Logitech G502 Proteus Core - Rekord-Sensor mit 12.000 dpi

Die Logitech G502 Proteus Core Spielermaus besitzt den ersten Sensor, der die 10.000-dpi-Marke knackt. Lohnen sich die maximal 12.000 dpi überhaupt und was bietet Logitechs neue High-End-Maus in Sachen Ausstattung und Ergonomie?

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Die G502 Proteus Core ist Logitechs neues Topmodell bei den kabelgebundenen Spielermäusen und kostet zum Testzeitpunkt ab 80 Euro. Die G502 Proteus Core ist Logitechs neues Topmodell bei den kabelgebundenen Spielermäusen und kostet zum Testzeitpunkt ab 80 Euro.

Die Logitech G502 Proteus Core im Test besitzt einem vom Schweizer Peripheriespezialisten laut eigenen Aussagen selbst entwickelten Sensor (mit bislang unbekannter Bezeichnung), der die bislang höchste Abtastauflösung überhaupt besitzt. Nativ, also ohne Interpolierung (Zwischenbildberechnung), erreicht er bis zu 12.000 dpi (»dots per inch«).

Ausgerüstet mit fünf jeweils 3,6 Gramm schweren Gewichten und bis zu neun individuell anpassbaren Tasten will die G502 Proteus Core, deren Name einem »höchst wandelbaren griechischen Meeresgott« (Wikipedia) entlehnt ist, in den Mäuse-Olymp – mit einem Preis ab 80 Euro zum Testzeitpunkt siedelt sich die Logitech G502 Proteus Core jedenfalls im High-End-Segment an.

Wir haben die G502 Proteus Core ausführlich mit Spielen und im Windows-Alltag getestet und gehen der Frage nach, ob die 12.000 dpi überhaupt nutzbar sind. Können außerdem Ergonomie und Handhabung überzeugen oder führen die vielen Tasten zu ungewollt fummeliger Bedienung?

Präzision

In der Kerndisziplin einer Spielermaus, der Präzision, gibt sich die G502 Proteus Core absolut keine Blöße. In allen getesteten Szenarien überzeugt der 12.000-dpi-Sensor praktisch in jeder Situation. Beim Surfen und im Desktopbetrieb gleitet der Zeiger geschmeidig über den Bildschirm, störendes Mikrozittern wie es bei Mäusen mit Laser-Sensor typisch ist, konnten wir auch in hohen dpi-Stufen nicht feststellen. Aufgrund der von 200 bis 12.000 dpi einstellbaren Auflösung ist die G502 sehr flexibel einsetzbar, beim pixelgenauen Bearbeiten von Bildern etwa arbeitet extrem präzise, ohne nervös zu wirken.

Vorne Die beiden Feuertasten lösen hervorragend aus und sind sehr präzise, außerdem bieten Sie auch langen Fingern ausreichend Fläche.

Linke Seite Die Daumenseite bietet eine Vielzahl an konfigurierbaren Tasten, uns ist diese Seite der Maus aber etwas zu überladen mit Schaltern.

Rechte Seite Die rechte Seite ist großflächig gummiert und damit ziemlich abrutschsicher. Eine Auflagefläche für Ring- und kleinen Finger gibt es nicht.

Rücken Die geschwungene Form der Proteus schmiegt sich gut in die Hand an, für linke Hände ist sie allerdings ungeeignet.

In Spielen bestätigt sich der positive Eindruck. Auch bei schnellsten Drehungen mit anschließendem abruptem Stopp reagiert der Mauszeiger unverzüglich. Die beiden Feuertasten sind ebenfalls sehr gut gelungen: Sie sind weder so sensibel, dass sie ungewollt auslösen, noch so schwergängig, dass schnell aufeinanderfolgende Klicks verhindert werden. Druckpunkt und Federweg sind hervorragend, insgesamt bewegen sich die beiden Feuertasten damit auf höchstem Niveau und gehören neben denen der Razer Deathadder 2013 zu den unserer Meinung nach momentan präzisesten Schaltern auf dem Markt.

Mausrad : Das Vier-Wege-Mausrad ist gut gerastert und bietet dazu noch einen Freilauf-Modus. Allerdings ist der gerasterte Modus relativ laut und die Metalloberfläche ist rutschiger als gummierte Mausräder. Mausrad
Das Vier-Wege-Mausrad ist gut gerastert und bietet dazu noch einen Freilauf-Modus. Allerdings ist der gerasterte Modus relativ laut und die Metalloberfläche ist rutschiger als gummierte Mausräder.

Wie bei diversen Vorgängermäusen lässt sich das Mausrad auch bei der G502 in zwei Modi betreiben, einmal mit Rasterung und einmal im freien Bildlaufmodus: Per Knopfdruck (mechanische Taste direkt vor dem Mausrad) wird die Rasterung entfernt, dann rollt das Mausrad ohne Widerstand, wodurch das Scrollen von langen Internetseiten oder Excel-Tabellen vereinfacht wird. Der für die Mausradtaste der G502 benötigte Druck ist im Vergleich zur Steelseries Sensei etwas höher, erlaubt aber noch präzise und schnell aufeinander folgenden Klicks.

Allerdings gibt es ein wenig Anlass zur Kritik: Die Rasterung des Rades ist zwar deutlich fühlbar, Logitech verzichtet jedoch auf eine Gummierung des metallenen Rades. Daher fällt die Oberfläche trotz Riffelung nicht wirklich griffig aus, sodass die Bedienung mit verschwitzem Finger bei Nutzung der 4-Wege-Funktion (seitliches Scrollen) nicht immer optimal gelingt und man seitlich abrutscht.

Das kam im Test der G502 aber nur selten vor, die Vier-Wege-Funktion klappt etwa deutlich besser als noch bei der Logitech G500S, wo die Funktion erst spät und mit vergleichsweise viel Kraftaufwand auslöst. Allerdings begleitet im gerasterten Modus ein hörbares Kratzen jede Bewegung des Mausrades, was geräuschempfindliche Gemüter durchaus störend kann, zumal das Geräusch bei schnellem Drehen des Rades stellenweise selbst durch ein Headset noch zu hören ist.

Technik

Das technische Highlight der G502 ist zweifellos der nativ ohne Interpolierung mit bis zu 12.000 dpi abtastende Sensor. Die Neuentwicklung überzeugt bei uns im Test durchweg: Beschleunigung und Pfadbegradigung (Angle-Snapping) lassen sich über den Treiber absolut zuverlässig de- und aktivieren.

Über Art und Hersteller des verbauten Sensors macht Logitech offiziell keine Angaben, wir haben unser Testexemplar geöffnet und nachgeschaut: Unsere G502 hat einen wohl von Pixart stammenden, mir einer Infrarot-LED bestückten Sensor verbaut. Die LED als Lichtquelle wäre insoweit erstaunlich, als das bisher kein uns bekannter IR-LED-Sensor über 7.000 dpi erreicht und der Sprung auf 12.000 dpi (nativ) doch sehr groß ist.

Innenleben Weil Logitech keine Angaben zu der in der G502 Proteus verbauten Technik macht, haben wir die Maus aufgeschraubt.

Sensor Der Sensor der Logitech G502 stammt offensichtlich von Pixart. Die »PMW« in der Seriennummer deuten auf einen Sensor mit Infrarot-LED hin.

Schalter Die wichtigen Mausschalter stammen von Omron, wie bei den meisten aktuellen Spielermäusen der gehobenen Klasse.

Prozessor Als Mikroprozessor dient ein ARM Cortex-M3-Prozessor mit 32 MHz Takt. Er verarbeitet die durch den Sensor aufgenommenen Bilder.

Schalter II Die Herkunft der Schalter für die seitlichen Daumentasten konnte wir nicht klären.

Mausrad So funktioniert die Rasterung des Mausrades: Ist sie aktiv, drückt sich ein dünner Metallstab in die inneliegenden Kerben des Rades und sorgt so für spür- und hörbare Rasterung.

Mausrad Wird der mechanische Knopf auf der Oberseite der G502 heruntergedrückt, fährt der Metallstab zurück und das Mausrad hat freien Lauf.

Die USB-Abfragefrequenz der Maus liegt bei wahlweise 125, 250, 500 oder 1000 Hertz und damit auf dem für heutige Spielemäuse üblichen Niveau. Logitechs neuer Sensor arbeitet in unserem Test zuverlässig auf allen von uns getesteten Oberflächen, auch exotischeren wie Glas, Aluminium oder Hartplastik. Die minimale Lift-Off-Distanz ab der keine Steuersignale mehr übertragen werden, fällt mit einem Millimeter erfreulich gering aus, störende Verwackler des Mauszeigers beim Umsetzen der Maus werden so vermieden.

Kabel : Das mit einem Knickschutz versehene, ummantelte Kabel ist zwar ziemlich dick, aber noch ausreichend flexibel. Kabel
Das mit einem Knickschutz versehene, ummantelte Kabel ist zwar ziemlich dick, aber noch ausreichend flexibel.

Trotz all des Lobes für den 12.000-dpi-Sensor stellt sich trotzdem die Frage, inwieweit solch hochauflösende Sensoren noch sinnvoll sind. Selbst bei Nutzung von einem Monitor mit 4K-Auflösungen wird wohl niemand auch nur ansatzweise eine solche hohe dpi-Zahl zum Spielen verwenden.

Zur Verdeutlichung: Selbst bei drei (!) UHD-Monitoren nebeneinander (11.520x2.160 Pixel) würde bei 12.000 dpi ein Zoll (2,54 Zentimerter) auf dem Mauspad zurückgelegte Strecke ausreichen, um von einer Seite der drei Displays zur anderen zu kommen. Selbst bei solch extremen Setups sind 12.000 dpi in der Praxis deshalb übertrieben, wodurch der Sensor wohl primär aus Marketinggründen mit einer derart hohen Auflösung entwickelt wurde.

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