Die großartige Rückkehr eines Klassikers

Eidos Montreal hat sich da ja ein großes Ziel vorgenommen, in die Fußstapfen von Deus Ex zu treten, dieses gehört schließlich nicht umsonst zu den besten...

von Selib am: 10.05.2012

Eidos Montreal hat sich da ja ein großes Ziel vorgenommen, in die Fußstapfen von Deus Ex zu treten, dieses gehört schließlich nicht umsonst zu den besten Spielen aller Zeiten (Im Top 100 der besten PC Spiele vom amerikanischen Spielemagazin PC Gamer war es sogar 2 Jahre auf der Nummer 1), ob es Eidos gelungen ist den Vorgänger zu übertreffen werden wir gleich sehen.

Was einem zu allererst auffällt wenn man das Spiel startet, ist der Look, statt einer grauen düsteren Zukunft, steht man jetzt einer braun/orangen düsteren Zukunft gegenüber, das ist Geschmackssache und lässt sich auch mit einem Mod beheben(Link am Ende des Tests).
Die Grafik generell ist nicht überragend, Texturqualität ist ok, genauso wie die Schattendarstellung, bei den Figuren hackts ein wenig, der Protagonist hat zum Beispiel einen zu kleinen Kopf im Gegensatz zum Körper, außerdem wirken die Gesichter ein bisschen Leblos, die Gesprächsanimationen sind auch nicht sonderlich gelungen, im Gegensatz zu den Kampfanimationen.
Wie für die Deus Ex Reihe üblich ist der Soundtrack grandios, Gänsehautfaktor pur. Die Sprecher sind gut gewählt, Adam Jensen hört sich im Deutschen sogar besser an als im Original, welcher ein wenig zu rauchig klingt.
Kommen wir zum Wichtigsten: Dem Gameplay
Das Gameplay ist dem erstem Deus Ex ziemlich ähnlich, man kann sich (fast) zu jeder Zeit entscheiden, ob man sich durch die Levels schleicht oder schießt, wobei das Schleichen eindeutig bevorzugt wird, jemand der sich Gunter Herman aus dem Vorgänger als Vorbild genommen hat wird oft an Problemen wie Munitions- und Erfahrungspunktemangel leiden, genauso wie Spieler die sich für tödliche Waffenentschieden haben, für einen (lautlosen) nicht-tödlichen Nahkampfangriff erhält man zum Beispiel 50 Erfahrungspunkte, anstatt 20 für einen tödlichen. Das Vorhin erwähnte fast bezieht sich auf genau 4 Stellen im Spiel, die Bosskämpfe, die einzige Möglichkeit diese zu meistern ist eine Blei, eine Menge Blei, jede Menge sogar. Bosskämpfe sollten da sein um den Spieler da zuzubringen seine während dem Spiel angeeigneten Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, nicht um ihn aus dem Spielfluss zu reißen, das hat Eidos Montreal auch schon eingesehen, im (guten) DLC „The Missing Link“ kann man den Boss auch schleichend, sowie nicht-tödlich meistern.
In einer Sache steht Human Revolution dem Vorgänger leider noch nach: Bei den Entscheidungen, von denen gibt es genug, jedoch zu wenig Konsequenzen, man kann die Mutter von Adam Jensens Freundin töten, es gibt aber nur selten eine Konsequenz für so ein Handeln.
Die wenigen Dialoge sind großartig, den letzten Antagonisten bezwingt man nicht mit weder mit Kugeln, noch mit einer guten, neutralen und bösen Antwortmöglichkeit, sondern mit „Extrapolieren“, „Appellieren“ und „Extrapolieren“, und wenn man einen Dialog nicht „schafft“ gibt es immer noch die Möglichkeit sein Ziel auf eine andere Art zu erreichen.
Im ganzen Spiel hat nie wirklich in den Möglichkeiten eingeschränkt zu sein, das Spiel hält nicht deine Hand wie in Mass Effect, oder schlägt dir eine ins Gesicht und schiebt dich zurück zum vom Entwickler vorbestimmten Weg, wenn du etwas ausprobieren willst wie in Call of Duty.
Zur grandiosen Story sag ich nur so viel: Sie hält einige Wendungen bereit und fesselt die ca. 25 Stunden dauernde Hauptkampagnedurchgehend-
Wie im Vorgänger gibt natürlich auch wieder unzählige Emails und Ebooks zu lesen, viele davon beinhalten auch Anspielungen auf den Vorgänger.
Leider ist das Spiel nicht frei von den 'Tumoren' der heutigen Spieleindustrie, da wäre zum Beispiel das Deckungssystem, die Autoheilfunktion und die 'stylischen' Nahkampfangriffe, das lässt sich jedoch verschmerzen.

Abschließend kann man wohl sagen, dass Eidos hier ein großartiges Spiel erschaffen hat, das den Vorgänger nicht übertrumpfen kann, aber trotzem eine Menge Spaß, Gänsehaut(Soundtrack!) und Nostalgie auslöst.

Linksammlung:
Mod zur Deaktivierung des Gelbfilters:
http://enbdev.com/download_mod_deusexhr.htm
Screenshotsd zur Mod:
http://enbdev.com/ss_deusex3_en.htm
Soundtrack:
http://www.youtube.com/watch?v=ZiN6t7K7txw

Ich hoffe euch hat mein erster Lesertest gefallen, Feedback ist erwünscht :)


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(4)
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