass man so gut wie keine Haus betreten kann.
-Tehran Highway: Die meiner Meinung nach schlechteste Karte für Eroberung bietet harte Gefechte unter einer Schnellstraße in Teheran, die Karte ist sehr unübersichtlich und obendrein noch die einzige Nachtkarte in Battlefield 3 (bis jetzt).
-Damavand Peak: Die, wie ich finde beste Karte in Battlefield 3, ist, gerade im „Rush“-Modus, fantastisch . Die Amis müssen sich den Berg Damavand herunter kämpfen, bis sie von einer Plattform ca. 400m in die Tiefe springen müssen um zur nächsten Basis zu gelangen, von der aus der Kampf in einen dunklen Tunnel mündet, der für die Angreifer allerdings schwer zu nehmen ist. Den 400m-Sprung gibt es allerdings nur im „Rush“-Modus.

Alle von mir genannten Karten gibt es in allen Spielmodi, allerdings zeigt sich bei vielen Karten, dass nicht alle auch darauf ausgelegt sind, diesen Unterschied merkt man gerade beim Vergleich zwischen „Rush“ und „Eroberung“.
Ingesamt sind jedoch alle Karten sehr gut gelungen und bieten zum Teil auch etwas, mit dem sich Battlefield 3 identifizieren kann.

Der Koop-Modus: Nette Dreingabe

Neben dem Normalen Multiplayer bietet Battlefield 3 auch einen Koop-Modus, der jedoch nicht mehr ist, als unkompliziertes Geballer auf Gegnerhorden und in erster Linie dazu dient, Waffen für den richtigen Multiplayer freizuschalten. Immerhin gibt es sogar eine Mission, wo man zu zweit in einem Helikopter Platz nimmt und Bodentruppen unterstützt.

Waffen, Fahrzeuge etc. :

Battlefield 3 bietet genügend Dinge, die man im Multiplayer freispielen kann, von Waffen über Fahrzeugupgrades zu Tarnmustern für seinen Soldaten, alles ist dabei, das motiviert sehr und sorgt auch für etwas Abwechslung im Spiel.

Grafik: Neue Referenz

Technisch nutzt Battlfield 3 als erstes Spiel die neue Frostbite 2.0 -Engine von DICE. Das Spiel benötigt zum Spielen mindestens DX10 und Windows Vista, Windows XP oder älter wird nicht unterstützt.

Grafisch macht das Spiel einen herausragenden Eindruck, die Texturen sind gestochen scharf, die Animationen, das Licht und die Zerstörung schaffen eine herausragende Atmosphäre. Lediglich beim Wasser, insbeson­dere beim Meerwasser, hat DICE im Vergleich zum Rest geschlampt. Gerade das Meer sieht extrem Detailarm aus und was das Wasser im Allgemeinen angeht, so sieht Crysis doch immer noch besser aus.

Auch die Zerstörung ist nicht mehr so ein großer Bestandteil des Spiels, wie noch in Bad Company 2. Man kann zwar immer noch Wände und kleine Bauwerke einreisen, wodurch man durch die Trümmer nun auch Schaden nimmt, allerdings kann nicht einmal annähernd so viel zerstört werden, wie in Bad Company.

Sound: H.A.M.M.E.R.

Das Soundsystem von Battlefield 3 ist grandios. Kein anderes Spiel bietet auch nur annähernd eine derart realistische Soundkulisse.
Auch die Synchronisation der Soldaten wirkt sehr stimmig und trägt zu der tollen Gefechtsatmosphäre bei.
Man hat richtig das Gefühl man wäre ein echter Soldat, da man schon anhand von dem Klang des Schusses weiß in welcher Richtung der Schütze ist.

Das Battlelog: Hauptmenü im Browser

Neu bei Battlefield 3 ist das Battlelog, eine Art Facebook für Battlefield. Hier kann man Statistiken vergleichen, seine Erfolge betrachten und vieles mehr. Außerdem ist befindet sich hier auch der Server-Browser, sowie der Start-Button für Koop und Kampagne.
Das Battlelog kann wie eine Seite im Browser geöffnet und geschlossen werden, ein richtiges Ingame-Menü gibt es nicht mehr.

Fazit

vDICE hat mit Battlefield 3 ein hervorragendes Spiel abgeliefert und eine neue Sound- sowie Grafikreferenz gesetzt. Schade ist allerdings, dass es keine Mapbeschreibung, wie in Battlefield 2, mehr gibt. Dadurch verliert das Spiel enorm an Tiefe.
Dennoch ist es das meiner Meinung nach beste Battlefield, fehlt noch ein LAN-Modus.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: scharfe Texturen, tolle Effekte
  • Sound: Klasse Soundtrack, Mega-Soundkulisse
  • Balance: Waffen gut ausgeglichen
  • Atmosphäre: Tolle Licht- und Soundeffekte
  • Bedienung: sehr gut mit Maus + Tastatur
  • Umfang: motivierender Multiplayer
  • Leveldesign: Multiplayer-Karten sind riesig
  • Teamwork: Teamwork ist wichtig,...
  • Waffen & Extras: viele Freischaltmöglichkeiten
  • Multiplayer-Modi: 64-Spieler-Eroberung
  • Grafik: --
  • Sound: --
  • Balance: Infanterie oft schlecht bewaffnet gegen Fahrzeuge
  • Atmosphäre: dümmliche KI, Bugs
  • Bedienung: --
  • Umfang: kurze Kampagne, langweiliger Koop-Modus
  • Leveldesign: Kampagne sehr schlauchig
  • Teamwork: ...aber nicht mehr so wie in Battlefield 2
  • Waffen & Extras: --
  • Multiplayer-Modi: --

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(2)
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