Das Logitech G Pro Gaming Headset verzichtet im Gegensatz zum Asus ROG Strix Fusion 500 auf eine auffällige RGB-Beleuchtung. Stattdessen scheint die Entwicklung unter dem Motto »back to the roots« erfolgt zu sein, was ein optisch schlichtes und auf das Wesentliche beschränktes Headset zum Ergebnis hat. Das G Pro Headset besteht vollständig aus mattschwarzem Kunststoff und ist an den Hörern für eine wertigere Haptik mit einer Soft-Touch-Oberfläche überzogen.
Laut Logitech sollen Materialien wie TR90-Nylon im Kopfbügel und Glasfaser in den Nylon-Scharnieren eine hohe Robustheit gewährleisten. Wir können jedenfalls bestätigen, dass das Logitech G Pro im Test den ein oder anderen Sturz vom Schreibtisch unbeschadet überstanden hat.
Auf der linken Seite befindet sich an der Hörerunterseite der Anschluss für das zwei Meter lange, stoffummantelte Klinkenkabel, das per Y-Adapter auf zwei Klinkenenden aufgesplittet wird. Im Kabel ist eine Fernbedienung mit Drehrad integriert, über das sich die Lautstärke regulieren lässt. Zum Stummschalten des Mikrofons steht ein Schieberegler zur Verfügung. Das Mikrofon wird ebenfalls am linken Hörer angebracht und kann jederzeit abgesteckt werden. Es besitzt einen flexiblen Galgen, der eine präzise Platzierung vor dem Mund ermöglicht.
Kopfschmeichler oder Kopfbelastung?
Das Logitech G Pro besitzt ovale Muscheln, die problemlos größere Ohren umschließen. Beim Aufsetzen des Headsets fällt auf, dass die Kunstlederpolster sich weniger stark als bei anderen Headsets an den Kopf anschmiegen. Hierdurch entsteht anfangs der Eindruck, dass das Headset nicht ebenmäßig und vollständig aufliegt. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase legt sich dieser Eindruck, stattdessen macht sich der geringe Anpressdruck positiv bemerkbar. Das Logitech G Pro sitzt keineswegs locker auf dem Kopf, solange der Bügel nicht zu locker eingestellt ist. Hierzu kann der Bügel auf beiden Seiten um jeweils 13 Stufen verstellt werden.
Seine luftigen 274 Gramm verteilt das Headset gut auf dem Kopf, die dicken Kunstlederkopf- und Ohrpolster sorgen für einen hohen Tragekomfort. Logitech verspricht beim G Pro eine bis zu 50 Prozent bessere Geräuschisolierung, von der wir allerdings wenig merken. Die Ohrpolster sorgen durchaus für eine passive Geräuschisolierung, allerdings fällt diese nicht merklich besser aus als bei anderen Headsets. Wem der Kunstlederbezug nicht zusagt, kann alternativ das mitgelieferte Paar Stoffohrpolster verwenden. In kurzen Spielepausen kann das Logitech G Pro dank der um 90 Grad drehbaren Hörer bequem um den Hals getragen werden.
Klang: Stark in Multiplayer-Spielen
Logitech setzt beim G Pro auf die Pro G Hybrid-Mesh-Treiber mit Doppelkammer, um satte Bässe sowie präzise Höhen zu erreichen. Gleichzeitig sollen Verzerrungen auf ein Minimum reduziert werden. In der Praxis fällt der Klang vor allem in Hoch- und Mitteltonbereich sehr neutral und schon fast langweilig aus. Die neutrale Auslegung ist auch dem recht zurückhaltenden Bass geschuldet, der dafür bei besonders tiefen Frequenzen umso härter einsetzt und das restliche Klangbild leicht überlagert.
Für die Musikwiedergabe ist das Logitech G Pro daher weniger gut geeignet, doch will es ja auch keine audiophilen Musikliebhaber, sondern professionelle Spieler zufriedenstellen. Und das gelingt dem Headset sehr gut, wobei insbesondere Team-Spieler von der Klangausrichtung des Headsets profitieren. Das Headset bietet eine gute Räumlichkeit mit einer präzisen Ortung von Schritten und Schüssen. Auf der Karte Nivelle Nights in Battlefield 1 lassen sich die schwer erkennbaren Gegner gut anhand ihrer Schritte orten, was uns den ein oder anderen virtuellen Tod erspart hat - so spannend haben wir die Karte noch selten erlebt! Solo-Spieler, bei denen die Atmosphäre wichtiger ist als eine gute Ortung, greifen hingegen besser zu einem anderen Headset.
Unsere Mitspieler konnten uns in Discord einwandfrei verstehen, das Mikrofon zeichnet die Stimme verständlich und klar auf. Perfekt ist das Mikrofon jedoch nicht: vereinzelt zeichnet es Pop-Geräusche auf, obwohl es einen Popschutz besitzt. Daran hat im Test zum Logitech G Pro auch eine andere Positionierung des Mikrofons nichts geändert.
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